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Das Zwillingstransfusionssyndrom

zwillingstransfusionssyndrom
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Die Zwillinge werden von nur einer Plazenta versorgt.
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 21.02.2014Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Das Zwillingstransfusionssyndrom trägt auch den Namen Fetofetales Transfusionssyndrom, mit der Abkürzung FFTS oder, aus dem Englischen, twin-to-twin transfusion syndrome, abgekürzt mit TTTS.

Die Zwillinge werde über nur eine Plazenta versorgt

Dabei handelt es sich um ein eher selteneres Phänomen, bei dem, in einer eineiigen Zwillingsschwangerschaft, beide Kinder über nur eine Plazenta versorgt werden, die einen unausgewogenen Blutaustausch zu den Kindern liefert, wodurch eines der Kinder mangelhaft und das andere Kind übermäßig versorgt wird.

Unabhängig, ob sich die eineiigen Zwillinge eine Fruchtblase teilen oder beide eine eigene haben, ist das Auftreten des FFTS einzig von der gemeinsamen Plazenta abhängig.

Diagnose - Zwillingstransfusionssyndrom

Zwischen etwa der 9. und 12. SSW, ist der idealste Zeitpunkt, in der Zwillingsschwangerschaft festzustellen, ob beide Kinder jeweils eine eigene Plazenta besitzen oder sich eine teilen. Später wird es schwieriger, manchmal sogar unmöglich, über Ultraschalluntersuchungen herauszufinden, ob es sich um eine oder zwei Plazentas handelt. Doch selbst zu diesem frühen Zeitpunkt kann dies nicht immer eindeutig belegt werden.

Scheint es anzunehmen, dass beide Kinder sich eine Plazenta teilen, gilt es, die Schwangerschaft intensiver zu überwachen. Zwar ist es auch bei eineiigen Zwillingen, mit jeweils eigener Plazenta, nicht ungewöhnlich, dass beide Kinder sich unterschiedlich entwickeln, jedoch bedeutet das FFTS nicht einfach nur ein Entwicklungsdefizit der Kinder, sondern kann unter Umständen sogar lebensgefährlich für beide Zwillinge werden. Daher wird Eltern mit Zwillingsschwangerschaften, bei denen die Vermutung besteht, die Kinder werden über eine einzige Plazenta versorgt, nahegelegt, über so genannte Doppleruntersuchungen, gezieltere Ultraschalluntersuchungen, regelmäßig den Blutfluss in der Plazenta und den Nabelschnurgefäßen kontrollieren zu lassen.

Auswirkungen

Bei einer ungleichen Versorgung der Zwillinge, über die Plazenta, besteht ein unausgewogenes Zuführen von Blut und damit Nährstoffen, der Kinder. Der Zwilling, der auf Kosten seines Geschwisters mehr erhält, wird als Akzeptor bezeichnet. Das Geschwisterkind, dem die Versorgung teilweise oder gänzlich entzogen wird, nennt man Donor.

Eine übermäßige Versorgung kann beim Akzeptor nicht nur zu einem erhöhten Wachstum führen, sondern auch die Organe des Kindes nachhaltig überstrapazieren und schädigen. Sein Herz muss eine weit höhere Blutmenge befördern, was zu Ausbeutelungen des Herzens oder Funktionsstörungen der Herzklappen führen kann. Auch andere Organe, wie Leber und Nieren, können durch die Mehrbelastung überfordert werden, was möglicherweise bis hin zum Organversagen führt.

Auf Seiten des Akzeptor bildet sich, bei getrennten Fruchtblasen, eine erhöhte Menge Fruchtwasser.
Auch der Donor schwebt, im schlimmsten Fall, in Lebensgefahr. Der Entzug an Nährstoffen und Sauerstoff, kann soweit gehen, dass er sich nicht mehr weiterentwickeln kann und abstirbt. Beim Donor wird meist eine nur geringe Menge Fruchtwasser festgestellt. Manchmal sogar so wenig, dass es im Ultraschall wirkt, als sei auf Seiten des Donor gar kein Fruchtwasser vorhanden.

Therapie

Es gibt keine dauerhaft wirkungsvoll Therapie, um den Fortbestand der Schwangerschaft und gleichmäßige Versorgung der beiden Kinder zu gewährleisten.

Bisher zeigen sich nur zwei Therapien zumindest als hilfreich, den Fortbestand der Schwangerschaft zu unterstützen, um die Überlebenschancen beider Kinder zu erhöhen.

Eine Methode besteht darin, in regelmäßigen Abständen das Fruchtwasser des Akzeptor immer wieder zu reduzieren, indem es über eine Injektionskanüle abgesaugt wird. So soll der Druck minimiert werden, der unter Umständen eine vorzeitige Wehentätigkeit fördert.

Die andere Methode besteht in eine Eingriff, bei dem unter Einsatz eines Lasers, Gefäßverbindungen, die die ungleiche Versorgung der Kinder zu steuern scheinen, durchtrennt werden.

Beide Methoden erhöhen die Überlebenschance der Kinder um etwa 50%, wobei das Verfahren des Lasereingriffs, sich langfristig als deutlich erfolgreicher abzuzeichnen scheint.

Die letzte Möglichkeit, um das Leben der Kinder zu retten, kann auch sein, die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Hierbei muss das Schaden-Nutzen-Risiko genau abgewogen werden und die Schwangerschaft bereits soweit fortgeschritten sein, dass ein Überleben der Kinder, außerhalb des Mutterleibs, Chancen hat.


[SyKo]

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