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Windpocken bei Kindern
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Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 16.08.2010 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Fast jede Mutter, die mindestens ein Kind hat, wird es kennen: Das Kind hat plötzlich über Nacht am ganzen Körper rötliche Pickel bekommen und klagt über starken Juckreiz. Jetzt heißt es Ruhe bewahren, denn es hat sich wahrscheinlich mit Windpocken angesteckt. Das ist kein Grund zur Sorge, denn Windpocken sind keine gefährliche Krankheit, aber ansteckend die vom Arzt behandelt werden muss.
Ansteckung und Symptome
Üblicherweise steckt sich das Kind im Kindergarten oder der Schule mit Windpocken an, manchmal auch bei Geschwisterkindern.
Meistens treten sie im Alter von 2-5 Jahren auf, allerdings können sich ältere Geschwister anstecken, die sie noch nicht hatten. Genauso verhält es sich mit den Eltern oder Großeltern, mit dem Unterschied, dass die Windpocken im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so einfach ablaufen wie im Kindesalter.
Sie werden durch das Varicella- Zoster Virus ausgelöst und sind meistens nach ca. 1-2 Wochen wieder ausgestanden.
Typische Symptome sind:
- leichte Kopf- und Gliederschmerzen
- leichtes Fieber
- vermehrte Müdigkeit
- rote Pickel mit juckenden Bläschen
Es ist wichtig, dass die Pickel nicht aufgekratzt werden und dem Juckreiz nicht nachgegeben wird. Beim Kratzen können Bakterien von den Fingernägeln in die Pickel kommen und dann können sie sich entzünden. Das hat bleibende Narben zur Folge. Meist verschreibt der Arzt eine Salbe, die das Jucken mindert.
Impfung- ja oder nein?
Im Normalfall entwickelt der Körper, sofern er sich einmal mit Windpocken angesteckt hat, eine lebenslange Immunität, so dass sie kein zweites Mal auftreten können. Wenn in der Kindheit allerdings die Windpocken nur leicht durchgebrochen sind, hat der Körper womöglich zu wenig Antikörper gebildet und er kann sich erneut bei jemanden anstecken.
Seit dem Jahr 2004 wird eine Windpockenimpfung empfohlen. Hierbei wird dem Patienten der Windpockenstoff geimpft, der aber ungefährlich ist und eine geringe Dosis hat. Nach der Impfung dauert es etwa drei bis fünf Wochen, bis der Körper immun gegen Windpocken ist. Sollten sie trotz Impfung ausbrechen, verläuft die Krankheit in der Regel leichter als ohne Impfung.
Natürlich gibt es auch hier, wie bei jeder Impfung, Risiken, die treten aber sehr selten bis gar nicht auf, so dass der Schutz vor Windpocken bei einer Impfung bei 90 % liegt. Eltern sollten sich vom Kinderarzt beraten lassen und dann selber entscheiden, was das Beste für ihr Kind ist.
Inkubationszeit und Krankheitsende
Die Inkubationszeit bei Windpocken beträgt 14-17 Tage, daher sollte bei Ausbruch der Krankheit rechtzeitig in Kindergarten oder Schule Bescheid gegeben werden.
Erst nachdem die Verkrustungen der Pickel abgefallen sind, d.h. ganz am Ende der Krankheit, darf das Kind wieder in die Einrichtung gehen. Dies muss allerdings ein Kinderarzt attestieren, denn Windpocken sind lange ansteckend und sind beim Gesundheitsamt meldungspflichtig.
Naturheilkunde und Selbstbehandlung
Windpocken dürfen auf keinen Fall selber behandelt werden, da großer Schaden angerichtet werden kann. Entweder können sich die Blasen entzünden, wonach eine Antibiotikabehandlung unverzichtbar wird oder es bleiben unschöne Narben. Wer aber Zuhause ein wenig nachhelfen mag, kann die Bläschen mit einer Kamillenlösung betupfen, die entzündungshemmend und antibakteriell wirkt. Fieber darf bei Windpocken nicht selber behandelt werden, da hier nur verschriebene Medikamente helfen.