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Windelsoor bei Kindern
Bild: mamiweb.de
Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 20.08.2016 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Windelpilz, mit dem lateinischen Namen Candida albicans, wird im Volksmund auch als Windelsoor bzw. vielfach nur als "Soor" bezeichnet.
Unterschied zwischen Windelsoor, Windelpilz und Windeldermatitis
Diverse Fachbegriffe verwirren manchmal. Ist die Haut des Babys lediglich entzündet, spricht man von einer Dermatitis, in dem Fall einer Windeldermatitis, haben sich jedoch Pilze angesiedelt liegt Windelsoor vor. Windelsoor und Windelpilz sind ein und dasselbe. Ist die Haut geschädigt, kommt es sehr leicht zu einem Pilz- und Bakterienbefall.
Die Infektion mit Soor
Mit Soor kann sich das Ungeborene schon im Mutterleib infizieren und wird nach der Geburt bereits in den ersten Lebenswochen für einen Ausbruch der Krankheit sorgen. Nicht nur durch die Infektion im Mutterleib kommt es aber zu dieser Hautveränderung, auch durch Einwegwindeln kann Soor hervorgerufen werden. Sind bereits wunde Stellen am Po vorhanden oder leidet das Kind an einer Immunschwäche, ist die Infektionsgefahr natürlich extrem hoch.
Durch eine Störung der Haut wird es dem Pilz natürlich leicht gemacht, sich auszubreiten, wobei nicht nur die Region um den Po herum betroffen sein kann, sondern der Soor sich auch auf die Beine ausbreitet. Dies muss frühzeitig erkannt und mit Salbe behandelt werden. Liegt eine Infektion der Mutter vor, muss bereits eine Behandlung vor der Entbindung stattfinden, damit sich die Krankheit nicht über den Geburtskanal auf das Kind überträgt. Auch sollte der Mund des Kindes genau im Auge behalten werden, und wenn sich dort bereits erste Anzeichen einer Soor-Infektion, in Form eines weißen Belages, zeigen, ist unbedingt ein Kinderarzt aufzusuchen.
Hygiene und die richtige Ernährung - das A und O bei Windelpilz
Eine ausreichende Hygiene kann eine Soor-Infektion vorbeugen. So ist Baden oder Duschen mit milden Baby-Zusätzen unabdingbar, da Seife die Keimflora der Haut zerstören würde. Tägliches Baden ist nicht erforderlich, wird aber häufig von den jungen Müttern praktiziert. Auch ist ein häufiger Windelwechsel anzuraten, damit sich erst gar keine Keime vermehren können.
Scharfe Speisen oder säurehaltige Obstsorten sind zudem zu meiden, damit der Stuhlgang des Kindes nicht scharf wird. Wenn dies alles beachtet wird, dürfte eigentlich nichts passieren.
Candida-Infektion
Nachweislich hat 2/3 der Bevölkerung Soor, ohne irgendwelche Symptome zu bemerken. Beim Baby jedoch kommt es häufig zur Bläschenbildung im Windelbereich, der auch auf die Beine übergreifen kann. Hat sich der Soor auch im Mund entwickelt, kann er, bei stillenden Müttern, auch auf deren Brust übergreifen, deshalb entsteht hier unbedingter Handlungsbedarf. Da die Übertragung häufig ein Problem des Magen-Darm-Traktes ist, ist unbedingt auf Hygiene bei der Zubereitung der Fläschchen sowie auf Brusthygiene zu achten. Sollte das Baby sich infiziert haben, hilft frische Luft, den Heilungsprozess zu beschleunigen. So oft wie möglich sollte es ohne Windel strampeln können und beim Waschen sind am besten Einmal-Waschlappen zu verwenden.
Wie wird Windelpilz festgestellt?
Das erste Merkmal sind wunde, rote Hautstellen, die mit normaler Pflege nicht verschwinden. Diese wunden Stellen neigen häufig zur Bläschenbildung, welche zudem nässen. Das Kind wird äußerst quengelig und in seltenen Fällen streut sich dieser Ausschlag auch auf andere Körperregionen aus. An den Rändern des Ausschlags beginnt sich die Haut zu schuppen, dann ist ein sofortiger Gang zum Kinderarzt erforderlich.
Im Mundraum ist ein weißer, pünktchenartiger Belag, der sich nicht abwischen lässt, das erste Anzeichen von Soor, wohingegen im Windelbereich der Ausschlag eher rot mit entzündlichen Pusteln ist. Diese Pusteln fangen an sich zu schuppen, reißen ein und können sogar bluten. Wenn Urin auf diese wunden Stellen kommt, ist das mehr als unangenehm für das Baby und es beginnt zu schreien.
Behandlung von Soor
Bei den ersten Anzeichen kann eine Soor-Salbe dies alles eindämmen und es muss erst gar nicht schlimmer kommen. Durch eine gefüllte, warme Windel wird die gesamte Heilung verzögert, deshalb ist ein häufiger Windelwechsel ratsam. Neben der verordneten Soor-Salbe benötigt der Po des Kindes keinerlei andere Pflegemittel, da pflegende Stoffe enthalten sind. Nur beim Windelpilz im fortgeschrittenen Stadium wird der Kinderarzt eine Salbe mit geringen Kortison-Anteilen verschreiben. Sollte die Wunde nässen, hilft im Allgemeinen auch schwarzer Tee, der abgekocht und erkaltet auf die nässenden Stellen aufgetragen wird und an der Luft trocknen sollte. Der Gerbstoff im Tee bewirkt diese Heilung und beschleunigt den Heilprozess.
Sollten Symptome des Windelpilzes beim Baby entdeckt werden und eine Selbstbehandlung innerhalb der ersten 2 Tage keinen Erfolg zeigen, ist unbedingt ein Kinderarzt zurate zu ziehen, denn die Infektion ist, ohne ärztliche Hilfe dann nicht mehr einzudämmen.