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Homöopathie - Heilkraft aus der Natur
Bild: Leonara Schwarz /pixelio.de
Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 13.12.2010 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Homöopathie versteht sich als
ganzheitliche, alternative Heilkunst, die den Menschen immer in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Eine erfolgreiche Heilung von Krankheiten muss aus diesem Grund immer auf allen Ebenen erfolgen und darf sich nicht auf körperliche Symptome beschränken.
Der Grundsatz „
Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“, der auf den Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, zurückgeht, schreibt eine Heilung nach dem Ähnlichkeitsprinzip vor. Das heißt, wenn ein Wirkstoff bei einem Gesunden Magenkrämpfe auslöst, dann kann dasselbe Mittel aus homöopathischer Sichtweise bei einem Kranken Magenkrämpfe heilen. Um auch giftige Stoffe gefahrlos zur Therapie einsetzen zu können, bedarf es dabei einer starken Verdünnung der Urtinktur, der so genannten Potenzierung.
Es gibt unter anderem die
Potenzen D, C, L, oder LM, die eine Verdünnung im Verhältnis von
1:10, 1:100, 1:1000 oder 1:50.000 bezeichnen. Bei der D-Potenz wird
das entsprechende Mittel mit jedem Schritt 10mal mehr verdünnt. So
ist D1 beispielsweise eine Mischung von einem Tropfen Wirkstoff zu zehn Tropfen Wasser, D2 eine Mischung von 1:100 Tropfen, D6 bezeichnet ein
Mischungsverhältnis von 1:1.000.000 und so weiter. Entsprechend
beginnt eine L-Potenz L1 bei 1:1000 und steigert sich in der Folge. Die Stoffe werden dabei nicht einfach vermischt, sondern in einem
komplizierten Herstellungsprozess nach jedem Mischungsschritt
geschüttelt. Diese Schüttelschläge sind entscheidend für die
Wirksamkeit des Stoffes, denn die Wirkung soll sich mit zunehmendem
Verdünnungsprozess paradoxerweise nicht abschwächen sondern
verstärken. Die weniger stark verdünnten Stoffe oder Tiefpotenzen,
in denen noch Spuren des Ausgangsstoffes nachweisbar sind, sollen
eher allgemein auf der körperlichen, die stärker potenzierten vor
allem auf der seelisch-geistigen und der energetischen Ebene wirken.
Je weniger der Ausgangsstoff in der Arznei nachzuweisen ist, desto
höher ist deren kinetische Energie und damit die Wirksamkeit auf energetischer Ebene.
Die Tiefpotenzen ab D6,
D12 oder C12, meist erhältlich in kleinen Kügelchen oder Globuli,
aber auch als Tropfen oder Tabletten, eignen sich auch zur
Selbstmedikation bei Laien. Bei höheren Potenzen ab D30 oder C30
wird von einer eigenmächtigen Anwendung eher abgeraten, da es bei
diesen sehr viel stärker darauf ankommt, das exakt zum Patienten,
seinem Konstitutionstypen und seiner Gesamtsituation passende
Präparat zu verwenden. In der klassischen Homöopathie gehört jeder
Mensch einem bestimmten Konstitutionstypen an, der ihn von seiner
seelischen, geistigen und körperlichen Veranlagung her für
bestimmte Krankheiten anfällig macht. Viele klassische Homöopathen
raten daher eher zu einer Behandlung mit hohen Potenzen, die nicht
nach akuten Krankheitssymptomen, sondern nach Konstitutionstyp
erfolgt. Sie bezieht mögliche ungelöste Konflikte des Patienten ein und soll die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisieren. Die so
genannte moderne Homöopathie behandelt hingegen bevorzugt akute
körperliche Symptome mit niedrigen Potenzen.
Bei leichteren
Erkrankungen wie Erkältungsbeschwerden kann man entsprechende
homöopathische Mittel in niedrigen D6- oder D12-Potenzen relativ
bedenkenlos anwenden, sie sind allgemein auch für Kinder gut
verträglich und in der Apotheke erhältlich. Einzige Ausnahme sind
dabei bekannte Unverträglichkeiten gegen die enthaltenen Wirkstoffe.
Typische Frauenleiden rund um Menstruation, Schwangerschaft oder
Wechseljahre können ebenfalls oftmals erfolgreich mit
homöopathischen Mitteln behandelt werden, die eine besonders
schonende, ganzheitliche Wirkungsweise versprechen. Vor allem in der
Schwangerschaft sollte man jedoch am besten trotzdem zunächst einen
Arzt befragen, der grundsätzlich bei allen stärkeren und länger
anhaltenden Beschwerden unbekannter Ursache konsultiert werden
sollte. Homöopathie kann ein hilfreicher Ansatz sein, um das eigene
Wohlbefinden zu verbessern, aber keine schweren Krankheiten heilen. Dessen sollte man sich bei aller Liebe zu alternativen Heilmethoden
immer bewusst sein.[BS]