Babys in diesem Alter sind in der Regel sehr gut empfänglich für sämtliche Reize, die von Außen kommen. Sie
beschäftigen sich lange und ausgiebig mit hören, sehen und fühlen. Dabei bleibt das Tun aber auf der
Strecke. Das ist kein Problem, wenn wir einmal davon absehen, dass wir dazu tendieren, Fortschritte nur anhand
von motorischen Entwicklungen festzumachen. Wenn man mit dieser recht eingeschränkten Sicht auf die
Entwicklung blickt, dann stehen die Seh-Hör-Fühlbabys als Spätentwickler dar.
Doch das ist nur bedingt korrekt, denn wenn man es genau nimmt, tun diese Babys etwas, was viel komplizierter
ist, als sich motorisch schnell zu entwickeln. Sie untersuchen Gegenstände ganz genau, sie riechen
daran, drehen sie in den Händen, erfühlen sie und wenn man sie lässt, erkunden sie sie auch mit dem Mund. Diese
Babys erarbeiten sich jetzt schon eine solide Grundlage für ihre späteren Lernfähigkeiten.
Körperlich aktivere Babys hingegen greifen nach einem Gegenstand und verlieren sofort das Interesse an ihm,
lassen ihn fallen und suchen sich eine neue Herausforderung.
Es kann eine schöne Sache sein, wenn du einfach mal beobachtest, was deinem Kind liegt und woran es Spaß
hat. Was du beobachten wirst, ist, dass alles, was neu ist, eine unglaubliche Faszination bei deinem Baby auslösen
wird.
Hilfe beim Lernen
Du kannst dein Baby beim Lernen unterstützen, indem du einfach für dein Kind da bist. Ermuntere es, sprich mit ihm und zeige es
ihm. Hilf ihm, wo immer es Hilfe braucht, weil es allein nicht weiterkommt. Natürlich kann dein Baby auch alleine
üben, aber es ist doch alles viel schöner und einfacher, wenn du ihm als Elternteil einfach hilfst. Variiere die Dinge
immer mal ein wenig, so wird deinem Baby auch nicht langweilig.
Mädchen oder Junge
In den ersten Lebensmonaten beschäftigen sich Eltern eines Jungen häufiger mit ihrem Baby, da Jungs in der Regel
mehr schreien und weniger gut schlafen. Dafür reagieren Eltern eines Mädchens besser und häufiger auf deren
Laute und reden viel mehr mit ihrem Baby.
Stimme nutzen
Fast jedes Baby ist einfach nur begeistert von seiner eigenen Stimme. Dies bedeutet, dass es sie auch ausgiebig und
gerne nutzt und ihrem Klang lauscht. Auch sehr beliebt sind Spuckeblasen. Wenn dein Baby dies tut, rede mit ihm
und ermuntere es, ruhig noch mehr Bläschen zu bilden und damit zu spielen. So kannst du richtige kleine Gespräche
mit deinem Baby führen. Hierbei könnt ihr auch einmal die Rollen tauschen. Imitiere die Geräusche, die dein Baby
von sich gibt und schau, was passiert. Viele Babys haben daran einen unglaublichen Spaß.
Führe Gespräche ruhig genau so, wie du mit einem größeren Kind oder einem Erwachsenen sprechen würdest. Lass
dein Kind aussprechen, dann bist du dran mit quasseln. Variiere ruhig in der Tonhöhe, dein Kind wird sicher viel
Spaß daran haben.
Übrigens, auch, wenn man natürlich auch ein Radio oder einen Fernseher laufen lassen kann, das Gespräch unter
vier Augen, welches ein Elternteil mit seinem Baby führt, kann durch keine technische Lösung ersetzt werden. Nimm
dir die Zeit! Spiele mit deinem Kind ein Gespräch durch und erfreue dich an der Begeisterung, die du hierdurch
auslösen wirst.
Höre richtig zu, dann wirst du schnell erkennen, dass die Laute deines Kindes durchaus auch sein Befinden
ausdrücken. Es wird womöglich kreischen, wenn es Aufmerksamkeit will oder es sich freut. Bald schon wird es dir
gelingen, diese verschiedenen Töne auseinanderzuhalten, was endlich eine differenzierte Handlung ermöglicht, da
du im Vorfeld schon weißt, was das Kind möchte.
Wenn dein Baby lacht, dann hast du genau seinen Geschmack getroffen. Nutze dies Wissen und bringe dein Baby
häufig zum Lachen, denn es gibt nichts Schöneres als ein Kinderlachen.
Auch das Greifen will gelernt sein
Dein Kind wird nun wesentlich besser nach Dingen greifen können, die es sieht und die vor allem seine
Aufmerksamkeit erregen. Halte zum Anfang den Gegenstand, den es haben möchte, ruhig so hin, dass es ihn gut
greifen kann. Der Gegenstand muss sich hierfür genau vor dem Baby befinden.
Vermutlich greift dein Baby mit beiden Händen gleichzeitig nach dem Objekt seiner Begierde und du kannst
beobachten, wie hochkonzentriert es die rechte Hand von rechts, die linke Hand von links an den Gegenstand heranführt, um ihn zu packen. Gelingt es ihm nicht, kann dies ganz schön frustrierend sein. Ermuntere dein Baby stets, es noch
einmal zu versuchen und erleichtere ihm zum Anfang diese Übung, damit sich erste Erfolge einstellen. Bedenke
dabei immer, dass es den Abstand zwischen seinen Händen und dem Gegenstand noch nicht abschätzen kann. Dies wird
es erst später, nämlich zwischen der 23. und 26. Lebenswoche lernen.
Du wirst beobachten können, dass das Greifen mit jedem Versuch einfacher werden wird und somit dem Baby
auch mehr Spaß macht. Es wird entdecken, dass es alles anfassen und befühlen kann. Die Beschäftigungszeit mit
seinen Händen wird etwa zwei Drittel seiner gesamten Wachzeit betragen.
Um auch das Fühlen zu trainieren, kannst du ihm immer mal wieder etwas anderes in die Hand geben. Versuche es
einmal und gehe mit deinem Baby durch die Wohnung. Zeige ihm harte, weiche, rauhe und glatte Dinge oder auch kalte
und warme Gegenstände und geschmeidige, steife und stachelige Oberflächen können dein Baby ziemlich begeistern.
Kleine Forscher
Du wirst feststellen können, dass dein Kind es liebt, dich zu erforschen. Es betastet dein Gesicht, deine Kleidung
und greift auch schon einmal nach Ketten, Ohrringen und der Brille. Sei also ein wenig vorsichtig mit dem, was in
Babyhände gerät. Es wird an einem Ohrring genauso ziehen und zerren, wie an einer Kette. Am besten ist es, in dieser Zeit auf Ohrringe, die leicht zu fassen sind, zu verzichten.
Nackt strampeln lassen
Babys lieben es, auch mal ohne Klamotten strampeln zu dürfen. Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass es
viel beweglicher ist, wenn es nackt auf der Wickelkommode liegt. Es ist einfacher für das Baby, ohne störende
Kleidung bestimmte Dinge zu tun. Sobald es eine Bewegung nackt geschafft hat, wird es ihm leichter fallen,
dieselbe Bewegung auch mit Klamotten durchzuführen. Bedenke dabei aber auch immer: Kein Kind ist wie das
andere, einige mögen anstrengende Kraftakte, andere sind beweglicher und manche sind womöglich echte
Bewegungsmuffel.
Hierbei kannst du dem Kind auch das Rollen beibringen: Lass es deine Finger greifen und sich zur Seite rollen, wenn es mag.
Manche Kinder sind da sehr ausdauernd, andere sind wiederum sehr schnell und haben dann genug davon. Lass dich auf dein
Kind einfach ein.
Alleine spielen ist nicht so wichtig
Sicher kann dein Kind auch allein spielen und das sollte es auch ab und an dürfen. Vielleicht erwischt du dich, dass
du das Spielen deines Kindes so spannend findest, dass du gar nicht genug davon bekommen kannst. Immer wieder
bietest du neue Spielsachen an und forderst dein Kind zum Lernen regelrecht auf. Solange ihr beide daran Spaß habt,
genieße es und lass dir nicht reinreden. Es ist nicht nötig, dass sich das Kind schon länger als maximal eine halbe
Stunde allein beschäftigt.
[KaKra]