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Wer soll mit in den Kreißsaal?

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Du entscheidest, wer bei der Geburt Deines Kindes dabei ist.
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AutoreninfoMag. Julia Simsch
aktualisiert: 27.04.2011Online Redakteurin
Familie, Freizeit, Warentests

Keine leichte Entscheidung: Wer darf bei der Geburt dabei sein?

Während Frauen früher während der Geburt mit der Hebamme allein waren, kannst Du heutzutage auch eine Begleitung mitnehmen. Die meisten Gebärenden haben neben der Hebamme eine oder mehrere Personen dabei, die sie während der Geburt unterstützen sollen.

In der Regel ist diese Begleitperson der werdende Vater. Immer häufiger kommt aber auch die beste Freundin oder Mutter der Gebärenden mit in den Kreißsaal. Ob Du Begleitung wünschst und wer das sein soll, liegt ganz bei Dir.

Manche möchten im Kreißsaal allein sein

Manche Frauen fühlen sich am sichersten, wenn sie mit der Hebamme alleine sind. Sollte das Dein Wunsch sein, so sollte er von den potentiellen Begleitern auch respektiert werden. Gleichzeitig solltest Du vorher mit der Begleitperson absprechen, dass Du sie/ihn jederzeit rausschicken kannst, ohne dass sie/er dann beleidigt ist.

Der Partner im Kreißsaal

Bei der Mehrheit der Geburten in Deutschland ist der werdende Vater im Kreißsaal anwesend. Viele Männer äußern schon sehr früh den Wunsch, bei der Geburt dabei zu sein. Es ist ein schönes Gefühl, den intimen Moment der Geburt miteinander zu teilen. Auch der Vater erlebt so die ersten Sekunden im Leben seines Kindes.

Während der Wehen kann er Dich emotional Unterstützen, Dir die Stirn abwischen und sich die Hand von Dir quetschen lassen. Männer fühlen sich im Kreißsaal aber oft auch überfordert: Sie sehen, wie die Partnerin Schmerzen hat und können nichts dagegen tun. Das bloße Zuschauen ist für einen Mann oft zuviel.

Manche Paare berichten auch von negativen Auswirkungen auf das Sexualleben, wenn der Mann bei der Geburt dabei war.

Lesetipp: Der Ablauf der Geburt.

Die Mutter im Kreißsaal

Zur Mutter hat man ein anderes Verhältnis als zum Partner. Stehst Du Deiner Mutter sehr nahe, liegt der Wunsch nahe, sie bei der Geburt dabei zu haben. Deine Mutter kennt Dich schon Dein ganzes Leben lang und versteht Dich oft blind. Gleichzeitig hat sie selbst Erfahrungen mit einer Geburt - schließlich hat sie Dich auf die Welt gebracht.

Als Frau kann sie sich gut in Dich einfühlen und bei der Geburt unterstützen. Viele Gebärende können sich aber nicht vorstellen, die eigene Mutter im Kreißsaal zu sehen. Egal wie gut das Verhältnis ist, wäre es irgendwie unangenehm, die Mutter dabei zu haben.

Gleichzeitig ist es für Deine Mutter auch keine leichte Situation. Mütter können oft noch schlechter damit umgehen, die Gebärende leiden zu sehen als der Partner. Schließlich sieht Deine Mutter ihr eigenes Kind unter starken Schmerzen schreien.

Die Freundin oder Schwester im Kreißsaal

Mit Deiner Freundin oder Schwester hast Du eine in etwa gleichaltrige Frau an Deiner Seite. Vielleicht hat sie selbst auch schon eine Geburt erlebt und Du kannst von ihren Erfahrungen profitieren. Im Gegensatz zu Deiner Mutter oder Deinem Partner kann eine Freundin oder Schwester wahrscheinlich besser verkraften, dass Du Schmerzen hast und Dich effektiver dabei unterstützen.

Die Doula im Kreißsaal

Eine Doula ist speziell dazu ausgebildet, eine gebärende Frau zu unterstützen. Während die Hebamme für den Geburtsprozess zuständig ist, ist die Doula nur für Dich da. Sie hat genug Erfahrung und weiß, was eine Frau bei einer Geburt braucht.

Doulas halten sich dezent im Hintergrund und treten nur in Erscheinung, wenn Du sie brauchst.

Lesetipp: Geburt mit Doula.

Worauf sich die Begleitperson/en vorbereiten muss/müssen

Eine Geburt kann sehr schnell ablaufen. Sie kann aber auch mal 36 Stunden oder länger dauern. Deine Begleitperson sollte wissen, dass sie nicht mal eben zum Händchen halten kommt und nach einer Stunde wieder nach Hause kann. Gleichzeitig ist eine Geburt kein Spaziergang. Es wird sehr blutig und schmerzhaft.

Die Gebärende soll sich gehen lassen und nicht zusammenreißen - das würde die Geburt nur behindern. Gebärende Frauen schreien und fluchen. Dabei sollte Dir die Begleitperson nicht reinreden wollen, sondern einfach nur da sein und Deine Hand halten. Am besten ist es, wenn die Begleitperson am Kopfende bleibt. So kann sie Dich besser motivieren und hat keinen direkten Blick auf das Geschehen.

Kliniktasche packen

Es ist praktisch, wenn sich auch die Begleitperson eine Kliniktasche packt. Gerade bei einer längeren Geburt ist mitgebrachtes Essen und Trinken Gold wert. Auch ein aufgeladener Handyakku ist sinnvoll, damit die Begleitung nach der Geburt Deine Familie und Freunde anrufen kann.

Lesetipp: Checkliste: Das gehört in die Kliniktasche.

[JS]

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