Wir haben es geschafft!
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Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis |
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aktualisiert: 20.03.2016 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Viel Stress, mehr Streit und weniger Zweisamkeit.
Ein Baby kann eine Beziehung ganz schön durcheinander bringen und teilweise auf eine harte Probe stellen. Dabei ist Nachwuchs doch das Schönste, was zwei Liebenden passieren kann, oder? Vor welchen Schwierigkeiten frisch gebackene Eltern stehen und wie sie diese gut bewältigen.
Aus Zwei wird Drei
Wenn aus Zweisamkeit Dreisamkeit wird, muss sich der Familienalltag erstmal einpendeln und die Partnerschaft oft zurück stecken. Die ausschließliche Beziehung der Eltern zueinander verändert sich und wird um eine Person erweitert. Dadurch wird zwar die Verbindung zwischen den Eltern meistens stärker, allerdings nimmt die Aufmerksamkeit füreinander auch etwas ab. Gemütliche Sonntage mit Frühstück im Bett? Romantische Wochenenden ins Wellnesshotel? Fehlanzeige! Zunächst bestimmt der Nachwuchs den Takt und der hält sich selten an die Zeiten, die Mama und Papa gerne hätten. Wenn dann auch noch Zeit für Zuneigung und kuschelige Stunden zu zweit auf der Strecke bleibt, kann das schnell zu Frust führen. Wickeln, Spielen, Stillen, Schmusen - so ein kleines Baby möchte den ganzen Tag beschäftigt werden.
Haushalt, Körperpflege, Abnehmen?
Doch Mamas müssen sich auch noch um den Haushalt kümmern, kochen, Wäsche waschen und das Chaos beseitigen, das täglich mit einem Kind anfällt. Viel Zeit für gemütliche Auszeiten oder gar Hobbys bleibt da nicht. Die tägliche Beauty-Routine wird aufs Minimum beschränkt, man ist plötzlich froh, wenn man es überhaupt unter die Dusche schafft und freut sich, wie eine Schneekönigin, wenn man es obendrauf noch hin bekommt, den Körper mit Bodylotion einzucremen. Dabei hätten Mamas gerade jetzt, eine extra Portion Beauty nötig. Der Stress, die schlaflosen Nächte und die Hormonumstellung gehen nicht spurlos am Körper vorbei. Wenn der Partner dann abends heimkommt, ist man einfach nur platt, ausgelaugt und müde. Selbst wenn man noch Lust auf ein wenig Kuscheln und Zweisamkeit hätte, dann fühlt man sich nicht so recht wohl in seiner Haut. Die Haare sind den vierten Tag nicht gewaschen, die restlichen Schwangerschaftspfunde kleben - zusätzlichen zu den Streifen - noch am Bauch und die Beine hätten eine Rasur dringend notwendig - absolute Stimmungstöter.
Die alltäglichen Konflikte
Zu dem Zeit- und Stressproblem kommen oftmals noch ganz andere Konflikte hinzu.
- Stillen oder Flasche?
- Schnuller oder lieber keinen?
- Holzspielzeug oder welches aus Plastik?
- Wann startet man mit der Beikost?
- Eigenes Bett oder Familienbett?
Als Paar steht man plötzlich vor der Aufgabe, sein eigenes Kind groß zu ziehen und auch zu erziehen, das möchte man natürlich mit bestem Wissen und Gewissen machen. Oftmals gehen die Meinungen hier auseinander und es kommt zu Diskussionen und Streit. Hinzu kommt, dass für die Papas
schnell der Arbeitsalltag wieder eintritt, Mütter meistens länger Zuhause bleiben und ihre volle Aufmerksamkeit dem Kind schenken. Manche Väter haben Probleme damit, wenn die Mutter ihre ganze Liebe allein dem Nachwuchs gegenüber aufbringt und sie selbst viel zu kurz kommen. Mütter hingegen fühlen sich oft missverstanden und finden, dass ihre Arbeit zuhause nicht genug wertgeschätzt wird.
Sie würden sich wünschen, von ihrem Partner öfter mal aus dem Mutter-Sein wieder ins Frau-Sein geholt zu werden. Das führt zu Unzufriedenheit und manche Paare distanzieren sich so immer weiter voneinander.
Wie bleiben Eltern ein Liebespaar?
Was kann man dagegen tun und wie bleiben Eltern ein Liebespaar? In erster Linie sollte man nicht mit allzu rosaroten Erwartungen an die Sache ran gehen. Eine Geburt ist eine wunderschöne Sache und verbindet Eltern für immer miteinander, allerdings wird es auch immer mal schwere Zeiten geben, dessen sollte man sich vorab bewusst sein, um danach nicht enttäuscht zu sein. Ausserdem sollte man mit dem Partner immer alles offen und ehrlich ansprechen. Für beide ist es eine völlig neue Situation, woher soll der andere denn wissen, dass man sich nicht genug wertgeschätzt oder gerade unattraktiv fühlt Gespräche können Konflikte schnell aus dem Weg räumen. Wichtig ist es auch, dass man die Meinung des anderen in Erziehungsfragen nicht kategorisch ablehnt. Man sollte immer offen sein dafür, sich die Gründe anhören und einem Kompromiss nicht grundsätzlich abgeneigt sein.
Nehmt Euch Zeit für einander!
Am allerwichtigsten ist es, sich Zeit füreinander zu nehmen. Zärtlichkeiten und Liebe sind wichtig für die Partnerschaft und geben Kraft, die kommenden schweren Situationen miteinander zu meistern. Wenn eine große Auszeit gerade nicht drin ist, dann sollte man die kleinen Momente miteinander bewusst genießen. Eine halbe Stunde Abends zusammen sitzen, den anderen Fragen, wie es ihm geht und sich einfach in den Arm nehmen kann so gut tun. So meistert man die neue Aufgabe als Eltern und schafft es trotzdem, ein Liebespaar zu bleiben.
Mehr von Pazi könnt ihr in ihren Blog maison-pazi.com oder in ihrem Instagram-Profil "Pazi bei Instagram" nachlesen.