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Ein schönes Weihnachtsfest ist für Kinder wichtig.
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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 25.11.2014 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Schöne Weihnachten auch ohne Geld
Die hohe Zahl von Kindern aus Familien, die ganz oder ergänzend Arbeitslosengeld II, oder auch HartzIV, erhalten und das Familieneinkommen unter dem sozialen Mindestsatz liegt, ist in Deutschland nach wie vor steigend. Besonders zu den Weihnachtstagen macht sich diese besondere Form der Armut bemerkbar, denn auch Familien mit niedrigem Einkommen möchten ein schönes Weihnachtsfest, mit einem Festessen und Geschenken für die Kinder.Dies lässt sich nicht immer ganz erfüllen. Es muss gespart und verzichtet werden, um Geschenke zumindest in einem Rahmen kaufen zu können, bei dem die Kinder teilweise Wünsche erfüllt bekommen. Dabei bleibt dann natürlich irgendwo anders ein Defizit und das ist nicht selten beim Festessen, welches nicht einmal aus der traditionellen Pute bestehen muss.
Viele Kinder bleiben ohne Festtagsschmaus
Für viele Menschen wäre es undenkbar, an Weihnachten einfache und günstige Gerichte zu essen. Nudeln, Milchreis, Kartoffelbrei mit einem Würstchen, das ist doch kein Festmahl, stellt die Mehrheit fest. Für Menschen, die kein ausreichendes Budget haben, um ihren Kindern ein Geschenk zu machen und gleichzeitig wenigstens einen Hackbraten auf den Tisch zu bringen, gehört dies jedoch zu einem unvermeidbaren Muss.
Ein Weihnachtsessen für ärmere Familien
In den meisten Gemeinden und Städten bieten soziale Einrichtungen daher für sozial schwächere Familien kleine Weihnachtsfeiern mit einem Festmahl an. Meist sind es kirchliche Einrichtungen, die am Nachmittag des Heiligabend oder am ersten Weihnachtstag Speisen auftischen, die sich die ärmeren Familien selbst nicht leisten können. Verbunden ist dies nicht selten mit ein paar Gaben, wie Süßigkeiten oder Obst und Nüssen, für die Kinder. Manchmal werden sogar kleine Geschenke verteilt, die aus Spenden örtlicher Geschäftsleute und Firmen stammen oder selbstgemachte, praktische Geschenke, wie gestrickte Socken, Schals und Mützen, die von älteren Gemeindemitgliedern gefertigt wurden.
Mit diesem Angebot soll nicht Mitleid ausgedrückt, sondern den Familien eine Unterstützung geboten werden, um ein schönes Weihnachtsfest erleben zu können, ohne sich dafür finanziell zu übernehmen.
Wie können Familien an einem solchen Angebot teilnehmen?
Da es in jedem Ort andere Angebote gibt, empfiehlt sich ein Anruf direkt im Kirchenbüro. Dort erfahren Interessierte, wer ein entsprechendes Weihnachtsangebot organisiert und wie man die Ansprechpartner kontaktieren kann. In der Regel müssen Anmeldungen persönlich vorgenommen und dabei ein Leistungsbescheid vorgelegt werden. Dabei interessiert niemanden, wie hoch die Bezuschussung zum Einkommen ist, sondern lediglich, dass die Familie Arbeitslosengeld II empfängt und somit die Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllt.
Helfer mit Herz
Schämen muss sich niemand, ein solches Angebot wahrzunehmen. Die Organisatoren und ihre Helfer richten das kleine Weihnachtsfest von Herzen aus, um unterstützen zu können. Für sie ist es ein großes Geschenk, die Freude in den Augen der Menschen zu sehen, die sich an diesem einen Tag verwöhnen lassen dürfen. Das Miteinander zählt, zusammen zu rücken und den Teilnehmern zu zeigen "Wir sind an Eurer Seite", verbreitet eine festliche Wärme.
Teilnehmende Familien erleben einige Stunden, in einer großen Gemeinschaft, in der sich die Organisatoren bemühen, einen Weihnachtszauber zu vermitteln. Es ist also kein Almosen, das man als Teilnehmer empfängt, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen, da alle, ob Gast oder Helfer, Freude empfinden.
Noch mehr Tipps für ein tolles Weihnachtsfest findet Ihr in unserem Weihnachts-Extra.Wissenswertes zum Thema Kindergeld findet Ihr hier: Kindergeld und Kinderzuschlag.
[SyKo]