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Komm mir bitte nicht zu nahe!
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Autoreninfo | Mag. Valerie Dietrich |
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aktualisiert: 23.08.2010 | Online Redakteurin |
Psychologie, Beruf und Karriere |
In den ersten sechs Lebensmonaten lächeln Babys fast jede Person an, die sich ihnen freundlich zuwendet. Bis dahin also keine Spur von fremdeln! Doch danach ist Schluss mit lustig.Nun beginnen sie Gesichter zu vergleichen, indem sie ihre Mutter und fremde Personen abwechselnd anschauen. Und wenn sie dann merken: "Oh, Dich kenn ich ja gar nicht", beginnen sie oft zu schreien oder weinen.
Die Mutter sollte jetzt besonders einfühlsam sein
Jetzt ist es für das fremdelnde Baby besonders wichtig, dass die Mutter einfühlsam mit ihm umgeht. Denn seine Angst vor den "fremden" Menschen ist echt, selbst wenn es sich um Opa oder Oma handelt. Dabei geht es um einen völlig natürliches Verhalten, das kaum verhindert werden kann. Will man seinem Kind trotzdem helfen und seine Ängste lindern, sollte man es möglichst früh an den Umgang mit fremden Menschen gewöhnen.
Babys, die fremdeln, brauchen Halt
Trotz alle dem gilt: Die Mutter ist der sichere Hafen des Babys und Mamis sollten ihre Beschützerrolle unbedingt wahrnehmen. Beispielsweise indem sie für einen angemessenen Abstand zwischen ihrem Baby und anderen Menschen sorgen, wenn das Kleine Angst bekommt. Es sollte dann gestreichelt und auf den Arm genommen werden, damit das Kind das Vertrauen in seine Umwelt nicht verliert. In dieser Entwicklungsphase hat ganz klar die Mami die größte Priorität im Leben des Babys.
Die Angst vor der Trennung von der Mutter ist sehr groß, darum kann es sinnvoll sein, kleine Trennungen schon rechtzeitig zu üben. Am besten eignet sich dafür das bei Kindern beliebte "Guck-Guck-da-Spiel". Die Mama versteckt sich dabei hinter einem Tuch und ruft dabei "guck, guck". Danach zieht sie das Tuch weg, kommt aus ihrem Versteck hervor und sagt „da“. Es wird nicht lange dauern und das Kleine wird das Tuch weg ziehen, um die Mama wieder zu finden.
Spiele fördern die Angstbewältigung
Ein weiterer Schritt wäre dann, das Spiel zu steigern, indem sich die Mutter hinter einem Sofa oder einem Tisch versteckt oder für einen Augenblick die Tür hinter sich zuzieht. Das Spiel sollte aber nur so lange gespielt werden, wie es dem Kind Spaß macht und seine Grenzen nicht überschritten werden. Sonst wird damit genau das Gegenteil erreicht!
Auch wenn fremdelnde Babys, ihre Trennungsangst und ihre Fixierung auf die Mama anstrengend sein können, sind ihre Ängste völlig normal. Und als Mutter kann man zurecht stolz sein: Wenn das Baby ihr in der Fremdelphase in die Augen sieht und sie dabei anlächelt, gilt das Lächeln tatsächlich ihr. Denn es ist nicht das gleiche Lächeln wie jenes reflexartige der ersten Lebensmonate.