Die viszerale Osteopathie ist eine Form der osteopathischen Behandlung, die sich schwerpunktmäßig mit den Funktionen und Bewegungen der inneren Organe und der sie umgebenden Muskel- und Bindegewebe befasst. Diese alternative Therapieform wurde von Jean-Pierre Barral und Dr. Weisschenk entwickelt und wird vor allem in den frankophonen Ländern angewandt. Im Gegensatz zur weit verbreiteten parietalen Osteopathie ist diese Heilmethode in Deutschland und Österreich noch relativ unbekannt.
Wie auch die anderen
Formen der Osteopathie ist die viszerale Methode eine manuelle,
ganzheitliche Therapie, die sich mit der Beweglichkeit von Geweben
zueinander beschäftigt. So geht die viszerale Osteopathie davon aus,
dass jedes Organ eine eigene innere, von anderen Organen
unabhängige Beweglichkeit aufweist. Diese sogenannte Motilität ist
bedingt durch die embryonale Entwicklung, die jedes Organ bei seiner
Entstehung vollzieht. Als Ausdruck seiner Vitalität führt das Organ
daher auch später fortwährend eine tastbare Eigenbewegung aus,
durch die sich ein Osteopath ein Bild von seiner Gesundheit machen
kann.
Jedes Organ im
menschlichen Körper reagiert sensibel auf die alltäglichen
Beanspruchungen. So kann sich zum Beispiel die Durchblutung der
Magenschleimhaut je nach Situation spontan verändern. Auf
körperliche Verdauungsvorgänge oder auch auf psychischen Stress
reagiert sie mit Anpassung, um gesund zu bleiben. Länger andauernde
Stresssituationen lassen ein Organ jedoch funktionell ermüden. Indem
sich dabei die Reflexmechanismen, die es mit dem Blut oder dem
Nervensystem verbinden, erschöpfen, verschlechtert sich drastisch
sein Versorgungszustand und seine räumliche Stabilität lässt nach.
Da der Körper alle Schwächen selbst zu kompensieren versucht,
reagiert er zunächst mit einer Spannungsänderung im betroffenen
Organ selbst und dann in den Nachbarorganen, die es unterstützen.
Raubt es diesen jedoch zu viel Energie, versucht der Organismus über
Muskulatur und Körperhaltung einen Ausgleich herzustellen, was
wiederum zur Überlastung von Muskelbereichen führen kann. Schmerzen
in verschiedensten Körperbereichen können die Folge sein.
Das Ziel der
osteopathischen Behandlung ist, die Reflexmechanismen des Organs
direkt oder indirekt wieder herzustellen. Bei der direkten Methode
versucht der Osteopath, nachdem er die Blockade im Organbereich
ertastet hat, das Organ aus seiner Fehlstellung herauszuheben. Die
indirekte Technik zielt darauf ab, die Eigendynamik des Organs zu
aktivieren und seine Selbstheilungskräfte anzuregen. Dies kann
beispielsweise geschehen, indem die Problematik zunächst gezielt
verstärkt wird, um die Gefäße und Nerven, die mit dem Organ
verbunden sind und es ernähren, zu stimulieren.
Verdauungsbeschwerden,
Magenerkrankungen oder Blasenentzündungen mit chronischem Verlauf
zählen ebenso zu den Behandlungsfeldern der viszeralen Osteopathie
wie Lungenleiden, Störungen von Leber, Nieren oder Galle und die
Nachsorge von Narbengewebe nach Operationen. Voraussetzung einer
osteopathischen Behandlung ist die vorherige schulmedizinische
Abklärung der Beschwerden, um Erkrankungen auszuschließen, die
osteopathisch nicht behandelt werden können. Optimal ausgeheilt werden
können vor allen Dingen funktionelle Störungen der inneren Organe
und des Gewebes, bei denen noch keine krankhaften Gewebsveränderungen
stattgefunden haben. Doch auch weiter fortgeschrittene Störungsbilder
können durch eine osteopathische Behandlung zumindest Linderung
erfahren.
Seitens der Schulmedizin
ist die viszerale Osteopathie wie auch die anderen Osteopathie-Formen
bisher nicht anerkannt, so dass die Behandlungskosten vom Patienten
selbst getragen werden müssen.
[BS]
Bei der Osteopathie handelt es sich um eine alternative Heilmethode, die ohne Medikamente und Chirurgie auskommt. Ihr Ziel ist es, Blockaden und Bewegungs-einschränkungen im Bereich der Kno ..