Grundsätzlich sind Veränderungen in den meisten Fällen eine sehr gute Sache und es ist gut,
wenn man diese in sein Leben integriert und sich mit Veränderung anfreundet. Stillstand ist in
den meisten Beziehungen nicht besonders ratsam und somit sollte immer eine regelmäßige
Veränderung angestrebt werden. Zwar mögen viele Menschen heutzutage Veränderungen nicht
besonders, da diese immer auch mit einem gewissen Risiko einhergehen, das wir
möglichst gerne vermeiden. Doch nur wer Veränderung zulässt, lässt auch zu, dass sich sein
Leben in eine Richtung verbessern kann. Grundsätzlich sind Veränderungen im Leben
also etwas sehr Gutes und man sollte danach streben, regelmäßig kleine Veränderungen in
seinem Leben einzubauen.
Doch wieso greift man bei Veränderungen immer seltener auf etwas
zurück, was auch schon bewiesen hat, dass es funktioniert?
Neues ist erfrischend und bringt Schwung
Die meisten Dinge, die neu sind wirken erfrischend und belebend und sorgen somit dafür, dass
das Leben ein Stück weit interessanter und aufregender wird. Gerade für Leute, die zu
Depressionen neigen, können kleine Portionen Veränderung in regelmäßigen Abständen wahre
Wunder bewirken. Veränderungen sollte man also auf jeden Fall immer mitnehmen, wenn man
sie bekommt. Wichtig ist hierbei, das Gleichgewicht zwischen zu wenig und zu viel zu finden,
denn auch zu viele Veränderungen können das Leben belasten, Unsicherheiten mit sich bringt
und dafür sorgen, dass man sich nicht mehr besonders wohl fühlt. Dies ist übrigens nicht nur
bei uns Erwachsenen so, sondern auch bei den meisten Kindern.
Gerade aber als Eltern
diktieren wir Kindern sehr gerne Veränderungen auf und weil wir es ja nur gut meinen,
übertreiben wir es nicht selten mit der Masse, aber auch mit der Qualität der Veränderungen.
Das Rad neu erfinden
Während Veränderungen und Neuerungen aller Art in der Regel eine eher positive Sache sind,
kann man doch beobachten, dass es derzeit einen Trend dahin gibt, dass alles, was irgendwie
verändert wird oder getan werden soll, neu sein muss. Ganz häufig versuchen
heutzutage Menschen, das Rad immer wieder neu zu erfinden, Altbewährtes einfach liegen zu
lassen und zu versuchen, egal was sie tun, eine neue Art zu finden, wie sie es tun. Dieses
Phänomen kann man auch in der Kindererziehung immer wieder beobachten, wo viele Eltern
regelmäßig versuchen, mit neuen Ansätzen ihre Kinder zu erziehen und Dinge, die bisher immer
recht gut funktioniert haben, einfach liegen zu lassen, weil man aus allen Richtungen derzeit
gesagt bekommen, dass egal, was wir tun, dies immer etwas Neues und Innovatives sein soll
und dass Altbewährtes mittlerweile nicht mehr zeitgemäß ist.
So kann man beobachten, dass
gerade Kinder immer mehr zu Versuchskaninchen von neuen Ideen werden, wie man erziehen kann, aber auch im Bereich des kindlichen
Lernens greifen immer mehr Eltern immer seltener auf bewährte und funktionierende Methoden
zurück, sondern tendieren immer häufiger dazu, auch in diesem Bereich das Rad neu erfinden
zu wollen, was in den meisten Fällen mehr schlecht als recht funktioniert und zu Frust auf allen
Seiten führt.
Fazit
Während man also sagen kann, dass Veränderung immer eine gute Sache ist, sollte man bei
dem, was man verändert immer ein wenig aufpassen, wieso man dies verändern möchte und
warum man es so verändert, wie man es verändert. Veränderungen können eine ganze Menge
gute Dinge in unser Leben bringen, doch genauso gut können Veränderungen auch einen
negativen Effekt auf uns haben. Gerade im Bereich der Kindererziehung und dem ewigen
Versuch, immer neue Lernmethoden zu finden und immer neue Wege der Kindererziehung
beschreiten zu können, kann man dies ganz besonders sehen. Neue Konzepte sprießen wie
Pilze aus dem Boden und verschwinden meistens genauso schnell wieder, wie sie gekommen
sind. Vielleicht ist dir ja auch schon aufgefallen, dass gerade viele als neu beworbene
Konzepte teilweise große Schwachstellen haben oder teilweise einfach nicht funktionieren.
Häufig liegt das einfach daran, dass wir in einer Zeit leben, wo alles, was irgendwie bisher
funktioniert hat, schlecht zu sein scheint und jeder händeringend darum bemüht ist, etwas zu
erschaffen, was so vorher noch nicht da gewesen ist.
Gerade im Bereich der Kindererziehung
und des Lernens sollte man mit solchen Experimenten allerdings etwas vorsichtig sein, denn in
der Regel verwirren sie die Kinder mehr, als dass sie ihnen helfen.
Wenn dir also mal wieder jemand rät, etwas auf eine neue Art zu tun, dann lass es
vielleicht einfach sein. Die Frage, die du dir immer stellen solltest, ist: Habe ich wirklich eine
bahnbrechende Idee oder ist meine Idee vielleicht nur nichts Altbewährtes, weil irgendjemand
schon irgendwann vor mir entdeckt hat, dass das so nicht funktioniert? Dies ist eine Sache, die
die meisten Menschen zu vergessen scheinen. Das, was heute bewährt ist, ist das, was von all
den Versuchen übriggeblieben ist und als funktionierende Methode weitergegeben wurde.
Dementsprechend sei zum Abschluss gesagt, dass Veränderungen an sich eine gute Sache sind und dass es in
jeder Familie regelmäßig eine kleine Anzahl von Veränderungen geben sollte. Aber
Veränderung muss nicht heißen, dass bei jedem Handschlag, den man tut, das Rad neu
erfunden werden muss. Weniger Experimente sind hier wirklich mehr und gerade im Bereich des
Lernens und der Kindererziehung ist es durchaus ratsam, auf Altbewährtes zurückzugreifen,
neue Theorien sehr skeptisch zu beäugen und von dieser derzeit modernen Denkweise
abzuweichen. Vielleicht hält man dich dann für altmodisch, aber deine Kinder werden es dir in
den meisten Fällen danken.
[KaKra]