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Ist der Urin der Schwangeren dunkelgelb, muss sie mehr trinken!
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Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
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aktualisiert: 04.05.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Plötzlich tritt ein Schwall aus,.. ja, was ist es eigentlich? Ist es Urin oder Fruchtwasser?Viele werdenden Mamis sind irritiert, wenn plötzlich die Unterwäsche nass ist. Und natürlich fragen sie sich, ob die Fruchtblase geplatzt ist und die Geburt bald losgeht oder ob aufgrund der Lage des Ungeborenen etwas Urin abgegangen ist, weil es auf die Blase drückt.
Woran erkennt Frau eigentlich, um was es sich handelt, wenn sie gegen Ende der Schwangerschaft beides verlieren kann? Tröpfelt das Fruchtwasser nur gemächlich vor sich hin, kann es nämlich sein, dass es doch Urin ist. Das passiert gegen Ende der Schwangerschaft häufig. Erkennungsmerkmal: Das Fruchtwasser riecht leicht süßlich.
Schleimpfropf
Es kann aber auch sein, dass, bevor es richtig losgeht, zuerst der
Schleimpfropf abgeht, der während der Schwangerschaft den Muttermund versiegelt und so vor Infektionen geschützt hat. Der Schleimpfropf ist wässrig, schleimig oder aber auch blutig. Geht der Schleimpfropf ab, ist das ein Zeichen dafür, dass sich der Muttermund und der Gebärmutterhals auf die Geburt vorbereiten. Der Abgang des Schleimpfropfens findest meist vor dem Platzen der Fruchtblase statt.
Fruchtwasser
Das Fruchtwasser befindet sich in der
Fruchtblase und schützt das Ungeborene. Zu Beginn ist das
Fruchtwasser klar, kurz vor der Geburt ist es durch Hautschuppen, Urin des Fötus und Haare etwas getrübt. Kurz vor der Geburt befinden sich in der Fruchtblase ungefähr 800 Milliliter Fruchtwasser.
Nur selten geht schon vor der Geburt das ganze Fruchtwasser ab. Meist sickert aus einem kleinen Riss in der Gebärmutter immer wieder etwas
Fruchtwasser nach außen – das erklärt die feuchte Unterwäsche. Kurz vor der Geburt ist das normal und die werdende Mutter braucht sich keine Sorgen zu machen. Manchmal schließt sich der Riss in der
Fruchtblase sogar nochmal.
Rufe auf jeden Fall Deine Hebamme oder den Arzt Deines Vertrauens an, sage in welcher Schwangerschaftswoche Du Dich befindest und frage, was Du weiter tun sollst. Sie können die Lage am besten einschätzen und wissen, wie sie weiter vorgehen müssen.
Ist das Fruchtwasser grünlich (das kann vom Kindspech kommen), auf jeden Fall schnell zum Arzt!
Und wenn das Fruchtwasser auf einmal abgeht?
Auch wenn das Fruchtwasser auf einmal abgeht ist das nicht gleich Grund zur Sorge. Die Hebamme beziehungsweise der Arzt sollte dann aber schnell überprüfen, ob die
Nabelschnur noch frei liegt. Wird sie nämlich abgeklemmt, kann es zu einem Nabelschnur-Vorfall kommen – das Ungeborene kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Das passiert, wenn sich das Ungeborene noch nicht mit Hilfe der Senkwehen ins Becken abgesenkt hat. Das ist meist 3-4 Wochen vor der Geburt der Fall.
Tipp: Lass Dir gegen Ende der Schwangerschaft bei den Vorsorgeuntersuchungen mitteilen, ob das Köpfchen des
Ungeborenen schon im Becken ist. Wenn ja, kann es nicht mehr zum Nabelschnur-Vorfall kommen.
Du
weißt nicht, ob sich Dein Kind schon gesenkt hat?
Dann gilt: Lege Dich bitte sofort hin, lagere Dein Becken hoch und rufe den Notarztwagen. Nicht mehr aufrecht gehen! Wenn Du alleine zu Hause bist und niemand den Anruf für Dich tätigen kann, auf allen Vieren zum Telefon krabbeln. Du bist gerade mitten in der Öffentlichkeit unterwegs? Das mag Dir je nach Situation unangenehm oder peinlich sein, aber da musst Du durch. Suche Dir schnell ein ruhiges
Plätzchen, wo Du Dich hinlegen und auf den Notarzt warten kannst.
[AKL]