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Übelkeit in der Schwangerschaft plagt viele Frauen.
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Schwangere leiden oft unter Übelkeit
75 Prozent aller Schwangeren leiden in den ersten 12 Schwangerschaftswochen an starker Übelkeit, vor allem in den Morgenstunden. Sogar jede dritte Schwangere muss sich in Folge der heftigen Übelkeit übergeben.Häufig hört die Übelkeit nach Ende des dritten Schwangerschaftsmonats auf, seltener kann diese Phase aber noch länger andauern. Manche Frauen erleben dann ein Auf und Ab der Beschwerden während der ersten sechs Monate
Übelkeit während der Schwangerschaft ist normal
So lästig dieses Unwohlsein auch sein mag, es ist völlig normal und natürlich! Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass Übelkeit während der Schwangerschaft ein positives Zeichen ist.
Die Erklärung: Die Übelkeit ist hauptsächlich auf das Schwangerschaftshormon HCG zurückzuführen, welches zur Erhaltung der Schwangerschaft beiträgt. Wenn es in hoher Konzentrationen in Deinem Blut vorhanden ist, verspürst du vermehrte Übelkeit. Deinem Kind könnte es dabei jedoch nicht besser gehen!
Zur Übelkeit können jedoch auch andere Faktoren beitragen, wie z.B. ein niedriger Blutzucker, vermehrte Magensäure, Vitamin-B-Mangel oder Stress und Müdigkeit. Außerdem besteht der Verdacht, dass eine gewisse Abneigung gegenüber bestimmten leicht verderblichen Lebensmitteln (z.B. Fleisch und Fisch) vor Infektionen in der ersten Schwangerschaftsphase schützen soll.
Wenn der Magen rebelliert
Im Allgemeinen leitet sich das Wort Übelkeit vom lateinischen Wort "nausea" ab, was so viel wie Seekrankheit bedeutet. Unter Übelkeit versteht man generell eine „Störung der Befindlichkeit“ oder ein „flaues“ Gefühl im Magen.
Schwangerschaftsübelkeit bekämpfen
Einige Tipps von Mamiweb, die Dir helfen, die Übelkeit zu überstehen:
- Hilfreich kann es sein, schon vor dem Aufstehen im Bett etwas Kleines zu essen. Am besten trockenes Brot, Knäckebrot oder Trockenfrüchte.
- Auch solltest Du etwas trinken. Zum Beispiel einen leicht gesüßten Pfefferminztee.
- Du kannst außerdem darauf achten, mehrere kleinere statt wenige große Mahlzeiten zu Dir zu nehmen.
- Weiterhin können diverse ätherische Öle wie etwa Bergamotte, Mandarine, Neroli, Pampelmuse, Pfefferminze und Zitrone gegen die Übelkeit helfen.
- Will die Übelkeit so gar nicht vergehen, lege Dich wieder ins Bett.
- Nicht selten hilft bereits eine Wärmflasche oder ein Bauchwickel.
- Du solltest zudem viel trinken, am besten Tees wie Fenchel-, Pfefferminze-, Melisse-, Wermut- , Kamillen- oder Nanaminze-Tee.
- Auch ein Aufguss aus frischem Ingwer mit Zitrone, Honig und gegebenenfalls Hopfen kann zur Linderung beitragen.
Bei Schwangerschaftsübelkeit auf intensive Gewürze verzichten
Wer unter Übelkeit leidet, sollte besonders sehr fettige und stark gewürzte Nahrungsmittel meiden. Wenn sich dann wieder ein Hungergefühl einstellt, versuche Leichtverdauliches zu Dir zu nehmen: Zwieback, Salzstangen, Bananen, geriebene Äpfel, gekochte Möhren oder Porridge (englische Haferflockensuppe, ohne Milch zubereitet). Legt sich die Übelkeit nicht, gibt es Antiemetika (z.B. Promethazin, Meclozin, Dimenhydrinat), die wirksam gegen Brechreiz (vor allem bei Reisekrankheit) sind, sowie Prokinetika (z.B. Metoclopramid), welche die Magenentleerung unterstützen. Bei Übersäuerung des Magens können Antazida helfen. Aber Vorsicht: Nimm nicht einfach etwas ein. Frage immer Deinen Fauenarzt, ob Du zu den Helfern greifen darfst oder ob etwas dagegen spricht.
Lesetipp: Hier erfährst Du mehr zum Thema Schwangerschaftsbeschwerden.
Quellen:
Meine Schwangerschaft Woche für Woche: Medizinischer Hintergrund und praktischer Rat / Prof. Lesley Regan (ärztliche Direktorin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Mary’s Hospital in London) - ISBN-10: 3831037159
Klinikum Bielefeld: Klinikum Bielefeld
Das Große Buch der Schwangerschaft / Prof. Dr. Franz Kainer, Annette Nolden - ISBN-10: 3833815779