Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 22.01.2019 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Damit testen sie nicht nur ihre Grenzen, sondern suchen auch Orientierung. Sie möchten aber vor allem Mama und Papa gefallen, und suchen daher immer nach positiver oder negativer Bestätigung.
Verhält sich unser trotzendes Kind "falsch", fällt uns das sofort auf. Das ist auch gut so, denn nur so können wir dies sofort korrigieren. Dafür übersehen wir aber sehr leicht, wenn unser Kind etwas richtig macht. Es ist jedoch sehr wichtig, dass wir unser Kind für gewünschtes Verhalten auch ausreichend loben.Die 12 Empfehlungen, die Eltern von tobenden Zwergen in der Trotzphase zugute kommen, lauten wie folgt*:
In ihrer 9 und 10 Empfehlung bezieht sich Tracy Hogg darauf, wie man das Verhalten des Kindes in der Trotzphase ohne großes Aufsehen korrigieren oder bei einem "Drama" gekonnt ignorieren kann:
"Nr. 9) Bei unerwünschtem Verhalten und unerlaubten Aktionen Ihres Kindes sollten Sie sofort handeln – am besten noch bevor sie passieren."
Beispiel: Der Zwerg isst brav im Hochstuhl sitzend, fängt aber nach 15 Minuten an mit dem Essen herumzuwerfen. Er ist also wahrscheinlich nicht mehr hungrig und wir können ihn aus dem Hochstuhl rausnehmen. Damit hat man die Möglichkeit, mit dem Essen zu spielen, gleich unterbunden. Man kann das Kind eventuell eine halbe Stunde später wieder hineinsetzen – für den Fall dass es doch noch hungrig ist.
Lesetipp: Die Trotzphase ist ein wichtiger Lebensabschnitt, weshalb wir ihr ein ganzes Extra bei Mamiweb gewidmet haben. All unsere Themen rund um die Trotzphase kannst Du daher hier nachlesen: Trotzphase Extra.
Wir Eltern neigen manchmal dazu, das Schlechte zu verbieten und das Richtige kaum zu realisieren, obwohl es in der Trotzphase eigentlich wichtiger wäre das richtige Verhalten zu loben, als das falsche zu bestrafen.
Beispiel: Spielt das Kind schön alleine und vertieft, gehen wir meistens unserer Arbeit nach und merken nichts. Wenn das Kind dann auf einmal nicht weiterkommt, frustriert wird, oder das Spiel langweilig wird und es nicht weiß, womit es weitermachen soll, kommt es zu uns und jammert. Wenn wir es ablenken, geht es meistens gut weiter, bis es wieder jammert. Für das Jammern bekommt das Kind immer Aufmerksamkeit: "Was ist denn los?", oder in manchen Fällen "Was ist denn jetzt schon wieder?". Wenn wir es beruhigen oder ihm weiterhelfen, geht es ihm wieder gut.Mit diesem Verhalten bringen wir ihm bei, dass es zu uns kommen soll, wenn es nichts mehr mit sich anfangen kann und keine Aufmerksamkeit bekommt. Loben wir aber das Kind, wenn es noch schön beim Spielen ist, können wir ihm beibringen, wie es alleine weiterkommt. Wir zeigen damit auch, dass man nicht jammern muss, denn Mama und Papa sind da und behalten es im Auge: "Du spielst so schön. Du hast einen ganz tollen Turm gebaut. Das machst du richtig gut." Wenn wir die schönen Augenblicke loben und das Kind darauf aufmerksam machen, wird es viel schneller lernen, wie es sich verhalten soll, als wenn es sich ausschließlich im Dickicht der Verbote zurechtfinden muss.
Lobst du dein Kind oft, wenn es etwas richtig macht?
Nahezu alle Eltern leiden unter den Trotzphasen ihrer Kinder - an dieser Stelle findet ihr Tipps von Gleichgesinnten!