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Taufen oder nicht taufen?

taufgeschenk
pixelio.de/Steffi Pelz
Taufgeschenk
Bild: pixelio.de/Steffi Pelz
AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 06.08.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Wenn ein Kind geboren wird, ist dies in der Regel ein sehr freudiges Ereignis. Schon bald nach der Geburt stellt sich dann aber die Frage, ob man das Kind nun taufen lassen möchte oder nicht. Was dafür und was dagegen sprechen könnte, haben wir hier zusammengefasst.

Inhalt des Beitrags:
  1. Allgemeines
  2. Was spricht für die Taufe?
  3. Was spricht dagegen?
  4. Wie läuft eine Taufe ab?

Allgemeines

Die Frage, ob man sein Kind nun taufen lassen soll oder nicht, stellt sich vermutlich vielen jungen Eltern und aus deren Bekannten und Verwandtenkreis wird es ganz sicher verschiedene Meinungen dazu geben. Sind die Eltern selbst gläubig, liegt die Antwort in der Regel auf der Hand. Hat das Kind atheistische Eltern, ist es im Normalfall auch so, dass es keine zwei Fragen darüber gibt, ob das Kind nun getauft wird oder nicht. Doch was ist, wenn man zwar selbst Kirchenmitglied ist, aber nicht wirklich gläubig? Ist es vielleicht das Beste, wenn man das Kind später irgendwann einmal selbst entscheiden lässt, ob es gekauft werden möchte oder nicht? Mit diesen und ähnlichen Fragen muss man sich als Elternteil auseinandersetzen, wenn ein Kind auf die Welt gekommen ist. Natürlich haben auch Verwandte und Freunde ihre ganz eigene Meinung zum Thema taufen und so findet man sich schnell zwischen eigenen Überzeugungen und Wünschen wieder, die Bekannte und Freunde vielleicht haben. Im Folgenden beleuchten wir einmal näher, was für und was gegen eine Taufe spricht. Mit diesem Hilfsmittel hast du vielleicht alles an der Hand, um selbst entscheiden zu können, ob eine Taufe für dich infrage kommt oder ob du diese Entscheidung lieber dem Kind in späteren Jahren überlassen möchtest.

Was spricht für die Taufe?

Eine Taufe ist in der Regel ein Anlass, an dem Freunde und Familie alle wieder an einen Tisch kommen und so ist es nicht nur die Tatsache, dass ein Kind Gottes Segen bekommt, sondern gleichzeitig auch ein schönes Familienfest, das von allen genossen werden kann. Natürlich bräuchte es nicht unbedingt eine Taufe, um alle an einen Tisch zubekommen, doch es ist mit einer solchen Veranstaltung in vielen Fällen leichter.

Ein guter Grund, der für das Taufen in frühen Jahren spricht, ist die Tatsache, dass Menschen für das Patenamt bestimmt werden, die dem Kind immer zur Seite stehen sollen. Für die Eltern sind Taufpaten eine große Erleichterung, da sie jemanden haben, der sich auch einmal, um das Kind kümmern kann und eine gewisse Verantwortung für das Kind übernimmt und diesem somit eine Unterstützung ist. Zwar ist es durchaus möglich, Paten auch ohne eine Taufe zu bestimmen, allerdings passiert das recht selten und eine Patenschaft ohne Taufe wird auch nirgendwo vermerkt. Für die Kinder können die Taufpaten eine große Unterstützung und eine Erweiterung der Familie sein, zu der sie jederzeit gehen können und die durch den Akt der Taufe sich auch tatsächlich mit dem Kind verbunden fühlen.

Ist das Kind erst einmal getauft, kommt es in der Regel auch automatisch in den Religionsunterricht und hat dort die Chance etwas über den Glauben zu lernen, den es womöglich auch als Erwachsener später praktizieren soll. Wie soll ein Kind sich für etwas entscheiden können, über das es nie etwas lernt? Und so ist der Religionsunterricht eine gute Sache. Allerdings muss man hier fairerweise aber dazu sagen, dass die Taufe für den Religionsunterricht an der Schule nicht zwingend erforderlich ist und auch Kinder, die ungetauft sind, am Religionsunterricht teilnehmen dürfen und somit ebenfalls die Chance haben sich erst im späteren Leben mit der Frage auseinandersetzen zu müssen, ob sie dem Glauben beitreten wollen oder nicht.

Der Vollständigkeit halber führen wir auch einmal auf, dass das Kind sich ausgeschlossen fühlen könnte, wenn es nicht getauft ist. Wenn alle um es herum getauft sind, könnte eine Konfessionslosigkeit für das Kind auch eine gewisse Unsicherheit bedeuten. Ob dies wirklich zu einem Problem wird und eine Taufe aus diesem Standpunkt heraus tatsächlich ein Vorteil ist oder nicht, lässt sich natürlich im Vorfeld nicht so richtig sagen. Grundsätzlich können auch ungetaufte Kinder am Gemeindeleben teilnehmen und, so sie dies wollen, auch schon früh erfahren, wie es ist einer Gemeinde anzugehören. Natürlich kann es in diesem Zuge dazu kommen, dass sich das Kind, wenn es ungetauft ist, womöglich selbst etwas ausgeschlossen fühlt, aber dies kommt in der Regel eher selten vor.

Was spricht dagegen?

Grundsätzlich gibt es erst einmal nicht besonders viel, was gegen eine Taufe sprechen würde. Natürlich gibt man dem Kind wesentlich mehr Freiheiten, wenn man es ihm überlässt, sich später selbst zu entscheiden, welcher Religion es angehören möchte. Auch ohne Taufe ist es dem Kind möglich, am Gemeindeleben teilzunehmen, den Religionsunterricht zu besuchen und sogar am Konfirmationsunterricht teilzunehmen. Auch ohne dass die Paten Taufpaten sind, ist es möglich, dass Freunde der Familie diesen Platz der Patenschaft ernst nehmen und zu guten Vorbildern für das Kind werden und diesen genau dieselbe Hilfestellung zuteilwerden lassen, wie es Leute tun, die bei der Taufe zu Taufpaten auserwählt worden. Die Taufe selbst macht sicher aus niemanden einen guten oder schlechten Paten, nur weil sie stattfindet oder eben nicht stattfindet. Der eigentliche Hauptgrund, der gegen eine Taufe sprechen könnte, ist auf jeden Fall die Entscheidung des Kindes. Man drückt das Kind nicht in einen Glauben hinein, den es womöglich später gar nicht haben möchte, sondern lässt ihm die Wahl offen, sich irgendwann ganz bewusst selbst für einen Glaubensweg zu entscheiden oder eben auch nicht zu entscheiden. Ob das Kind schlussendlich dann einen Weg des Glaubens beschreitet oder nicht, ist ihm überlassen. Allerdings bedeutet das für das Kind in der Regel auch, dass diese Wahl eine tiefere Bedeutung hat, da es diese Entscheidung ganz alleine trifft und erst ab einem gewissen Alter überhaupt die entsprechende Reife erhält, um die Entscheidung selbst treffen zu können.

Wie läuft eine Taufe ab?

Wenn man sich dafür entscheidet, eine Taufe zu wollen, so ist es gerade im evangelischen Bereich sinnvoll, mit dem zuständigen Pfarramt Kontakt aufzunehmen, um einen Termin festzulegen. Im Normalfall ist es sowohl bei den Katholiken als auch bei den Protestanten möglich, die Taufe einfach innerhalb eines regulären Sonntagsgottesdienstes durchführen zu lassen oder auch einen gesonderten Termin zu bekommen.

Bei der Auswahl der Paten gibt es einige Kriterien, die von den Kirchen festgelegt werden. Allerdings sind die recht unterschiedlich und wir reißen diese hier nur einmal ganz grob an. Aktuelle und örtliche Besonderheiten sind vor Ort also unbedingt einzuholen. In der katholischen Kirche zum Beispiel ist es normalerweise Voraussetzung, dass der Patenonkel oder die Patentante ebenfalls katholisch ist und mindestens 16 Jahre alt. Darüber hinaus dürfen ebenfalls Taufzeugen ausgewählt werden, die aber ebenfalls getauft sein müssen. Die Taufzeugen dürfen auch einer nicht katholischen kirchlichen Gemeinde angehören. In der evangelischen Kirche ist es in manchen Kirchen so, dass der Pate ebenfalls evangelisch ist. Aber grundsätzlich kann erst einmal jeder getaufte Christ Pate werden, selbst dann, wenn aus der Kirche ausgetreten ist. Die Paten müssen mindestens 14 Jahre alt sein und die Patenschaft endet formell nach der Konfirmation. Bei den Katholiken hält die Patenschaft ein ganzes Leben lang an.

Auch bei der Taufe ist es wieder notwendig, einige Unterlagen, wie zum Beispiel die Geburtsurkunde des Kindes, die Personalausweise der Eltern, das Familienstammbaum und teilweise die Patenbescheinigungen für die Paten, Taufscheine und Trauungsscheine der Eltern sowie Patenscheine über die Kirchenzugehörigkeit bei den Katholiken vorgelegt werden müssen. Was genau hier erwünscht ist, sollte auf jeden Fall mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.

In der Regel gibt es dann ein Gespräch, das sich Verlaufsgespräch nennt und hierbei werden mit den Eltern zusammen der Ablauf der Taufe und die Bedeutung der Paten sowie Angebote der Kirchengemeinde und Gestaltung des Gottesdienstes besprochen. Besonderer Schwerpunkt hierbei wird im Normalfall auf dem Taufspruch und die Fürbitten gerichtet.

Auch eine Taufkerze ist in beiden Konfessionen üblich und diese Taufkerzen werden in der Regel von den Paten gestiftet. In der katholischen Kirche gibt es im Allgemeinen einige Vorgaben wie zum Beispiel die Jahreszahl des Taufjahres, die griechischen Buchstaben Alpha und Omega und der Name des Täuflings, der auf der Kerze vermerkt sein soll. In der evangelischen Kirche ist die Gestaltung der Taufkerze deutlich freier, man sollte aber auch hier beim Taufgespräch am besten nachfragen und seine Ideen absprechen.

Darüber hinaus trägt der zu Taufende im Normalfall ein Taufkleid, ob dies allerdings zwingend erforderlich und fester Bestandteil der Taufe ist oder nicht muss ebenfalls im Taufgespräch geklärt werden. Hat man hier wieder eigene Vorstellungen, sollten auch diese vorab geklärt werden. Auch hier kann man wieder feststellen, dass die evangelische Kirche deutlich offener mit eigenen Ideen umgeht, während die katholische Kirche häufig feste Regularien vertritt und nur wenig Spielraum für individuelle Wünsche lässt.

 

[KaKra]

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1 Kommentar

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Ich kenne jemand mit 2 kleinen Kindern undvschon lange MS. Ihr scheint es als Mama gut zu gehen. Das wünsche ich Dir auch. Möge das kleine dir Freude schenken und eventuell den Krankheitsverlauf verlangsamen. Ich glaube an die Kraft des Willens und als Mama baust Du da ganz viel von auf.

von EmmaKJ am 10. 12. 2016



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