Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 02.12.2015 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Bei einem anderen System handelt es sich um die Bindewindeln. Diese sind ebenfalls aus Baumwolle und wie ein "T" geformt. Am unteren Ende sind Bänder, die ein gut verschnürtes Windelpaket machen, das auch beim Strampeln des Kindes sitzt. Wichtig ist dabei, dass genügend Baumwolle zwischen den Beinen des Kindes ist, um Nässe aufnehmen zu können. Bei zu wenig Stoff kommt es zu einer Dochtwirkung und das Kind wird durchnässt.
Wenn man eine Gummihose darum packt, kann man sich das ganze Theater sparen, weil diese nicht atmet und luftundurchlässig ist. Anders bei einer Wollwindelhose: Sie besteht aus rein chemisch unbehandelter Wolle und hat viele Vorteile. Sie kann Flüssigkeit in enorm großer Menge aufnehmen und gibt sie als Verdunstung wieder ab. Sie klimatisiert sich selbst, es kommt zu keiner Überwärmung, auch im Sommer nicht (ich habe noch nie Schafe tot auf der Weide liegen sehen, die an Hitzeschlag gestorben sind) und sie ist atmungsaktiv, was dem wund werden vorbeugt.
Ich habe meine drei Kinder in Stoff gewickelt. Keines meiner Kinder war jemals wund und ich habe nicht eine Dose Wundschutzsalbe benötigt. Machen wir uns nichts vor, natürlich sind die Wegwerfwindeln praktischer, aber mir hat es widerstrebt, meinen Kindern eine Plastiktüte um den Hintern zu kleben.
Ein Kind wird, bis es trocken ist, etwa 4000 Mal gewickelt. Mag sich jemand den Windelmüll vorstellen, der so in Deutschland pro Jahr zusammen kommt? Stoffwindeln sind allerdings nur dann umweltschonender, wenn eine Menge vorhanden ist, die ein Waschen erst alle 2-3 Tage nötig macht.
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