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Stoffwindeln - Die Vorteile

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Fotolia.de - @Matthias Ott
Wickeln mit Soffwindeln?
Bild: Fotolia.de - @Matthias Ott

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 02.12.2015Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
eXpert: Hebamme Bettina Stawinski. Die meisten werdenden Mütter stellen sich während der Schwangerschaft die Frage: Soll ich mein Kind mit Stoffwindeln wickeln, oder soll ich besser Wegwerfwindeln verwenden? Es gibt viele Meinungen zum Thema, die meisten Pro und Contra Argumente sind bekannt. Ich möchte über einige Aspekte berichten, die eher selten erwähnt und deshalb von den meisten Müttern nicht in Betracht gezogen werden.

Pro und Contra: Stoffwindeln


Kinder wurden schneller trocken

Auffällig ist, dass in der Zeit, in der die Kinder in Stoff gewickelt wurden, sie schneller trocken waren. Das mag natürlich auch an dem Druck gelegen haben, den die Mütter gemacht haben, weil ihnen das Waschen zu viel war. Waschmaschinen waren damals meist noch unerschwinglich.

Weniger Hüftauffälligkeiten

Auch gab es weniger Hüftauffälligkeiten, weil die Kinder durch die Stoffmengen zwischen den Beinen in einer guten Spreize waren und diese Spreize die angeborene Hüftunreife in ihrer Reifung beschleunigte.

Windeldermatitis?

Das Klima in den Stoffwindeln fördert den Windeldermatitis nicht mehr als das Treibhausklima in den Wegwerfwindeln. Im Gegenteil, mit einem äußeren Nässeschutz aus Wolle ist die Luftzirkulation gegeben. Dies kann man von den Wegwerfwindeln nicht behaupten.

Für Jungs nachteilig?

Es gibt mittlerweile Erkenntnisse, dass die Spermienqualität der heute 20 jährigen Jungen unter anderem deswegen so schlecht ist, weil es in den Wegwerfwindeln zu Überwärmung der Hoden kommt, was durch eine verlängerte Wickelzeit von häufig 4 Jahren verursacht wurde.

Häufiges wickeln

Die Kinder wurden in den Zeiten der Stoffwindeln häufiger gewickelt, (damit sie nicht durchnässten) was einem Wundsein ebenfalls vorbeugte. Von den chemischen Zusatzstoffen, über deren Aufnahme durch die Haut noch nichts bekannt ist, sollte man auch nachdenken. Denn eine Windel mit einem extra trockenen Inneren ist nur mit chemischen Bindemitteln herzustellen.

Wickelsysteme

Es gibt heute mehrere Stoffwickelsysteme auf dem Markt. Sie sind aus Baumwolle und funktionieren sehr ähnlich wie eine Wegwerfwindel. Man kann sich ein Startpaket aus mehreren Größen zulegen und selber waschen, oder aber einen so genannten Windeldienst in Anspruch nehmen. Diese Anbieter bringen die sauberen Windeln und nehmen die schmutzigen zum Waschen mit. Die Höhe der Kosten liegt natürlich über dem von Wegwerfwindeln. Die Eltern, die ich betreut habe und die diese verwenden, waren häufig nicht zufrieden, weil die Größen nicht gut passten.

Bei einem anderen System handelt es sich um die Bindewindeln. Diese sind ebenfalls aus Baumwolle und wie ein "T" geformt. Am unteren Ende sind Bänder, die ein gut verschnürtes Windelpaket machen, das auch beim Strampeln des Kindes sitzt. Wichtig ist dabei, dass genügend Baumwolle zwischen den Beinen des Kindes ist, um Nässe aufnehmen zu können. Bei zu wenig Stoff kommt es zu einer Dochtwirkung und das Kind wird durchnässt.

Der äussere Nässeschutz

Nun zum äußeren Nässeschutz:

Wenn man eine Gummihose darum packt, kann man sich das ganze Theater sparen, weil diese nicht atmet und luftundurchlässig ist. Anders bei einer Wollwindelhose: Sie besteht aus rein chemisch unbehandelter Wolle und hat viele Vorteile. Sie kann Flüssigkeit in enorm großer Menge aufnehmen und gibt sie als Verdunstung wieder ab. Sie klimatisiert sich selbst, es kommt zu keiner Überwärmung, auch im Sommer nicht (ich habe noch nie Schafe tot auf der Weide liegen sehen, die an Hitzeschlag gestorben sind) und sie ist atmungsaktiv, was dem wund werden vorbeugt.

Ich habe meine drei Kinder in Stoff gewickelt. Keines meiner Kinder war jemals wund und ich habe nicht eine Dose Wundschutzsalbe benötigt. Machen wir uns nichts vor, natürlich sind die Wegwerfwindeln praktischer, aber mir hat es widerstrebt, meinen Kindern eine Plastiktüte um den Hintern zu kleben.

Ein Kind wird, bis es trocken ist, etwa 4000 Mal gewickelt. Mag sich jemand den Windelmüll vorstellen, der so in Deutschland pro Jahr zusammen kommt? Stoffwindeln sind allerdings nur dann umweltschonender, wenn eine Menge vorhanden ist, die ein Waschen erst alle 2-3 Tage nötig macht.

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