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Sternenkinder: Erfahrungen mit Fehl- und Totgeburt

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Fotolia.de - @Manuel Tennert
Baby Engelchen
Bild: Fotolia.de - @Manuel Tennert

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AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 28.02.2013Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales
Wir haben für Dich einige Erfahrungsberichte anderer Mütter mit ihren Sternenkindern zusammengefasst. Vielleicht hilft es Dir, von den Erlebnissen anderer Frauen zu lesen.

Es bringt vielleicht Ideen, wie man mit dem Tod des Babys besser umgehen kann und welche verschiedenen Arten der Trauerbewältigung es gibt. Auf den kommenden Seiten findest Du Erzählungen von betroffenen Müttern. Vielen Dank an alle, die ihre sehr intimen und schmerzvollen Erlebnisse mit uns teilen.

Warum weinen Sie? von Tina
Als ich eben Deine Mail las, musste ich schlucken. Es ist noch nicht lange her, da war dieser Alptraum auch in meinem Leben. Während einem 14-wöchigen Kampf um mein Baby wuchs immer mehr Angst und Angst und Angst. Und an dem Tag als ich glaubte, es sei alles gut, da kam ich freudestrahlend beim Arzt an und bin gegangen mit Leere und noch mehr als Leere. Wie konnte das sein? Mein Baby tot? Das ging doch gar nicht. Ich hatte meine Freundin bei mir und meine kleine Tochter. Ich sollte direkt ins Krankenhaus. Ich bin noch Milch für meine Tochter kaufen gegangen. Ich dachte: Ach komm, gleich sagt der Arzt im Krankenhaus alles ist gut. Im Krankenhaus angekommen, da war es dann soweit: die Untersuchung ... die kalte Art der Ärzte .... ich war allein mit meinem Schmerz. Ein Film begann. Ich wurde behandelt wie eine, die sich anstellt. Keiner hat mich angesprochen, ich wurde in ein Zimmer gesteckt und gut. Der Narkosearzt fragte noch frech, ob ich schwanger sei. Ich bekam eine extra Tablette ... damit ich gut schlafen könne. Ich konnte überhaupt nicht realisieren, was passiert ist .... so schnell lag ich im Operationssaal. Im OP fragte man mich, warum ich weinen würde. Es sei doch nix Schlimmes. Ich weiss nicht, was diese Menschen sich raus nehmen und denken. Ich weiss es nicht. Ich hätte am liebsten wild um mich geschlagen. Aber ich war nur stumm vor Lähmung und vor Angst. Wach wurde ich in einem Bett voll Blut ... jetzt war es also weg, mein Kind! Ich musste eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Ich weiss gar nicht, wie es mir geschah. Jetzt, wenn ich es so aufschreibe, könnte ich wieder mehr als nur weinen. Mir wurde im Krankenhaus gesagt, sie dürfen sich freuen, ihr Kind wird beerdigt. Ich dachte das ist ein Scherz; ein schlechter. Welche Eltern möchten ihr Kind zu Grabe tragen? Die Zeit bis zur Beerdigung verging schnell. Nun liegt es da in meinem selbstgenähten Leichentuch tief unter der Erde und ich darf es nie mehr anfassen. Nie lachen sehen ... Ich fühl mich wie taub. Bis heute sind fast vier Monate um, seit es weg ist und noch immer ertrag ich den Schmerz nicht. Schlimm ist, wenn man wie ich noch mal zur AS muss, weil sie Teile vom Baby vergessen haben.

Doch auch in dieser Zeit ist mir etwas aufgefallen. Ich hatte mein Baby im Traum bei mir. Direkt nach der AS, es war sehr hell da und ich habe gelacht. Und als ich aus dem Fenster schaute, fiel eine Sternschnuppe zu Boden. Bei der Beerdigung fand ich einen Marienkäfer, der uns sogar auf dem nach Hauseweg begleitet hat. Er blieb einfach auf dem Auto sitzen. Als die zweite AS vorgenommen wurde, saß wieder ein Marienkäfer am Fenster. Ich denke mein Baby hat auf den Rest seines kleinen Körpers gewartet. Meinem Mann passieren ständig Dinge mit Kastanien, seit er eine aufs Grab gelegt hat. Als er alleine im Bus saß (er ist Busfahrer), kam ihm eine Kastanie entgegen gerollt. Es gibt viele Dinge, die ich spüre - oder auch meine Tochter. Wenn sie mitten in den Raum winkt, dann weiss ich, es ist wieder bei uns. Unser Sonnenblümchen. Den Schmerz kann uns keiner nehmen. Aber es ist da. Sie sind bei uns ... das ist ein Trost ... Liebe Grüsse, Tina ... In stillem Gedenken an alle kleinen Sternenkinder!

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4 Kommentare

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Ein wunderschöner Gedanke das die kleinen Sternenkinder immer in der Nähe sind, ich selbst habe sowas schlimmes zum Glück noch nie erleben müssen und hoffe auch das es mir erspart bleibt ich kann mir nichts schlimmeres Vorstellen als ein Kind zu verlieren egal in welchem Stadium. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und hoffe das der Spruch die Zeit heilt Wunden dir auch ein bischen helfen wird und mit der Zeit die Wunde nicht mehr so frisch ist wie jetzt und du noch ein süßes ganz gesundes Baby bekommen wirst. Lg

von Marytsch am 14. 08. 2011



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