Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis | |
aktualisiert: 22.07.2021 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter | |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Nach der Geburt wurden beide Babys versorgt, während wir uns im Kreißsaal die ersten Fotos der beiden angesehen haben. Wunderschöne Mädchen. Ich war so stolz.
So oft werde ich Nachts wach und habe diesen Satz im Kopf. So oft. Noch am selben Tag ist sie in meinen Armen für immer eingeschlafen und zu den Engeln gereist.
Eine Woche nach der Geburt wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen. Mit nur einem Baby.
Freunde und Bekannte sind uns aus dem Weg gegangen. Vermutlich wusste niemand, was er sagen sollte. Was sagt man da auch am Besten? "Herzlichen Glückwunsch und mein Beileid"? Ich hätte keine großen Worte hören wollen. Da zu sein hätte gereicht.Ich habe sehr unter dem Verlust gelitten und auch heute, fast zwei Jahre später fällt es mir noch schwer damit umzugehen. Aber es ist besser geworden. Nicht gut, aber besser.
Zahlreiche Therapien und Antidepressiva wollten nicht helfen. Der Gedanke sterben zu wollen war oft präsent. Auch meine Beziehung konnte der starken emotionalen Belastung nicht standhalten. Wir haben uns letztendlich noch vor dem ersten Geburtstag der beiden getrennt.Ein halbes Jahr später habe ich einen ganz tollen Mann kennengelernt. Ein Mann, der immer für mich da ist. Der mit mir redet, wenn ich reden möchte und der einfach nur da sitzt und schweigt, wenn mir nicht nach reden ist.
Und ich kann mit stolz sagen; dass er und Lina die beste Therapie für mich sind. Ich kann mittlerweile ohne schlechtes Gewissen lachen und mit einem lächeln im Gesicht von Klara reden. Denn laut Lina sitzt sie oben auf ihrer Wolke und spielt Lego Duplo und Puppe :-).