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Selbstbewusste Kinder dank der drei Denkebenen

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Selbstbewusstsein schauen sich Kinder von ihren Eltern ab
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 17.05.2018Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Starke und selbstbewusste Kinder müssen keine Seltenheit sein. Du kannst als Elternteil direkt darauf einwirken, wie sich dein Kind entwickelt und zu was für eine Art Mensch es werden könnte.
Was du hier lesen kannst:
  • Die drei Denkebenen
    1. Die destruktive Ebene
    2. Die erhaltene Ebene
    3. Die kreative Ebene
  • Erkennen der meist verwendeten Ebene
  • Kindererziehung mit Hilfe der drei Denkebenen
  • Wege zum Selbstbewusstsein
  • Fazit

Die drei Denkebenen


Normalerweise sind wir die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt, zu denken. Ob wir dies nun bewusst oder unbewusst tun, spielt hierbei keine größere Rolle. Unser Denken lässt sich in drei Ebenen unterteilen:

Die erste Ebene ist die destruktive Ebene, ihr folgen die erhaltende Ebene und die kreative Ebene. Die Ebene, in der wir uns hauptsächlich beim Denken bewegen, bestimmt auch ein wenig, welche Art von Mensch wir sind. Doch schauen wir uns erst einmal die drei Ebenen im Detail an.

Die destruktive Ebene

Obwohl dies die sicher ungünstigste der drei Ebenen ist, tummeln sich hier doch die meisten Menschen in der Masse ihrer Zeit. Schon bei Kindern kann man bemerken, dass diese sich ab einem bestimmten Alter auf dieser untersten der drei Ebenen herumtreiben. In dieser Ebene des Denkens finden wir alle Dinge, die uns stören und die uns negativ erscheinen.
Besonders häufig für diese Ebene sind Gedanken wie: „Mein Nachbar hat mehr als ich.“ Oder „Die Welt ist böse.“ Grundsätzlich kommen von dieser Ebene sämtliche Gedanken, die uns herunterziehen oder die uns zu einem Spielball unserer Umwelt oder des Schicksals machen. Auch findet sich hier diese kleine aber fiese Stimme, die uns immer wieder versucht zu sagen, dass wir zu dumm oder nicht gut genug für etwas sind oder einfach nicht hübsch genug. Die meisten Menschen, die sich auf dieser Ebene aufhalten, zeichnen sich dadurch aus, dass sie unzufrieden sind, nicht genug bekommen können, grundsätzlich den Eindruck haben, die Welt meine es nicht gut mit ihnen und allgemein ein eher geringes Selbstwertgefühl aufweisen.

Die erhaltene Ebene

Wie der Name schon sagt, ist dies eine konservative Ebene. In ihr laufen all die Dinge ab, die so bleiben sollen, wie sie sind. In ihr spielen sich vor allem Gedanken ab, die unterstreichen, dass irgendetwas so gut ist, wie es ist und dass Veränderungen unerwünscht sind.
Menschen, die sich besonders häufig in dieser Denkebene aufhalten, zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie sich schwer mit Veränderungen tun. Sie sind - wenn überhaupt - nur mit Mühe von etwas Unbekanntem zu begeistern und mögen auch nichts Neues ausprobieren. Ob bei Hobbys, der Art wie man bestimmte Dinge angeht oder beim Essen - sie vermeiden jegliche neue Erfahrung und versuchen, ihre Welt so zu erhalten, wie sie schon immer war.

Die kreative Ebene

Die kreative Ebene ist sicher die Ebene, die uns am meisten Kraft kostet. Immer wenn wir nach Lösungen suchen, Lösungsansätze durchdenken oder einfach nur überlegen, wie man ein bestimmtes Ziel erreichen könnte, ist man in dieser Ebene aktiv. In dieser Ebene laufen vor allem die Vorgänge ab, die eine positive Grundeinstellung haben. Hier tummeln sich vor allem jene Menschen besonders häufig, die nach dem Motto leben „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Aufgrund der Beschaffenheit dieser Ebene, ist kein Platz für Negativität. So zeichnen sich die Menschen, die vor allem auf der kreativen Ebene denken, meist durch einen gewissen Optimismus, Lebensfreude und eine positive Grundeinstellung aus.

Das Erkennen am meisten verwendeten Ebene

Grundsätzlich muss man erst einmal verstehen, dass wir uns nicht nur auf einer Ebene bewegen, sondern im Laufe des Tages immer wieder zwischen den verschiedenen Denkebenen hin- und herwechseln. Hierbei wird sich aber feststellen lassen, dass jeder Mensch einen großen Teil seiner Zeit in einer dieser drei Denkebenen verbringt. Welche Denkebene das letztendlich ist, hat enorme Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Art, wie derjenige sein Leben lebt.

Doch was hat dies nun alles mit Kindererziehung zu tun? Ganz einfach: unsere Kinder schauen sich bei uns ab, wie sie ihr Leben leben müssen. Vieles von dem, was Kinder lernen, lernen sie durch einfache Nachahmung. So wird auch die Benutzung der jeweiligen Denkebene von den Eltern stark beeinflusst. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Kinder, deren Eltern sich vornehmlich auf der destruktiven Denkebene aufhalten, selbst oft diese Ebene anwenden. Diese Kinder fallen in der Regel dadurch auf, dass sie eine negative Einstellung zum Leben haben, sich selbst nichts zutrauen oder der Meinung sind, sie bekämen von allem zu wenig.

Um nun herauszufinden, auf welcher Denkebene du dich oder auch dein Kind sich die meiste Zeit des Tages bewegt, musst du nur einmal anfangen wahrzunehmen, was du den ganzen Tag so denkst. In der Regel fällt es uns nicht schwer, uns selbst in eine der drei Denkebenen einzuordnen:
Meckern wir den ganzen Tag über Dinge, die wir nicht ändern können, dass unser Schicksal gemein zu uns ist und die ganze Welt gegen uns, dass wir nicht gut genug für etwas sind, dann sind wir die meiste Zeit des Tages wohl auf der destruktiven Denkebene unterwegs.
Gehörst du eher zu den Leuten, die zwar nicht alles negativ sehen, aber dennoch Neuerungen nur ungern in ihr Leben lassen und bei allem immer auf Nummer sicher gehen, ganz nach dem Motto "Was bisher auf eine bestimmte Art und Weise geklappt hat, das klappt auch weiterhin so!", dann gehörst du wohl die meiste Zeit eines Tages in die zweite Ebene.
Die produktivste Denkebene ist die kreative Ebene. Gehörst du zu den Leuten, die immer einen Weg suchen, egal wie schwierig es sich gestaltet, die sich nicht durch eine kleine Hürden aus der Bahn bringen lassen und ihr Leben größtenteils optimistisch und zufrieden verbringen, so bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit den größten Teil deines Tages auf der kreativen Denkebene unterwegs.

Mithilfe dieser Einschätzung bist du nicht nur in der Lage dich selbst, sondern auch deine Kinder in die richtige Denkebene einzuordnen. Dies ist wichtig, damit du weißt, wo du startest und wohin du müsstest.

Kindererziehung mithilfe der drei Denkebenen

Von Natur aus sind Kinder kleine Problemlöser. Die meiste Zeit befindet sich ein Kind, gerade in jungen Jahren, auf der kreativen Denkebene. Ganz selbstverständlich sucht es Lösungen für Probleme, auf die es stößt und macht sich keinen Kopf darüber, dass es etwas nicht kann, dass es nicht gut genug für etwas ist, dass es etwas womöglich bisher immer anders gemacht hat oder was wohl die Nachbarn oder sonst irgendjemand von ihm denken könnten. Kleine Kinder sind wahre Optimisten. Und das sollten Sie auch bleiben dürfen.
Sobald die Kinder nun aber älter werden, rutschen sie von der kreativen Denkebene meist in eine darunterliegende. Dies sollte man, wenn möglich, vermeiden.

Die erste Frage, die man sich nun stellen könnte, ist "Warum rutschen Kinder überhaupt aus der kreativen Denkebene in die erhaltene oder in die destruktive Denkebene?". Natürlich gibt es auch hierfür mehrere Faktoren, doch sicher kann man davon ausgehen, dass die Umwelt, in der sich das Kind bewegt, nicht ganz unschuldig an diesen Veränderungen im Denkmuster sind. Viele Eltern werden nicht müde, ihren Kindern zu erklären, wie gemein diese Welt ist, dass man permanent nur ein Spielball des Schicksals ist und dass das Leben ganz allgemein schwer und gemein sein muss. Die meisten Eltern leben ihren Kindern vor, wie sie auf der der erhaltenen oder der destruktiven Ebene die meiste Zeit ihres Tages verbringen. Da Kinder durch Nachahmen lernen, kann man beobachten, dass sie sich die Sorgen und Nöte ihrer Eltern anschauen und diese für sich übernehmen.

Wege zum Selbstbewusstsein

Wenn du willst, dass dein Kind ein selbstbewusstes, glückliches Wesen ist und bleibt, solltest du dafür sorgen, dass du ihm zeigst, dass es sich die meiste Zeit seines Tages auf der kreativen Denkebene aufhalten sollte. Dir selbst sollte bekannt sein, dass das Leben nicht besser oder schöner dadurch wird, wenn man sich auf der destruktiven Denkebene befindet und auch die erhaltene Denkebene blockiert unser Vorankommen ungemein.

Kommen wir nun also konkret zu einigen Erziehungstipps:
Lebe deinem Kind die richtige Denkebene vor. Natürlich ist es einfacher gesagt als getan, doch ist es die einfachste Variante durch das Nachahmen deines Kindes, eine Veränderung in seinem Verhalten herbeizuführen. Korrigiere dein Kind, wenn du bemerkt, dass es sich in der destruktiven Ebene oder der erhaltenen Ebene aufhält. Du solltest es hierbei nicht kritisieren, sondern ihm Wege aufzeigen, die ihm helfen, eine positive Grundeinstellung zu bekommen und auf sich selbst zu vertrauen.
Sage deinem Kind nicht, dass es etwas noch nicht kann, denn damit verfestigst du nur die destruktive Denkebene. Unterstütze es bei dem, was es versucht und erkläre ihm überschwänglich wie toll das ist, was es hinbekommt. Nur nebenbei solltest du ihm behutsam erklären, dass, wenn es noch fleißig weiter übt, es auch darin besser werden wird.
Hilf deinem Kind, mutig zu sein. Natürlich ist es immer am einfachsten etwas so zu machen, wie man es schon immer getan hat. Doch manchmal kann es ein großer Gewinn sein, etwas Althergebrachtes zu verändern. Hilf deinem Kind dabei, indem du es immer mal wieder dazu aufforderst, etwas anders zu machen, einen anderen Weg auszuprobieren. Zeige ihm immer, dass es nur so neue Erfahrungen machen kann, wenn es mutig ist und sich nicht hinter dem versteckt, was es schon gelernt hat.
Verbanne Dinge und Personen aus dem Leben deines Kindes, die ihm schaden. Hierbei ist vor allem gemeint, alles das aus seinem Leben zu entfernen, was dafür sorgt, dass sich dein Kind als nicht wertvoll, zu dumm, zu jung, etc. fühlt. Auch alle Personen, die dein Kind einschränken und ihm sagen, es solle Dinge immer so machen, wie es sie schon immer gemacht hat, solltest du in ihre Schranken weisen. Manchmal genügt ein einziger Satz, der in einer unbedachten Situation gesprochen wurde, damit ein Kind eine bestimmte Tätigkeit nie wieder versucht. Deshalb ist es wichtig, dass ein Kind möglichst viel Zeit auf der kreativen Ebene verbringen kann, damit es mutig, stark und selbstbewusst durch sein Leben gehen kann.

Fazit

In gewissem Maße können wir selbst beeinflussen, welche Art von Mensch wir sind. Die Art, wie wir denken bestimmt ganz extrem, wer wir sind. Dies solltest du dir immer ins Gedächtnis rufen und im Hinblick auf dieses Wissen auch dein Kind genauer in Augenschein nehmen. Wer sein Leben größtenteils in der kreativen Denkebene verbringt, wird deutlich zufriedener, optimistischer und mutiger sein als all diejenigen zusammen, die ihre Zeit damit verbringen, sich auf der destruktiven Denkebene herumzutreiben.
Das Geheimnis eines optimistischen, starken und selbstbewussten Kindes liegt in der Art seines Denkens. Du als Elternteil kannst hierbei starken Einfluss darauf nehmen, wie sich dein Kind entwickelt und zu welcher Art Mensch es heranwachsen wird. Bei diesem Ansatz gibt es eigentlich kaum etwas, was man falsch machen kann. Sowohl du als auch dein Kind werden merken, was euch gut tut und was nicht. Grundsätzlich lässt sich sagen, wer sich in Hinblick auf ein Problem oder eine unbekannte Situation nicht hilflos oder ohnmächtig fühlt, hat alles was er braucht, um das Leben zu meistern.

[KaKra]

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