Babys haben noch keinen festen Tag-Nacht Rhythmus
Babys haben noch keinen wirklich festen Tag-Nacht-Rhythmus und je jünger sie sind, desto mehr unterscheidet sich der Rhythmus deines Kindes von deinem eigenen. Grundsätzlich haben die meisten Kinder einen 25-Stunden-Rhythmus, was dazu führt, dass sich sämtliche
Zeiten kurz nach der Geburt immer um etwa eine Stunde verschieben. Mit der Zeit passt sich das Kind an den 24-Stunden-Rhythmus an, wird längere Phasen ohne Nahrung auskommen und auch die Art des Schlafes wird sich im Laufe der Zeit verändern. Dies ist auch der Grund dafür, warum Babys in der Regel noch nicht wirklich durchschlafen. Durchschlafen bedeutet übrigens, dass das Kind 5 Stunden am Stück schläft. Viele Kinder brauchen hierzu einige Wochen, andere einige Monate, bevor sie diesen Rhythmus gefunden haben und ihre Eltern tatsächlich in der Nacht einmal schlafen lassen.
Lesetipp: Wieviel Schlaf braucht das Baby? Und wie funktioniert das mit dem Schlafen eigentlich genau? Lies mehr dazu in unserem Beitrag: Wie lange müssen Babys schlafen
Nicht schreien lassen
Auf keinen Fall sollte man das Kind schreien lassen. Vermehrt wird dieses immer wieder empfohlen, doch mit dem Schreien macht das Kind darauf aufmerksam, dass irgendetwas nicht stimmt. Die Dinge, die nicht stimmen könnten, entziehen sich hierbei in der Regel vollkommen unserer Wahrnehmung, da das Kind seine Umwelt ganz anders wahrnimmt, als wir sie für uns erleben. Das Kind könnte hungrig sein, irgendetwas könnte unangenehm sein, vielleicht hat es leichte Bauchschmerzen oder es fühlt sich dort, wo es sich gerade befindet, nicht wohl.
Manchmal will es auch einfach nur kuscheln und mütterliche Wärme spüren. Natürlich wird auch ein Kind irgendwann aufhören zu schreien und vor Müdigkeit einschlafen, doch ob das wirklich Sinn und Zweck ist, darüber lässt sich sicher streiten. Grundsätzlich kann man nur empfehlen, das Kind nicht schreien zu lassen, sondern dem Kind zu zeigen, dass man da ist und sich um sein Problem kümmert.
Ein Baby von wenigen Monaten kann noch nicht verwöhnt werden. Babys schreien nicht, weil sie ihre Eltern ärgern wollen oder weil sie verwöhnt sind, sondern weil es ein akutes Problem gibt. Kinder, die man schreien lässt, lernen zwar recht schnell, dass sie gar nicht fragen brauchen, aber der Grund dahinter liegt doch meistens darin, dass diese Kinder einfach lernen, dass es keinen interessiert. Um das
Vertrauen des Kindes aufzubauen, sollte man als Elternteil immer bemüht sein, das Kind nicht unnötig lange schreien zu lassen.
Gründe für schlechten Schlaf bei einem Baby
Die Gründe für schlechten Babyschlaf können durchaus sehr vielfältig sein und manchmal lässt sich vielleicht auch gar kein Grund wirklich lokalisieren. Die meisten Kinder haben aber vor allem Probleme durchzuschlafen, weil sie zum Beispiel gerade Zahnen oder mitten in einem Entwicklungsschub stecken. Es könnten Krankheiten, Blähungen oder Koliken das Baby nerven, Ängste, vor allem die Trennungsangst, können ebenfalls dazu führen, dass Kinder einfach nicht einschlafen wollen.
Lesetipp: Zum Thema Zahnen beim Baby lies unsere Beiträge:
Schlafen lernen - Schritt für Schritt erklärt
Vor jedem Schritt, den du tust, damit dein Kind endlich anfängt durchzuschlafen, solltest du vor allem eines direkt voraussetzen und das ist Geduld auf deiner Seite.
Sichere Schlafumgebung schaffen
Zuerst musst du dafür sorgen, dass der Platz, an dem das Kind durchschlafen soll, auch tatsächlich kindersicher ist. Das heißt, in die Reichweite des Kindes gehören keine Stofftiere, keine Decken, nichts wo es hineinrutschen kann, keine Dinge, die es sich über den Kopf ziehen kann. Darüber hinaus sollte man das Kind in Rücken- oder, wenn es dieses gar nicht akzeptiert, in Seitenlage zur Ruhe betten. Hier kann es durchaus nützlich sein, ein Stillkissen zu benutzen,
damit das Kind sicher auf der Seite liegen bleibt, wenn es die Rückenlage überhaupt nicht akzeptiert. Grundsätzlich schadet es hier auch nicht, wenn du dich weitergehend darüber informierst, wie eine perfekte Schlafumgebung für ein Baby aussieht:
Matratze im Babybett und plötzlicher Kindstod.
Darüber hinaus schadet es auch nicht, sich allgemein etwas mehr mit dem Thema Schlaf bei Babys auseinanderzusetzen. Hierzu könnte auch dieser Artikel für dich recht interessant sein: Babys Schlaf - Tipps von Prof. Dr. Jürgen Zulley.
Ohne Schlafprotokoll geht nichts
Wenn du genug über die Grundlagen der sicheren Schlafumgebung und des Babyschlafs an sich weißt, dann ist es notwendig, dass du anfängst, ein Schlafprotokoll für dein Kind zu führen.
Mittlerweile gibt es viele Apps, die die Führung eines Schlafprotokolls deutlich erleichtern. Bist du eher der altmodischer Typ und möchtest dies mit Zettel und Stift tun, so spricht nichts dagegen, denn Schlafprotokolle findet man im Internet in der Regel ohne Probleme. In einem Schlafprotokoll trägt man ein, wann das Kind geschlafen hat, wann es gegessen hat und wann es wie gelaunt war. Führt man ein Schlafprotokoll über mehrere Tage bzw. einige Wochen hinweg, so merkt man, dass das Kind bestimmte feste Zeiten hat, die sich jeden Tag wiederholen. Anhand dieses Schlafprotokolls kann man den Schlafbedarf des Kindes ermitteln.
Auswerten des Schlafprotokolls
Weißt du nun, wann dein Kind wie viel schläft, kannst du versuchen, diese Zeiten fest einzuplanen, solltest aber immer ein wenig ein Auge darauf haben, dass dein Kind seine
Schlafzeiten in der Regel auch wieder verändert. Jüngere Kinder tun dies häufiger als ältere Kinder. Der Schlafbedarf nimmt mit steigendem Alter immer weiter ab.
Richtige Vorbereitung für das Kind
Da es beim Durchschlafen in der Regel darum geht, dass das Kind nach einem gewissen Zeitraum alleine und womöglich sogar in seinem eigenen Bett schläft, ist es wichtig, dass das
Kind dieses Bett kennenlernt und als etwas Normales und nichts Schlimmes akzeptiert. Um dafür zu sorgen, kannst du zum Beispiel dein Kind einfach immer einmal wieder, wenn es ganz wach ist, ins Bett legen und es in dem Bett spielen lassen. Es geht hierbei vor allem darum, dass sich das Kind an das Gefühl des Bettes beim Liegen gewöhnt, an den Geruch, der es im Bett umgibt und an die Art und Weise, wie es in dem Bett liegt. Tut man das, ist das Kind in der
Regel auch deutlich bereiter, nachts dort zu schlafen, weil es den Ort schon als etwas Vertrautes wahrnimmt. Wichtig beim Schlafen ist auch, dass das Kind möglichst dann ins Bett gebracht wird, wenn es schon müde ist, aber auf keinen Fall sollte es schon eingeschlafen sein. Am besten ist, wenn das Kind im müden aber noch wachen Zustand in sein Bett gelegt wird, dann wird es auch wesentlich ruhiger sein, wenn es zwischendurch aufwacht und feststellt,
dass es immer noch im Bett liegt.
Ein großes Problem beim Durchschlafen kann es geben, wenn das Kind irgendwo einschläft und schließlich in sein Bett umgelegt wird. Sobald es im nächsten Intervall, in dem es kurz munter wird und seine Umgebung prüft, plötzlich nicht mehr an dem Ort ist, an dem es eingeschlafen ist, wird das Kind Angst haben und anfangen zu weinen. Dies sollte unbedingt vermieden werden.
Damit das Kind ruhig schlafen kann,
ist es wichtig, dass der Raum ruhig ist, dass es nicht hell in dem Raum ist, auf der anderen Seite sollte es aber auch nicht stockfinster sein, da manche Kinder dies überhaupt nicht ertragen. Hier kann ein Nachtlicht eine interessante Anschaffung sein, die das Kind deutlich beruhigt, wenn es wieder aufwacht und ihm hilft, einfach wieder einzuschlafen.
Nicht schon beim ersten Piep hochnehmen
Ist das Kind eingeschlafen, ist der erste Schritt schon einmal getan. Es kann gut sein, dass es
zum Einschlafen im Bett etwas Hilfe braucht. Diese Hilfe kannst du ihm geben, indem du nur leise mit dem Kind redest und das Zimmer vielleicht erst dann verlässt, wenn das Kind sich beruhigt und einschläft. Womöglich kann es zum Anfang erforderlich sein, so lange im Raum zu bleiben, bis das Kind eingeschlafen ist. Wacht das Kind wieder auf, so kann man bei vielen kleinen Babys beobachten, dass sie losquengeln, bevor sie richtig wach sind.
Hier kann es
durchaus hilfreich sein, das Kind erst einmal leise quengeln zu lassen, solange es nicht wirklich schreit und zu schauen, ob es wieder einschläft. Unterstützend kann man natürlich auch hineingehen und das tun, was man beim Einschlafen auch schon getan hat. Auch dies kann gerade zum Anfang helfen, da es dem Kind Sicherheit signalisiert.
Einschlafen will gelernt sein
Je kleiner das Kind ist, desto schwieriger sind gerade die Phasen des Einschlafens, da das Kind auch lernen muss, dass es nur einschläft, wenn es sich beruhigt und ruhig daliegt und sich entspannt. Fängt das Kind an zu weinen, ist es nötig, dass du es beruhigst. Hierbei ist es vollkommen egal, auf welche Art und Weise du dies versuchst und das Effektivste ist meistens, einfach auf sein Bauchgefühl zu hören. Schlafen lernen ist die erste große Herausforderung, die ein Kind in seinem jungen Leben meistern muss, von der vor allem auch die Eltern jede Menge mitbekommen. Um wirklich objektiv beurteilen zu können, ob sich das Schlafverhalten des Kindes ändert und es Verbesserungen gibt, ist es wichtig, das oben genannte Schlafprotokoll auch weiterhin zu führen, sodass man sehen kann, wenn sich die
Schlafphasen verschieben oder andere Dinge auftreten, die sich häufen.
Gerade bei Eltern, die bisher nur ein Kind haben, kann man beobachten, dass sie sich schwer damit tun, wenn das Kind zunehmend weniger schläft. Hier ist es wichtig, dass du dein Kind vor allem tagsüber, beschäftigst und die Schlafphasen tagsüber reduzierst, damit die Nachtschlafphasen gleich bleiben. Dies entspricht nicht immer den Wünschen der Kinder, da man häufig beobachten kann, dass sie tagsüber immer noch gleich viel schlafen, dafür nachts aber immer länger wach sind. Um dem entgegenzuwirken, muss man einfach dafür sorgen, dass das Kind tagsüber mehr Zeit zum Spielen und Wachsein hat als abends.
Ruhe und Gelassenheit sind wichtig
Wichtig ist, sich für die Einschlaf- und Beruhigungsphasen genügend Zeit zu nehmen und selbst gelassen, geduldig und ruhig zu bleiben. Je aufgebrachter und hektischer du selbst bist und je mehr Stress du dabei empfindest, desto schwieriger wird es dem Kind fallen, selbst einzuschlafen.
Hilfsmittel nutzen
Ob das Kind auf Spieluhren gut oder schlecht reagiert und was dem Kind sonst noch hilft, sich abends zu beruhigen, ist wieder von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und somit eine Sache, die man einfach mit viel Geduld ausprobieren muss. Fast immer kann man sagen, dass das, was hilft, grundsätzlich auch erlaubt ist. Allerdings sollte man aber vermeiden, den Kindern eine
Flasche mit ins Bett zu geben, da diese in der Regel schlecht für die Zahnentwicklung und die Zähne ist. Flaschen sind kein Ersatz für einen Schnuller und sollte das Kind unbedingt an irgendetwas nuckeln müssen, um einschlafen zu können, dann solltest du ihm lieber einen
Schnuller ins Bett geben, statt das Kind an einer gefüllten Flasche herumnuckeln zu lassen.
Zusätzliche Zuwendung in schwierigen Phasen
In schwierigen Phasen, also immer dann, wenn der Schlaf des Kindes durch irgendetwas
nennenswert gestört wird, ein Entwicklungssprung ansteht,
eine Krankheit das Kind plagt oder etwas Ähnliches, musst du damit rechnen, dass das Kind nicht durchschläft und eine Extraportion Zuwendung braucht. Wenn du etwas aufmerksam bist, dann ist es durchaus möglich, dem Kind in kleinen Schritten das Einschlafen näherzubringen, sodass du und auch dein Kind bald wieder ruhig schlafen könnt.
[KaKra]