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Was hilft gegen Schwangerschaftsstreifen?
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Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis |
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aktualisiert: 03.08.2021 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Schwangerschaftsstreifen bedeuten eine Veränderung, die in der Schwangerschaft genauso unerwünscht sind wie üppigere Oberweite, vermehrte und verstärkte Haarmenge oder der runde Babybauch.Könnte man es sich aussuchen, würde jede Frau gerne von diesen Erinnerungen an die Schwangerschaft verschont bleiben.
Schwangerschaftsstreifen entstehen durch Risse in der Unterhaut, wenn sich die Haut an Bauch, Brust, Hüfte, Po oder Oberschenkel zu schnell dehnt.
Ab wann treten Schwangerschaftsstreifen auf?
Dies ist recht unterschiedlich, manche Frauen bekommen diese während des zweiten Trimesters, bei anderen tauchen die Dehnungsstreifen erst ab der 30. Schwangerschaftswoche oder den letzten Schwangerschaftswochen auf, und wieder andere bleiben von Schwangerschaftsstreifen komplett verschont.
Genetisch bedingt
Die Neigung zur Bildung von Schwangerschaftsstreifen ist genetisch bedingt. Eine wirklich wirksame Therapie gibt es bisher nicht. Die Ursache der Streifen ist die Dehnung der Haut, die ihre elastische Fasern schädigt. Dazu kommt noch die Wirkung des Hormons Kortisol, dessen Spiegel während der Schwangerschaft steigt und dadurch die Elastizität der Haut zusätzlich verschlechtert.
Einige Menschen haben von Geburt an ein schwaches Bindegewebe. Außerdem macht die Krankheit Morbus Cushing anfällig für Dehnungsstreifen.
Wo treten Schwangerschaftsstreifen auf?
Hauptsächlich sind Bauch, Oberschenkel und Brüste betroffen. Die Streifen entstehen zwischen dem vierten und sechsten Schwangerschaftsmonat, wenn die Gebärmutter und das Baby große Wachstumsschübe durchmachen. Oder auch am Ende der Schwangerschaft, wenn der Bauch sich nochmals vergrößert und das Gewebe vermehrt Wasser einlagert. Kurz nach der Entstehung sind die Streifen blau oder blaurötlich. Mit der Zeit heilen sie etwas ab und verwandeln sich in dünne, weniger sichtbare durchsichtige Narben.
Unterschied zu Dehnungsstreifen
Schwangerschaftstreifen unterscheiden sich nicht von Dehnungsstreifen. Beide Begriffe beschreiben Risse in der Haut durch ein unüblich starkes Wachstum einer bestimmten Körperstelle, was bei einer Schwangerschaft besonders an Bauch und Brust der Fall ist.
Mittel gegen Schwangerschaftsstreifen
Es gibt einige Mittel, mit denen man der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorbeugen kann. Im wesentlichen ist das eine Kombination aus Sport, richtiger Ernährung und guter Hautpflege.
Förderung der Durchblutung
Die wirksamste Methode scheint die Förderung der Durchblutung der Haut, bzw. des Gewebes zu sein. Dabei hilft z.B. das Zupfen der Haut an den betroffenen Stellen, dies sollte nach Möglichkeit ein bis zweimal am Tag erfolgen. Dabei werden immer kleine Hautbereiche mit den Fingern aufgegriffen und leicht gezupft. Eine Dusche mit abwechselnd kaltem und warmem Wasser sorgt ebenfalls für eine gute Durchblutung, für das Training des Kreislaufs und für mehr Wohlbefinden. Bei einer Massage oder Reiben am Bauch solltest du aber vorsichtig vorgehen, weil dies unter Umständen vorzeitige
Wehen auslösen könnte. Darum lieber zupfen statt massieren.
Gymnastik
Vorsichtig dehnende Übungen sind gut für die Wirbelsäule, beugen Rückenschmerzen vor und wirken auch vorbeugend bei Schwangerschaftsstreifen. Das kann Stretching sein, Tai-Chi, Yoga oder sanftes Bodyforming.
Lesetipp: Zur Schwangerschaftsgymnastik
Öle und Cremes
Vorbeugende Hautpflege mit Cremes und Ölen machen die Haut weich und elastisch. Dadurch wird die Hautdehnbarkeit gefördert, wodurch Risse erst gar nicht entstehen. Spezielle hautwirksame Stoffe, wie z.B. die Hyaluronsäure, können dann besser aufgenommen werden. Das Wachstum neuer Hautfasern wird durch die richtige Pflege gefördert und die Bindung von Feuchtigkeit erleichtert. Zusätzlich ist die mit dem Einreiben verbundene durchblutungsfördernde Massage sehr nützlich.
Zahlreiche Hersteller empfehlen zur Behandlung Öle oder Cremes, die den Streifen vorbeugen sollen. Sie sind in jedem Fall gut für die Hautpflege und bieten eine gute Basis zum Zupfen. Laut dem Sonderheft von Öko-Test Magazin "Der große Einkaufsratgeber für Kleinkinder für das Jahr 2007" sollten Schwangere Produkte benutzen, die keine künstliche Öle und Fette beinhalten. Chemische Öle und Fette verstecken sich laut Öko-Test in der Produktbeschreibung auf der Verpackung unter Namen wie "Mineral Oil", "Paraffin", "Petrolatum", "Ceresin", "Polydecene", "Microcrystalline Wax" oder "Dimethicone".
Traditionell haben sich vitaminreiche Öle und Cremes zur Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen bewährt, wie z.B.:
- Weizenkeimöl
- Nachtkerzenöl
- Ringelblumenöl
- Arnikaöl
- Jojobaöl
- Calendulaöl
- Mandelöl
Verschwinden Schwangerschaftsstreifen wieder?
Die anfänglich roten Dehnungsstreifen verblassen nach etwa 1-2 Jahren wieder und werden dann weiß, da das Gewebe vernarbt. Wenn diese weißen Streifen dann aber erst einmal vorhanden sind, sind Schwangerschaftsstreifen hartnäckig und nicht so leicht wieder loszuwerden.
Die Rolle der Ernährung
Auch eine ausgewogene Ernährung, die nicht zu einer übermäßigen Gewichtszuname führt, kann helfen einer Entstehung von Streifen vorzubeugen, da die Haut weniger Spannung hat, wenn weniger Fettgewebe darunter aufgebaut wird.
Lesetipp: Zur Ernährung in der Schwangerschaft
Schwangerschaftsstreifen akzeptieren
Denk immer daran: Dehnungsstreifen sind nichts, wofür du dich schämen musst! Jede zweite Frau ist davon betroffen und muss einen Weg finden, damit umzugehen. Deine Schwangerschaftsstreifen können einfach auch eine Erinnerung an diese wichtige Zeit in deinem Leben sein.