Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 16.11.2019 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
Fast jeder hat schon einmal von den sogenannten Schüßler Salzen gehört. Wie sie genau wirken und wie sie sich geschichtlich entwickelt haben, dass erfährst du hier in diesem Artikel.
Bei den Schüßler Salzen handelt es sich, um eine alte alternative Heilmethode, die der Homöopathie sehr nahe steht. Ihren Ursprung nahm diese alternative Heilmethode mit dem deutschen homöopathischen Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, der zwischen 1821 und 1898 lebte. Ursprünglich wollte Dr. Schüßler lediglich die homöopathische Behandlung vereinfachen, die mit ihren etwa 200 Heilmitteln für den Laien kaum zu durchblicken ist. Aus dieser Idee entstand allerdings ein eigenes Heilmittelkonzept, das über die Zeit hinweg und gerade in den letzten Jahren durchaus an Popularität gewonnen hat.
In den Anfängen der Schüßler Salze wurde Dr. Schüßler allerdings stark von den Anhängern der klassischen Homöopathie Hahnemanns aufs schärfste angefeindet, da sein Prinzip nicht mehr dem der klassischen Homöopathie entsprach. Fand Dr. Hahnemann heraus, dass man nach dem Ähnlichkeitsprinzip Krankheiten einfach mit solchen Stoffen behandeln kann, die ähnliche Symptome bei der gesunden Person auslösen können, setzte Dr. Schüßler darauf, Mineralsalze zu verwenden, die auf die Symptome einwirkten. Von der klassischen Homöopathie hat Schüßler allerdings das Verfahren der starken Verdünnung und Potenzierung der Arzneistoffe übernommen. Ansonsten haben sich diese beiden Richtungen der Heilkunde sehr weit auseinanderentwickelt, so dass man kaum noch deren ursprüngliche Verbundenheit sehen kann.
Dr. Schüßler fand in seinen Forschungen heraus, dass es zwölf Mineralstoffe gibt, die im menschlichen Körper vorkommen und die eine große Bedeutung für den Organismus haben. Er entdeckte hierbei, dass häufig funktionelle Organstörung oftmals mit einem Mangel von einem oder mehreren dieser Mineralstoffe einhergingen und durch die Zuführung dieser Mineralstoffe beseitigt werden konnten. Nun wurde aber nicht etwa eine hohe Dosierung des Mineralstoffes angewendet, sondern die Dosierung erfolgt in homöopathischer Potenz, die als Reiz für den Körper funktionieren soll, um die Aufnahme und den Transport des betreffenden Mineralstoffes zu steigern und so das Fehlen dieses Mineralstoffes auf natürliche Weise wieder auszugleichen. Heutzutage gibt es zwölf Salze, die man unter dem Begriff Funktionsmittel zusammenfassen kann.
Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie geht die Methode der Schüßlersalze also nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip zurück, dass man bei der klassischen Homöopathie findet und laut dem Symptome mit einem Mittel behandelt werden, dass in seiner Ursprungsform bei einem nicht kranken Menschen Symptome in ähnlicher Weise auslöst, wie die zu behandelnden Symptome der vorliegenden Krankheit. Stattdessen geht es hier darum, dass die klassischen Mineralsalze auf die Symptome einwirken.
Hergestellt werden Schüßlersalze in ähnlicher Weise wie homöopathische Mittel. In den meisten Fällen wird die Ausgangssubstanz in mehreren Schritten sehr stark verdünnt. Im Gegensatz zu klassischer Homöopathika werden Schüßler Salze aber nicht bei jedem Verdünnungsschritt zehnmal kräftig auf eine feste Unterlage geschlagen um sie zu „verschütten“. Schüßlersalze sind erhältlich in den Potenzen D3, D6 und D12.
Welche Mittel letztendlich genutzt werden sollen, hängt davon ab, was die Antlitzdiagnose sagt. Dr. Schüßler ging davon aus, dass ein Mineralstoffmangel typische Spuren im Gesicht hinterlässt. Gemeint sind hiermit zum Beispiel eine charakteristische Färbung und Hautbeschaffenheit an bestimmten Stellen. Darüber hinaus wird auch die Kinesiologie angewandt oder es kann aufgrund vorhandener individueller Vorlieben und Abneigungen bezüglich Nahrungs- und Genussmitteln Hinweise auf Mineralstoffdefizite ableitet werden.
Bei akuten Beschwerden können Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren in der Regel alle 5-15 Minuten eine Schüßler Salz Tablette einnehmen. Geht es um längerfristige Probleme oder chronische Erkrankungen, so werden in der Regel ein bis drei Tabletten am Tag zu sich genommen. Die genaue Art und Dosierung muss hier individuell festgelegt werden. Nutzt man keine Schüßler Salz Tabletten, sondern greift auf Globuli oder Tropfen zurück, so gilt im Allgemeinen, dass 5-10 Globuli bzw. 5-10 Tropfen etwa einer Tablette entsprechen. Auch gibt es Schüßlersalze in Salbenform, die dünn aufgetragen bei akuten Beschwerden wie zum Beispiel Hautabschürfungen genutzt werden können.
Die Einnahme der Schüßlersalze erfolgt in der Regel zu bestimmten Tageszeiten, in denen der Körper besonders aufnahmefähig für das entsprechende Salz ist. Die genauen Zeiten und teilweise auch Hinweise auf die exakte Uhrzeit anhand der chinesischen Organuhr findest du in der Beschreibung der einzelnen Salze.
Wichtig bei der Einnahme von Schüßler Salzen ist es, zu verstehen, dass diese Mineraldefizite innerhalb der Zellen ausgleichen sollen, nicht aber einen Nährstoffmangel außerhalb der Zellen kurieren können. Für einen Nährstoffmangel außerhalb der Zellen sind grobstofflicher Präparate und Nahrungsergänzungsmittel sowie Elektrolytgetränke vonnöten. Grundsätzlich können die Schüßlersalze das Wohlbefinden von Patienten unterstützen, sollten aber nicht bei ernsthaften Erkrankungen als alleiniges Heilmittel Verwendung finden. Obwohl die Wirksamkeit der Schüßler Salze noch nicht endgültig belegt werden konnte, erfreut sich das Konzept der Schüßler Salze großer Beliebtheit und gesellschaftlicher Akzeptanz.
[KaKra]
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