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Was sagt die Scheitel-Steiß-Länge über das Fehlgeburtsrisiko aus?

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Christian Fraaß / Pixelio.de
Hat der Fötus die richtige Größe?
Bild: Christian Fraaß / Pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 01.03.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Durch die gekrümmte Haltung im Uterus ist es nur schwer möglich, die exakte Körpergröße eines Embryos (bis zur 8.SSW) beziehungsweise Fötus (ab der 9.SSW) zu bestimmen.

Daher gibt in den ersten Wochen einer Schwangerschaft die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) Aufschluss über das kindliche Wachstum. Die SSL bezeichnet den Abstand vom höchsten Punkt des Kopfes zum Steiß. Da die Variabilität des kindlichen Größenwachstums in den ersten 12 SSW minimal ist, kann eine plötzliche Diskrepanz zwischen der Größe des Kindes und dem Schwangerschaftsalter, auf eine verhaltene Fehlgeburt (Missed Abortion) hindeuten, bei der die Embryonal-/oder Fetalanlage unbemerkt abgestorben ist.

In der Frühschwangerschaft

In der Frühschwangerschaft wird die Scheitel-Steiß-Länge (auch Crown-Rump-Length (CRL) oder als "SSL" bezeichnet meist herangezogen, um Aufschluss über das genaue Schwangerschaftsalter und den voraussichtlichen Geburtstermin zu erhalten. Etwa ab dem 4. Monat wird die SSL-Messung durch die Bestimmung des Thoraxdurchmessers und des Biparietalen Kopfdurchmessers (BPD) abgelöst. Da die zunehmende Krümmung des Fötus nach der 12. SSW häufiger zu Messfehlern führt, sind diese Methoden dann exakter.

Ist der Zeitpunkt der letzten Regelblutung unbekannt oder liegen Zyklusschwankungen vor, kann die Scheitel-Steiß-Länge wesentlich genauere Ergebnisse über das tatsächliche Alter der Schwangerschaft liefern. Denn Embryonen/Föten wachsen in diesem Stadium der Schwangerschaft alle ungefähr gleich schnell und ein individuelles Größenwachstum setzt erst um den 4. Monat ein. Bereits bei einer einmaligen Messung kann das Schwangerschaftsalter daher mit Hilfe der SSL auf etwa 4,7 Tage genau bestimmt werden.

Dementsprechend kann eine plötzliche Wachstumsretardierung des Embryos/Fötus in der Frühschwangerschaft anhand der SSL mit großer Sicherheit bestimmt werden.

Verdacht auf Trisomie 18

Bleibt die Embryonalanlage in diesem Stadium der Schwangerschaft in ihrem Wachstum deutlich zurück, deutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder auf eine Chromosomenstörung wie Trisomie 18 hin oder darauf, dass der Embryo bereits abgestorben ist.

Diagnose einer verhaltenen Fehlgeburt

Die SSL kann daher auch zur Diagnose einer verhaltenen Fehlgeburt (Missed Abortion) eingesetzt werden, bei der die Fruchtanlage, oft ohne klare Symptome eines Aborts, abstirbt. Wenn bei einer SSL von mehr als 6 Millimetern keine Herzaktionen festgestellt werden können, deutet dies auf den Tod des Embryos/Fötus hin. Dasselbe gilt für eine Fruchthöhle von mehr als 20 Millimeter, in der weder Embryo noch Dottersack nachgewiesen werden können.

Sind Embryo oder Chorionhöhle kleiner als 6 beziehungsweise 20 Millimeter, ist die Unterscheidung zwischen einer intakten Frühschwangerschaft und einer Missed Abortion nicht immer eindeutig. Die Untersuchung muss in diesem Fall eine Woche später wiederholt werden, um endgültige Gewissheit zu gewinnen.

Tipp: Wie sich ein Embryo zum Fötus entwickelt kannst Du in unserem Beitrag "Vom Embryo zum Fötus" nachlesen.
[BS]

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