Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 27.01.2020 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Salbei ist eine der ältesten bekannten Heilpflanzen, doch auch in der Küche macht Salbei eine sehr gute Figur. Hier erfährst du, für was du Salbei alles nutzen kannst, woher diese Pflanze kommt und wie du sie anbauen kannst.
Der echte Salbei zählt zu den ältesten Heilpflanzen, die uns bekannt sind. Bereits in der Antike und im Mittelalter war die heilende Kraft des Salbeis so weit verbreitet, dass schon in dieser Zeit die Menschen dieses Kraut gesammelt haben. Und auch heute noch ist der echte Salbei kaum aus der Naturheilkunde wegzudenken. Er ist ein universelles Heilkraut, der gegen viele Beschwerden eingesetzt werden und darüber hinaus auch als Gewürzkraut in der mediterranen Küche wiedergefunden werden kann. Wichtig ist allerdings, dass es mittlerweile zahlreiche Salbeiarten gibt, wobei als echte Heilpflanze nur der Echte Salbei genutzt werden kann.
Ursprünglich stammt der Salbei aus dem Mittelmeerraum, wurde aber mittlerweile in ganz Europa verbreitet. Allerdings kann man ihn nur ganz selten frei wachsend antreffen, da er sich gegen die einheimischen Kräuter in der Regel nicht durchsetzen kann. Wilden Salbei kann man vor allem in vielen Gebieten Italiens und hier vor allem entlang der Adriaküste finden. Er bevorzugt kalkhaltigen, steinigen oder sandigen Boden, was zu einer großen Verbreitung auf solchen Untergründen führt, die für andere Pflanzen nur wenig interessant sind. In Deutschland wurde der echte Salbei eine ganze Weile lang nur in Klostergärten kultiviert, aber auch andere Länder wie zum Beispiel Südfrankreich, Kroatien und Ungarn bauen Salbei in größeren Mengen an.
Beim Salbei handelt es sich um einen mehrjährigen Halbstrauch, dessen Wuchshöhe zwischen 40 und 60 cm liegt. Unter besonders guten Standort- und Klimabedingungen kann er allerdings auch deutlich höher werden und so Höhen von bis zu 1 m erreichen.
Da der echte Salbei ein beliebtes Heilkraut und Küchenkraut ist, kann man ihn in vielen Gärten aber auch auf Balkonen finden. Allerdings muss man hier, wie bei vielen anderen mediterranen Kräutern auch, einige Eigenheiten beachten, damit der Anbau tatsächlich klappt und man mit der Pflanze lange seine Freude hat. Salbei liebt es sonnig. Ein voll sonniger Standort, aber ein magerer Boden, sind die idealen Bedingungen für den eigenen Salbei. Man sollte also darauf achten, dass die Erde oder das Topf Substrat überwiegend sandig ist und nur einen geringen bis mittleren Humusanteil enthält. Hat man einen sehr lehmhaltigen Boden müssen Lava oder Bims zugesetzt werden, damit der Boden für den Salbei nutzbar wird. Böden, die Staunässe haben oder zu viele Nährstoffe enthalten, sind ebenfalls strikt zu meiden. Steine in der Erde aber auch entsprechende Gaben von Gartenkalk können das Wachstum vom Salbei durchaus fördern. Willst du den Salbei in einen Blumentopf halten, so ist dies durchaus möglich. Allerdings solltest du herkömmliche Kräutererden mit etwa 20-40 % Sand vermischten. Tontöpfe erweisen sich hierbei übrigens als bessere Pflanzgefäße als herkömmliche Plastiktöpfe. Salbei lässt sich sowohl aus Samen ziehen, als auch über die Stecklinge vermehren. Ab Februar kann man mit der Aussaat der Salbeisamen auf der sonnigen Fensterbank im Haus beginnen und ab Mai im Freiland. Der Salbei selbst braucht relativ wenig Wasser und hat eine große Trockenheitstoleranz. Auch gedüngt sollte er nur sehr sparsam werden, da der Salbei keine größeren Mengen Dünger verträgt. Beachtet man diese Voraussetzungen hat man in der Regel mit Salbei eine recht anspruchslose Pflanze vor sich, die bei entsprechendem Standort quasi keinerlei weitere Pflege benötigt.
Legt man Wert auf ältere Pflanzen, so ist allerdings ein starker Rückschnitt ab Anfang September notwendig. Hier sollten dann alle blattlosen Zweige und Stränge entfernt werden, da du davon ausgehen kannst, dass diese den Winter sowieso nicht überstehen würden. Der echte Salbei ist ein mehrjähriges Kraut und das bedeutet, dass er den kalten Winter in der Regel auch ohne Probleme überstehen kann. Hat man den Salbei im Garten, so sollte man sie vorsichtshalber trotzdem mit Reisig oder Laub vor dem Schnee abdecken. In einer Topfkultur muss der Salbei Ende Oktober ins Haus geholt werden und überwintert am besten im Treppenhaus oder Wintergarten. Am häufigsten wird der Salbei von Mehltau und Spinnmilben befallen. Diese sind meisten ein Resultat aus übermäßiger Pflege, wie Überdüngung und einer zu hohen Feuchtigkeit in der Erde. Hat man es mit Spinnmilben zu tun, so kann man ein ökologisch verträgliches Insektenbekämpfungsmittel zum Einsatz bringen, dass sich Kieselgur nennt.
Salbei gibt es mittlerweile quasi überall zu kaufen. Egal ob als Topfpflanze, Stecklinge für draußen oder schon vorbereitet für den Einsatz in der Küche. Aus naheliegenden Gründen sollte allerdings darauf geachtet werden, nur Salbei aus ökologischer Erzeugung also in Bioqualität zu kaufen.
Dem Salbei wird eine desinfizierende Wirkung nachgesagt und er wirkt schmerzlindernd bei Halsschmerzen und Entzündungen. Darüber hinaus hat er seine schweißhemmende Wirkung, was gerade in der Pubertät und in den Wechseljahren eine interessante Sache ist. Stillt man gerade und trinkt Salbeitee, so stellt man fest, dass der Salbei eine milchhemmende Wirkung hat, weshalb stillende Mütter diesen auf keinen Fall zu sich nehmen sollten, es sei denn sie wollen abstillen. Bei schlecht heilenden Insektenstichen, problematischen Wunden oder auch als Fußbad kann ebenfalls der Salbeitee für eine äußerliche Waschung angewendet werden. Darüber hinaus lässt sich aus Salbei auch hochkonzentriertes ätherisches Öl herstellen.
Salbei ist allerdings nicht nur als Kraut in der Heilkunde wahnsinnig interessant, sondern ebenfalls in der Küche. Genauso intensiv wie der Duft vom Salbei ist auch der Geschmack. Nicht nur die Blätter des Salbeis sind essbar, sondern auch die Salbeiblüten. Hier an dieser Stelle kommen jetzt auch die anderen Salbeiarten ins Spiel, die zwar nicht als Heilkraut herhalten können, allerdings in der Küche durchaus Sinn machen. So schmecken exotischere Salbeiarten in der Regel deutlich anders, als der gemeine Salbei. So schmeckt der Limonen Salbei zum Beispiel etwas nach Limonen, der Ananassalbei erinnert geschmacklich an Ananas, der peruanische Salbei erinnert an Eukalyptus, Marzipansalbei schmeckt etwas nach Marzipan und der Honigmelonen Salbei schmeckt nach Honigmelonen.
Somit ist Salbei ein Kraut mit vielfachen Einsatzmöglichkeiten, das in keinem Garten fehlen sollte.
[KaKra]