Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 06.09.2010 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Viele Frauen erfahren erst durch diese Untersuchung ihre eigene Blutgruppe und sind manchmal sogar verwundert, was der Eintrag über den Rhesusfaktor, neben der Blutgruppe bedeutet.
Die Rhesus negative Mutter trägt nun also ein Rhesus positives Kind in sich, das unter Umständen von ihrem Körper, aufgrund der unterschiedlichen Blutkörperstruktur, als Fremdkörper angesehen werden kann. Das Immunsystem der Mutter bildet also Antikörper, wie es das auch ähnlich bei Krankheiten macht. Diese Antikörper haben die Aufgabe das Fremde im Körper der Mutter, in diesem Fall also den Rhesusfaktor positiv des Kindes, zu bekämpfen.
Diese Antikörper bilden sich dann, wenn das Blut der Rhesus negativen Mutter bereits einmal mit Rhesus positivem Blut zusammen kam. Es wird zwar generell möglichst vermieden, dass bei einer lebensrettenden Bluttransfusion Rhesus negativen Menschen Rhesus positives Blut übertragen wird, da aber beispielsweise in Europa nur etwa 15%-17% der Menschen Rhesus negativ sind, ist nicht immer ein ausreichender Vorrat an Rhesus negativem Blut vorhanden, so dass Ärzte im Einzel- und Ausnahmefall entscheiden könnten, einem Rhesus negativem Menschen Rhesus positives Blut zu übertragen, wenn davon dessen Überleben abhängt. Das Immunsystem des Rhesus negativen Menschen erkennt den "Fremdkörper" Rhesusfaktor als Feind, bildet Antikörper aus und sollte es erneut zu einer Zusammenkunft zwischen den Rhesus positiven Blutkörperchen und der Rhesus negativen Person kommen, bekämpfen die Antikörper die Rhesus positiven Blutkörperchen.Zusätzlich wird jedes Baby, das von einer Rhesus negativen Mutter geboren wird, und selbst Rhesus positiv ist, auf Antikörper der Mutter getestet. Dies geschieht für das Kind schmerzfrei, denn das dafür benötigte Blut wird der Nabelschnur entnommen. Diese gleiche Prophylaxe wird einige Stunden später gegebenenfalls auch nochmals bei der Mutter durchgeführt und es wird im Bedarfsfall umgehend die Bildung der Antikörper eingedämmt.
Es ist also heutzutage kein Problem mehr als Rhesus negative Frau mehrere gesunde Schwangerschaften auszutragen, sofern sie sich regelmäßig untersuchen lässt, um bei Notwendigkeit Gegenmaßnahmen einleiten zu können.Bei Frauen, deren Rhesusfaktor positiv ist besteht kein Risiko für die Schwangerschaft und das Baby, was eine Antikörperbildung aufgrund der Differenz der Rhesusfaktoren betrifft. Selbst dann nicht, wenn der Vater sein Rhesus negatives Blut weiter vererbt. Da der Rhesusfaktor im Blut der Mutter positiv ist, wird ihr Körper keine Antikörper gegen ihn entwickeln.
[SyKo]