Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 06.07.2017 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Zudem reguliert es nach der Geburt die Milchbildung. Aus diesen Funktionen leitet sich auch sein Name ab. „Pro“ bedeutet „für“, „lac“ ist der lateinische Begriff für „Milch“. Somit kann man Prolaktin ganz simpel mit „für die Milch“ übersetzen.
Endorphine sind umgangssprachlich Glückshormone, die für das sehr emotionale, fast rauschartige Glücksgefühl nach der Geburt sorgen, wenn das Baby zum ersten Mal im Arm seiner Mutter liegt. Je schneller und höher der Prolaktinspiegel ansteigt, je eher und mehr Milch produzieren die Milchdrüsen der Mutter.
Ein hoher Prolaktinspiegel einer Frau mit Kinderwunsch kann die Entstehung einer Schwangerschaft somit erschweren oder sogar gänzlich verhindern. Mögliche Anzeichen können sein: Milchaustritt aus der Brust, Zyklusstörungen oder das Ausbleiben der Menstruationsblutung sein.
Zudem kann ein hoher Prolaktinspiegel die Bildung männlicher Hormone insoweit beeinflussen, dass die für die Reifung der Fortpflanzungszellen benötigten weiblichen Hormone unterdrückt werden.
Stillt die Frau voll, ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass eine erneute Schwangerschaft erschwerter eintritt. Unmöglich ist es jedoch absolut nicht. Damit sollte das Stillen keinesfalls als natürliche Verhütungsmethode angesehen werden.
Es gibt zudem Studien, die die Vermutung zulassen, dass ein erhöhter Prolaktinspiegel das Brutpflegeverhalten verstärkt.
Eltern mit erhöhten Prolaktinwerten scheinen ihre Kinder umso intensiver zu umsorgen und zu behüten.
Aber: Das heißt jedoch nicht, dass ein geringerer Prolaktinspiegel Eltern gleichgültiger ihren Kindern gegenüber werden lässt. Ein erhöhter Spiegel scheint lediglich ein stärkeres „Glucken“ hervorzurufen - das übrigenns nicht immer nur positiv für die Entwicklung der Kinder sein muss. Vor allem dann nicht, wenn diese dadurch übermäßig beschützt werden und keine Möglichkeiten bekommen, durch Kontakte mit äußeren Einflüssen eine stabile Immunabwehr aufzubauen.
Lesetipp: Die richtige Stilltechnik.
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