Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 21.03.2011 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Weltweit feiern Christen das Osterfest mit den unterschiedlichsten Traditionen. In Deutschland werden am Ostersonntag die Osternester mit bunten Eiern und Süßigkeiten versteckt und von den Kindern gesucht. Unsere Nachbarländer haben teilweise ähnliche, manchmal aber auch ganz andere Bräuche, von denen wir nun einige vorstellen möchten.
Frankreich: In Frankreich erzählt man den Kindern, dass das Läuten der Glocken am Gründonnerstag nach Rom fliegt, um am Ostersonntag zurück zu kehren und die Ostereier, die am Ostermontag gesucht werden, mitbringt. Vielerorts in Frankreich werfen Kinder ein Osterei hoch in die Luft. Je höher ein Ei fliegt und umso länger es in der Luft bleibt, desto mehr glücklichen Segen verheißt es dem Kind.
Italien: Am Karfreitag wird bei zahlreichen Prozessionen das Kreuz an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde, durch die Straßen der Ortschaften getragen. Die Menschen folgen der Prozession als Trauergemeinde schweigend und tragen dabei schwarze Kleidung. Am Ostersonntag verspeist man in Italien gemeinsam mit der Familie die so genannte "Ostertaube". Dabei handelt es sich um einen pikanten Kuchen, der unter anderem aus Eiern und Spinat, in der Form eines runden Topfkuchens gebacken wurde.
Spanien: Am Ostersonntag werden landesweit die Ostermessen in den Kirchen zelebriert. Dazu tragen die Kinder Palmwedel bei sich. Während die Jungen schlicht das Palmblatt halten, sind die Blätter der Mädchen mit Süßigkeiten und anderen Verzierungen dekoriert. In der Messe erhalten dann die Kinder einen besonderen Segen.
Schweden: Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder als "Osterweiber" und ziehen von Haus zu Haus, um so genannte "Osterbriefe" gegen Süßigkeiten oder Geld einzutauschen. Anders als bei uns, bringt in Schweden nicht der Osterhase die Eier, sondern das Osterküken. In der Osternacht brennen überall die Osterfeuer. Mit Krach und Feuerwerken vertreiben die Menschen die Osterhexe.
Norwegen: Der erste Norweger, so glaubt man, sei ein dümmlicher Mann gewesen, der zum Ende der letzten Eiszeit den sich zurückziehenden Gletschern nachlief. Zu Ostern wandern nun Familien in die schneebedeckten Berge, um symbolisch die Gründung Norwegens nachzuahmen.
Finnland: Am Ostersonntag ziehen die Kinder lärmend durch die Straßen, um den Winter zu vertreiben. Die Menschen schlagen sich vorsichtig mit Birkenzweigen, was symbolisch an die Schläge die Jesus Christus in Jerusalem mit Palmwedeln bekam, erinnern soll.
Polen: Am Ostersonntag bespritzt man sich gegenseitig mit Wasser. Dies soll symbolisch für die Taufe stehen. Traditionell bringt man am Ostersonntag einen Korb mit Brot, Eiern, Kuchen, weißen Würsten, Salz und Papier zur Segnung in die Kirche. Erst mit dem Segnen des Korbes ist die Fastenzeit beendet.
Bulgarien: In Bulgarien bewirft man sich mit den Ostereiern. Zerbricht das Ei, verheißt dies Glück für den Werfenden. Mancherorts öffnet man auch die Schale der Ostereier, in dem man sie nach der Messe gegen die Kirchenmauer klopft. Unverheiratete Mädchen backen zu Ostern eine Art süßes Brot, dass dann gemeinsam verspeist wird.
Rumänien: In Rumänien zieht man, mit einer Kerze in der Hand, in der Osternacht zur Kirche. Nach der Messe verlässt man mit der Kerze die Kirche, um zu den Osterfeuern zu ziehen die entfacht werden.
England: Um sich einander mit Glück zu segnen, streicht man sich gegenseitig mit Weidenzweigen.
Irland: In manchen Orten Irlands begeht man das so genannte "Heringsbegräbnis". Zeremoniell werden dabei die Heringe begraben, was symbolisch das Ende der Fastenzeit darstellen soll.
Griechenland: Das griechische Osterfest begeht man eine Woche später als bei uns. In der Osternacht geht man mit einer brennenden Kerze zur Kirche. Um Mitternacht werden alle Kerzen, bis auf eine, gelöscht. Diese symbolisiert das ewige Leben und man entfacht an ihr die gelöschten Kerzen.
Ungarn: Mädchen und Frauen werden zu Ostern mit etwas Parfüm oder Wasser bespritzt, was Glück und Segen verheißen soll. Als Dank dafür bekommt der Mann ein Osterei oder einen kleinen Geldbetrag. Am Ostermontag ziehen Männer und Söhne aus, um Verwandte zu besuchen und die Damen zu "begiessen". Die Frauen bleiben zu Hause und bewirten ihrerseits männliche Verwandte die zu Besuch kommen.