Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel | |
aktualisiert: 15.03.2020 | Gesundheits- und Präventionsberaterin | |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Neurodermitis, gerade beim Baby ist eine Belastung, die nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern spüren. Guter Rat ist hier meistens Mangelware und was beim aktuellen Schub zu helfen scheint, ist beim nächsten wirkungslos. Hier stellen wir einige Therapieformen vor, die bei einer Neurodermitis Abhilfe schaffen können.
Eine Neurodermitiserkrankung sieht in der Regel nicht nur nicht schön aus, sondern ist für das betroffene Kind in der Regel auch nicht besonders angenehm. Die trockene Haut kann spannen, es kommt nicht selten zu Entzündung und häufig wird man von einem wirklich unangenehmen Juckreiz geplagt. Grundsätzlich muss bei zu Entzündungen neigender, trockener Haut eine richtige Basispflege her. D. h. das richtige Reinigen und Abtrocknen der Haut, wie auch die Auswahl der richtigen reichhaltigen Cremes und Salben gehören hier zum üblichen Vorgehen. Auch geeignete Kleidung und Bettbezüge sollten für Neurodermitis Kinder zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gilt es auch herauszufinden, welches die allergieauslösenden Stoffe sind, die nicht zuletzt häufig einen weiteren Schub der Erkrankung nach sich ziehen. D. h. der Ernährungsplan eines Neurodermitis Kindes sollte auf entsprechende allergieauslösende Stoffe hin optimiert werden. Darüber hinaus macht es durchaus Sinn, Zucker zu vermeiden, da auch der Konsum von viel Zucker zu einem weiteren Neurodermitisschub führen kann. Da man häufig schnell mit seinen Hausmitteln an die Grenzen des Machbaren kommt, gibt es darüber hinaus natürlich auch noch einige Therapieformen, die wir uns nun im Einzelnen einmal genauer ansehen wollen.
Für Kinder ab zehn Jahren besteht die Möglichkeit eine Lichttherapie mit Sonne oder UV-Licht zu machen.
Bei der Balneophototherapie ist eine Schutzbrille pflicht, denn hierbei handelt es sich um die Badelichttherapie, die mit Salzwasser und UV-Licht durchgeführt wird.
Auch Akupunktur kann zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt werden. Hierbei verbleiben die Nadeln in der Regel aber deutlich kürzer in der Haut eines Babys oder Kindes als das bei uns Erwachsenen der Fall wäre. Möchte man auf Nadeln komplett verzichten, so gibt es die Möglichkeit einer Laserakupunktur. Hierbei ist dann allerdings das Tragen einer Schutzbrille Pflicht.
Wer in der gängigen Schulmedizin keine wirkliche Hilfe mehr findet, der kann natürlich auch auf die Homöopathie zurückgreifen. Allerdings sollte man bei der Wahl der Mittel einen Spezialisten zu Rate ziehen und nicht versuchen, einfach auf gut Glück irgendwelche Globulis zu geben. Auch bei dem Verabreichen der Globulis muss man etwas vorsichtig sein, denn man will ja nicht, dass das Kind diese womöglich verschluckt. Ganz besonders wichtig ist es, gerade bei Kleinkindern und Säuglingen die Globulis idealerweise in etwas Wasser aufzulösen und dem Kind dann dieses Wasser zu geben. Bei älteren Kindern können die leicht süßlich schmeckenden Globulis theoretisch auch ohne Auflösung gegeben werden.
Eine weitere interessante Überlegung ist natürlich auch eine Schüßlersalz Therapie anzufangen. Beim Konzept der Schüßlersalze, die sich im Großen und Ganzen unter den homöopathischen Mitteln ansiedeln lassen, geht man davon aus, dass der Körper nur dann eine Krankheit entwickelt, wenn irgendetwas im Körper nicht stimmt oder nicht richtig funktioniert. Damit der Körper richtig funktionieren kann, muss dieser mit allen Mineralstoffen versorgt werden, die er braucht. Genau hier setzen die Schüßlersalze an, bei denen es letztendlich darum geht, den entsprechenden Mineralmangel festzustellen und dann mit Hilfe der entsprechenden Schüßlersalze zu beheben. Auch hier sollte man allerdings von einer Selbstmedikation absehen und sich von einem Experten beraten lassen. Ob und inwieweit die verschiedenen Therapien aber wirklich eine Linderung bringen, lässt sich in der Regel erst im Nachhinein sagen.
Obwohl man mit der Neurodermitis bei Kleinkindern viel Ärger hat, kann man dennoch hoffen, denn gerade bei kleinen Kindern besteht die Möglichkeit, dass die Neurodermitis einfach im Laufe der Zeit auswächst und quasi von selbst verschwindet. Viele Kinder die im Baby- oder Kleinkindalter an einer Neurodermitis gelitten haben, verlieren diese, Stück für Stück im Laufe der Grundschulzeit und jene, bei denen sie danach sehr hartnäckig ist, haben immer noch die Chance, dass sie im Laufe der Pubertät schließlich verschwindet.
Grundsätzlich musst du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass eine Neurodermitis erst einmal nicht heilbar ist. Es gibt also kein Medikament, dass du dem Kind geben kannst und dann ist es plötzlich für einige Zeit von dieser Hauterkrankung befreit. Vielmehr ist es so, dass du versuchen musst, herauszufinden, welche Stoffe bei deinem Kind die Schübe auslösen. Das Gemeine hierbei ist, dass die Schübe durch so ziemlich alles ausgelöst werden können. Das kann ein neues Waschmittel sein, das kann etwas zu essen sein, das kann jahreszeitlich bedingt sein. Auch der Pollenflug spielt häufig eine Rolle. Gerade Kinder, die an einer Neurodermitis leiden haben in der Regel das Problem, dass die Neurodermitis von einigen Allergien begleitet wird. Als wäre das noch nicht schlimm genug, dass theoretisch jeder Stoff mit dem das Kind in Berührung kommt, prinzipiell einen Neurodermitisschub auslösen kann, ist auch eine unterschiedlich hohe Luftfeuchtigkeit und gerade im Winter die recht trockene Luft durch das Heizen ein Grund für einen weiteren Schub der Neurodermitis. Darüber hinaus kann auch Stress zu einem weiteren Neurodermitisschub führen. Dabei ist es nicht ganz einfach zu erkennen, was Kinder stresst, aber du kannst dir sicher sein, Stress ist nicht nur etwas für uns Erwachsene, sondern auch viele Kinder und teilweise schon Kleinkinder leiden aus verschiedenen Gründen unter Stress. Stress sollte bei der Neurodermitis auf jeden Fall immer vermieden werden, da dies in den allermeisten Fällen ein Garant für einen neuen Schub ist.
[KaKra]
Das könnte Dich auch interessieren: