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Die richtige Pflege entspannt Babys Haut.
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Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
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aktualisiert: 04.04.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Neurodermitiker-Haut braucht besondere Pflege
Die Hautpflege ist bei Neurodermitis das A und O. Nur richtig gepflegte Haut kann Entzündungen, Juckreiz und Trockenheit erfolgreich abwehren. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, der Haut das zu geben, was sie braucht. Bäder, Cremes, Salben und Öle sind nur ein kleiner Auszug.Es ist wichtig, zu erkennen, was die Haut des Babys reizt, um diese Stoffe vermeiden zu können. Oft hilft da nur Ausprobieren und Beobachten. Denn auch wenn ein Präparat für die geplagte Babyhaut als geeignet ausgeschrieben ist, heißt das noch lange nicht, dass die Haut des Babys das genauso sieht.
Als hilfreich hat sich ein Neurodermitis-Tagebuch erwiesen. Eltern können dort eintragen, auf was die Haut des Baby wie und wann reagiert. Das schafft schnell einen Überblick. Zudem kann das Tagebuch zum Hautarzt mitgenommen werden. Diesem gibt es wertvolle Hinweise für einen Allergietest. Wir erklären, was Eltern tun können, um dem Baby mehr Wohlbefinden zu schenken.
Die richtige Reinigung der Haut
Das Badewasser sollte eine angenehm lauwarme Temperatur (unter 35 Grad) haben. Ist das Wasser zu heiß, brennt es zum einen auf der entzündeten Haut und zum anderen trocknet es die Haut unnötig aus – was wiederum zu Juckreiz führt. Für die Überprüfung der Wassertemperatur ist ein Badethermometer am besten geeignet, das
in Apotheken und Drogerien erhältlich ist.
Als Badezusatz sollten nur rückfettende Produkte verwendet werden. Spezielle Badeöle eignen sich besonders gut. Sie brennen nicht und das Öl umhüllt das Baby schützend mit einem leichten Film.
Auf Konservierungsstoffe in Produkten verzichten
Auch für Babys Haare gibt es spezielle Shampoos. Sie
sind hautfreundlich, rückfettend und beinhalten kein Parfum und keine Konservierungsstoffe. Auf allergieauslösende Stoffe wird verzichtet.
Leidet das Baby unter Milchschorf oder ist die Kopfhaut stark verkrustet, eignet sich die vorsichtige Reinigung mit einem in Öl getränkten Waschlappen. Die verkrustete Haut löst sich sanft und die Kopfhaut wird nachgefettet. Nach dem Baden sollte die Haut des Babys sanft und vorsichtig trocken getupft, auf keinen Fall jedoch abgerubbelt werden.
Die richtige Hautcreme finden
Nach dem Waschen ist Eincremen Pflicht. Und nicht nur nach dem Waschen. 1-2 Mal täglich braucht die Haut Aufmerksamkeit, bei starker Neurodermitis sogar häufiger. Die verwendeten Produkte
sollten parfumfrei und für die Haut von Neurodermitikern geeignet sein. Konservierungsmittel, ätherische Öle oder allergieauslösende Stoffe haben hier nichts zu suchen.
Geeignete Cremes werden als hypoallergen bezeichnet. Es gibt sie in Apotheken und Drogerien.
Lesetipp: Harnstoff (Urea) und die Pflege der Haut.
Harnstoff für eine gesunde Haut
Oft wird Harnstoff- beziehungsweise Ureasalbe benutzt, da sie Feuchtigkeit besonders gut in der Haut speichert, den Juckreiz lindert und entzündungshemmend wirkt.
Lesetipp: Neurodermitis beim Baby. Die besten Tipps.
Hautreaktionen beobachten
Nach dem Auftragen sollte die Haut des Babys beobachtet werden: Wie reagiert sie?
Wird die Creme vertragen? Oft dauert es ein wenig, bis die Eltern herausgefunden haben, welche Cremes der Babyhaut gut tun. Denn: Jede Haut hat andere Bedürfnisse.
So sieht die richtige Basispflege aus
Als Basispflege hat sich besonders
Gamma-Linolensäure bewährt. Sie ist eine essentielle Fettsäure, die positiv bei Entzündungsreaktionen wirkt. Im Normalfall wandelt der Körper die mit der Nahrung aufgenommene Linolsäure um. Die Haut eines Neurodermitikers hat Schwierigkeiten bei diesem Vorgang. Hier hilft die Einname von zusätzlicher Gamma-Linolsäure aus Borretsch oder Nachtkerze. Es gibt viele Präparate. Neben der Körperpflege wird das Öl auch als Einnahmepräparat angeboten. Dann kann das Öl unter die Beikost gemischt werden.
Cortisonhaltige Salben
Es sollte so lange wie möglich auf cortisonhaltige Salben für Babys Haut verzichtet werden. Denn Cortison kann eine Reihe Nebenwirkungen verursachen. Ist der Entzündungsschub akut, kann für kurze Zeit auf die entzündungshemmenden Salben zurückgegriffen werden. Tritt eine Besserung ein, müssen diese langsam wieder
abgesetzt werden. Am besten fragen Mamis beim Arzt nach, wie lange die Salbe bedenkenlos verwendet werden darf. Und: Cortison darf nur auf betroffene Stellen aufgetragen, und nicht großflächig angewendet werden! Es macht die Haut mit der Zeit dünner und empfindlicher
Umschläge für die Haut
Bei nässenden Wunden hat sich schon oft die Verwendung von fett-feuchten Umschlägen über Nacht bewährt. Der Umschlag wirkt kühlend und versorgt die Haut mit wichtigem Fett. Der
Juckreiz kann gelindert werden, die Entzündung bessert sich. Die Haut kann sich erholen. Auch hier sollten Mamis den Hautarzt fragen, welche Umschläge dem Kind besonders gut tun.
[AKL]