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Muttergefühle auf Bestellung?

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Réka Schausberger
Muttergefühle kommen nicht auf Knopfdruck.
Bild: Réka Schausberger

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 27.07.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Muttergefühle brauchen manchmal Zeit

Sollte uns in den ersten Minuten nach der Entbindung im Kreißsaal nicht sofort eine Überflut an Muttergefühlen überwältigen, müssen wir nicht gleich nach einem Fehler bei uns suchen.

Auch hat es nichts mit mangelnden mütterlichen Kompetenzen zu tun. Möglicherweise spüren wir erstmal eine überwältigende Müdigkeit und Erschöpfung, oder eine Erleichterung nach der schweren Entbindung. Wir sind im Krankenhaus schließlich nicht zu Hause, hier fühlen wir uns auch nicht besonders stark und wissen nicht, was alles auf uns zukommen wird. Es sollte uns also nicht wundern, falls wir unser Neugeborenes erst in den eigenen vier Wänden so richtig genießen können.

Die ersten Tage nach der Geburt


Falls uns zu Hause eine große Familie mit vielen Aufgaben erwartet, so können uns ein paar Tage Ruhe im Krankenhaus trotzdem zu Gute kommen. In dem Fall haben wir nämlich noch eher die Chancen, uns ausschließlich dem neuen Familienmitglied zu widmen. Wenn wir dann doch in den eigenen vier Wänden angekommen sind, läuft eventuell auch nicht alles so, wie wir es uns vielleicht in unseren Träumen ausgemalt haben.

Unsicherheiten

Vielleicht fühlen wir uns auch alleine, oder die Decke fällt uns auf den Kopf. Oder das Baby ist ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben und unsere neue Rolle kann sowohl uns selbst als auch unserem Partner zunächst seltsam vorkommen. Diese Unsicherheiten dominieren manchmal in der ersten Zeit mit dem Baby so sehr, dass man sich kaum Gedanken über andere Dinge machen kann. Alle sagen Unterschiedliches, was den Umgang mit dem Baby anbelangt, vielleicht hat man Schwierigkeiten beim Stillen, oder die Kaiserschnittwunde tut noch weh.

Ruhe hilft

Möglichst viel Ruhe alleine mit der Familie hilft dabei, sich nicht allzu sehr zwischen eigenen Probleme und den Umgang mit Besuchern aufteilen zu müssen. Der Besuch kann noch warten und erstmal ist es wichtiger, als kleine Familie mit Papa, Mama und Kind(ern) zueinander zu finden und sich gemeinsam gegen Unsicherheiten zu stärken. 

Es hilft auch, wenn wir möglichst viel Zeit mit dem Baby in enger körperlichen Nähe verbringen. Wir können das Neugeborene oft an unseren Brustkorb legen und gemeinsam ein Nickerchen machen, oder im Tragetuch herumtragen. Diese innige körperliche Nähe gibt sowohl dem Kind, als auch Mama viel Kraft und hilft die ersten Schwierigkeiten zu überwinden.

Es ist völlig natürlich

Die emotionale Achterbahn in den ersten Wochen oder gar Monaten ist ganz natürlich, und wir sollten dabei auch uns selbst gegenüber geduldig bleiben. Falls wir uns trotzdem überfordert fühlen, oder unsere Verzweiflung nicht überwinden können, sollten wir nicht scheuen, die Hebamme oder unsere Familie um Hilfe zu bitten. Niemand ist als perfekte Mutter zur Welt gekommen, auch in dieser Rolle hört das Lernen ein Leben lang nicht auf. Warum sollten wir also so tun, als wäre alles in Ordnung, wenn wir uns nicht so fühlen?

Garantiert: Eines Tages werden wir feststellen, dass wir ohne dieses gut riechende, süße Paket gar nicht mehr leben wollen. All diese Änderungen in unserem Leben sind es wert, diese unfassbare Bereicherung, die nur Kinder in unser Leben bringen können, erleben zu dürfen.

[mmh]

Quellen:

Muttergefühle. Gesamtausgabe | von Rike Drust | ISBN-10: 3570100979

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