Was tun bei Mundsoor?
Mundsoor sollte möglichst schnell behandelt werden.
In der Regel verläuft die Krankheit ganz harmlos ab. Wenn Mundsoor jedoch unbehandelt bleibt, kann es in seltenen Fällen vorkommen,
dass sich der Pilzbefall auf das Herz oder die Lunge ausdehnt, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden kann.
Auch andere Organe des Kindes können von dem Pilz betroffen sein. Oft sind dies die Speiseröhre oder der Magen-Darm-Trakt. Nicht selten leiden Babys, die an Mundsoor erkranken, zusätzlich an einer Pilzinfektion im Windelbereich, dem so genannten "Windelsoor".
Lesetipp: Zum Thema Windelsoor lies unseren Beitrag Windeldermatitis und Windelsoor.
Ursachen und Ansteckung
Die Infektion wird durch den Hefepilz "Candida albicans" verursacht. Dieser befindet sich in den Mundschleimhäuten von Erwachsenen. Babys verfügen über noch keine ausreichende Keimbesiedlung mit gesunden Keimen auf den Schleimhäuten, weshalb Mundsoor bei ihnen besonders häufig auftritt. Neugeborene stecken sich oftmals bereits während der Geburt durch den Kontakt der Schleimhäute der Scheide der Mutter an. Auch beim Stillen stecken sich Babys durch den Kontakt mit der Brustwarze an.
Behandlung und Verlauf der Krankheit
In machen Fällen verschwindet Mundsoor ganz von alleine. Darauf solltest Du jedoch besser nicht spekulieren, sondern rechtzeitig zum Arzt gehen. Bis zum Arztbesuch kannst du die betroffenen Stellen mit einer verdünnten Myrrhentinktur betupfen. Dadurch wird das Brennen und das Wundgefühl im Mund ein wenig gelindert.
Der Arzt verschreibt in der Regel eine Mundspülung bzw. eine Salbe.
Wichtig ist, dass der kleine Patient viel trinkt. Kamillentee solltest du dabei aber meiden, man vermutet, dass dieser den Infekt eher fördert.
Sind weitere Organe betroffen wird oftmals ein Antibiotikum verschrieben.
Die Behandlung dauert meistens nur einige Tage (meist 8 bis 10), und ist eher als harmlos anzusehen. Du kannst Dein Kind auch während der Behandlung weiter stillen, sprich dazu aber nochmal mit deinem Arzt.
Vorsorge - um Mundsoor zu vermeiden?
Generell gilt, die Umgebung des Babys stets sauber zu halten, dies gilt insbesondere in der Stillzeit bzw. den ersten 6 Monaten, da in der Zeit die Gefahr am Größten ist, dass dein Baby von dem Pilz befallen wird. Du solltest alle Dinge, die Dein Kind regelmäßig in den Mund nimmt, gründlich desinfizieren. Schnuller, Beißringe und ähnliches kannst du z.B. täglich auskochen. Um ganz sicher zu gehen, kaufe nach einer erfolgreichen Behandlung von Mundsoor einfach neue Schnuller.
Achtung - häufiger Fehler: Fällt der Schnuller mal auf den Boden, bitte nicht zum säubern abschlecken, gerade dadurch entsteht die Infektion beim Baby oftmals.
Wichtig ist generell, dass sich alle Personen, rund um das Baby regelmäßig die Hände waschen, denn auch schmutzige Hände sind einer der Hauptverursacher der Infektion beim Baby.
Ansteckung bei der Geburt
Da des im Endstadium einer Schwangerschaft nicht selten zu einem Scheiden-Pilzbefall bei der Schwangere kommt, sollte dieser behandelt werden um zu vermeiden, dass es zu einer Infektion im Geburtskanal kommt.
Ansteckung beim Stillen
Als stillende Mutter kannst du deine Brustwarzen mit einer speziell verordneten Salbe behandeln.
Die Mundeschleimhäute des Babys bedürfen keiner gesonderten Reinigung.
Ähnliche Infektionen
Auch, wenn Du durch ein anderes Kind oder bereits aufgrund eines vorangegangen Pilzbefalls Medikamente gegen Mundsoor zu Hause hast, solltest Du zum Kinderarzt gehen. Die typischen weißlichen Flecken von Mundsoor können nämlich auch einen anderen Auslöser haben. Manche Bakterien, Viren oder Parasiten verursachen ähnliche Symptome. Außerdem können weiße Flecken auch ein Hinweis auf eine Fehlbildung der Mundschleimhaut sein.
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