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Mülltrennung kinderleicht

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Viel Müll - viele Fragen
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 20.05.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Muss der Joghurtbecher ausgespült werden? Gehört Bioplastik in die Biomülltonne? Nicht immer ist es ganz einfach, beim Thema Mülltrennung den Durchblick zu behalten. Dieser Artikel bietet Hilfestellung.
Was du hier lesen kannst:
  • Mülltrennung ist wichtig
  • Papiermüll und seine Tücken
  • Der gelbe Sack
  • Glasmüll richtig sortieren
  • Biomüll
  • Fakten zur Mülltrennung in Deutschland

Mülltrennung ist wichtig


Um Ressourcen sinnvoll wiederverwerten zu können, ist es wichtig, dass der Müll vernünftig getrennt wird. Doch die korrekte Mülltrennung stellt für viele Menschen durchaus eine Herausforderung dar und den meisten Menschen passieren häufiger Fehler innerhalb der korrekten Mülltrennung. Dies ist für die Abfallbetriebe sehr ärgerlich, da falsch sortierter Müll dafür sorgen kann, dass das Recycling deutlich erschwert wird. Von daher ist es unglaublich wichtig, genau herauszufinden, was in welche Tonne gehört und darauf zu achten, dass auch tatsächlich nur diese Dinge in die entsprechende Tonne hineingeworfen werden.

Papiermüll und seine Tücken

Papiermüll ist definitiv eine von den Müllsorten, die am besten weiterverwertet werden können, vorausgesetzt, der Müll wird korrekt getrennt. Recycelt werden kann nur Papier, das nicht verschmutzt ist. Verschmutztes Papier sind zum Beispiel Pizzakartons, in den noch Käse oder Tomatensauce klebt, gebrauchte Taschentücher, Servietten oder Küchenpapier mit womöglich noch Essensresten darin.

Auch die Kartons von Tiefkühlwaren, Fahrkarten, Kassenbons und Klebezettel gehören nicht in die Papiermülltonne. Dies liegt ganz einfach daran, dass hier bestimmte Kunststoffbeschichtungen ins Spiel gekommen sind, die eine Entsorgung über das Altpapier ausschließen. Das muss nicht bei jedem Teil der Fall sein, aber es ist sicher nicht verkehrt, solche Dinge vorsichtshalber in den Restmüll zu packen, als damit den Papiermüll womöglich zu verunreinigen.
Die oben genannten Taschentücher, Servietten und Küchenpapiere sowie Pizzakartons aus dem Papiermüll heraus zu sammeln ist ebenfalls eine unangenehme und nicht ganz ungefährliche Arbeit, denn sowohl Pilzsporen, als auch Viren und Bakterien können sich an diese Dinge angeheftet haben und für die Mitarbeiter in der Papiermüllentsorgung zu einem ernsten Problem werden.

Der gelbe Sack

Um den gelben Sack ranken sich viele Mythen und viele Leute wissen gar nicht, was nun wirklich getan werden muss und was nicht notwendig ist. Muss man einen Joghurtbecher wirklich mit Wasser ausspülen, bevor man ihn in den gelben Sack wirft oder reicht es, wenn er löffelrein ausgekratzt ist? Solche und ähnliche Fragen stellen sich uns immer wieder und sorgen dafür, dass viele Menschen in Deutschland mit der Mülltrennung etwas überfordert sind.
Grundsätzlich kann man zum Joghurtbecher sagen, dass es vollkommen ausreicht, wenn er löffelrein ausgekratzt ist. Man muss den Becher nicht unbedingt noch sauber spülen und wenn man es genau nimmt, wäre das sogar Energie- und Wasserverschwendung. Grundsätzlich ist es beim gelben Sack das Beste dafür zu sorgen, dass man gar nicht so viel produziert, um möglichst wenig gelbe Säcke überhaupt zu füllen. Das Effektivste beim gelben Sack wäre, unnötigen Müll zu vermeiden.

In den gelben Sack sollten keine Zahnbürsten, Klarsicht- oder CD-Hüllen oder ähnliche Gegenstände geworfen werden, da es sich hierbei nicht um die Verkaufsverpackungen der Hersteller handelt und diese somit nichts im gelben Sack verloren haben. Dies liegt daran, dass die Hersteller die Entsorgung von ihrem eigenen Verpackungsmüll zum Teil mitfinanzieren. Inwieweit das sinnvoll oder nicht sinnvoll ist und inwieweit dies eine unnötige Verkomplizierung ist, darüber lässt sich natürlich streiten.
Ein häufig gemachter Fehler ist die Tatsache, dass CDs, DVDs und natürlich auch Blu-Rays ebenfalls im Plastikmüll und somit im gelben Sack landen und darüber entsorgt werden. Dabei ist dies keine besonders gute Idee, denn die Datenträger bestehen in der Regel aus einem sehr hochwertigen Material, das sich gut zu neuen Datenträgern recyceln lässt, sodass sie eher zum Wertstoffhof gehören, als in den gelben Sack.
Kommen wir beim gelben Sack noch einmal auf den Joghurtbecher zu sprechen. Obwohl der Joghurtbecher lediglich löffelrein sein muss, vergessen die meisten Menschen, dass der Aluminiumdeckel vom Becher zu trennen ist. Auch die Deckel von Gläsern gehören nicht in die Glasmülltonne, sondern in den gelben Sack.

Glasmüll richtig sortieren

Auch der Glasmüll ist etwas trickreich. Grundsätzlich lässt sich Glas fast vollständig recyceln, allerdings nur dann, wenn es sauber nach Farben getrennt ist. In vielen Fällen gibt es für verschiedenfarbiges Glas verschiedene Sammelbehälter und man sollte dringend darauf achten, nur korrekte Farben des Glases in den korrekten Container zu werfen, da es sonst zu Verfärbungen kommt. Manchmal tritt allerdings ein Problem auf, wenn man ein Glas hat, dass in keine der gängigen Tonnen hineinpasst. Was also macht man, wenn man ein Glas besitzt, das weder weiß noch braun noch grün, sondern womöglich blau, rot, gelb oder sonst eine andere Farbe aufweist, für die es keinen gesonderten Container gibt? Viele Menschen tendieren nun dazu, solche andersfarbigen Flaschen oder Gläser einfach in den Braunglascontainer zu entsorgen, da dieses die dunkelste Farbe ist und dies vermeintlich am wenigsten auffällt. Die Wahrheit sieht allerdings etwas anders aus: Braunglas muss unbedingt farbrein gesammelt werden. Anders farbige Gläser kann man durchaus mit in den grünen Glascontainer werfen, denn er verträgt den größten Prozentsatz an fremdfarbiger Beimischung. Wenn du also Teile hast, die in keinen der Glascontainer hineinpassen, so werfe diese einfach in den für grünes Glas, da er hier am wenigsten Schaden anrichtet.

Biomüll

Auch beim Biomüll ist es teilweise etwas trickreich. Während es grundsätzlich eigentlich gar nicht so schwierig ist, Küchen- und Grünabfälle einfach stumpf in die Biomülltonne zu geben, landet leider immer wieder auch Plastik in der Biotonne. Hierbei handelt es sich häufig um ein großes Missverständnis, denn das Plastik, das man in der Biotonne häufig finden kann, ist oft sogenanntes kompostierbares Bioplastik. Obwohl dieser Stoff aus Pflanzen hergestellt wird, verrottet er aber deutlich langsamer als anderer Biomüll und damit definitiv viel zu langsam, um in den Biogasanlagen genutzt werden zu können. Das Problem ist, dass der Biomüll im Normalfall nicht mehr sortiert werden kann und man Tonnen, in denene Plastik im Biomüll ist, eigentlich komplett in den Restmüll geben müsste. Hierbei werden wertvolle Ressourcen verschwendet, denn der echte Biomüll ist viel zu schade, um ihn über den Restmüll zu entsorgen. Führt man zum Beispiel eine Bananenschale der Biogasgewinnung zu, lässt sich daraus die Energie erzeugen, um 34 Minuten Licht in einer 11-Watt-Lampe zu erzeugen. Diese Angaben hat NABU vor einiger Zeit veröffentlicht. Für die Zukunft gilt also: Kein Plastik mehr in die Biomülltonne werfen.

Von Region zu Region unterschiedlich kann gehandhabt werden, wohin man mit Fleischabfällen soll. Prinzipiell gehört Fleisch definitiv zum Biomüll und damit in die grüne Tonne. Doch in manchen Gebieten ist dies nicht erwünscht und so sollte Fleisch in diesen Gebieten durch den Restmüll entsorgt werden. Ob der Fleischabfall bei dir nun in den Biomüll gehört oder nicht und welche speziellen Anforderungen es vielleicht sonst noch gibt, erfährst du in der Regel bei deinem Entsorgungsunternehmen.

Fakten zur Mülltrennung in Deutschland

  • Etwa die Hälfte des Mülls, der in den gelben Sack geworfen wird, gehört dort gar nicht hin.
  • Gerade in die gelbe Tonne werfen die meisten Menschen Dinge, die dort nicht hineingehören. Vielen Menschen ist nicht bekannt, dass der gelbe Sack ausschließlich für Verpackungsmüll bestimmt ist und nicht für alles, was irgendwie aus Plastik besteht. Landet womöglich sogar eine gebrauchte Windel im Verpackungsmüll und damit also im gelben Sack, gilt dieser als kontaminiert und darf dann nicht mehr recycelt werden. Somit können kleine Fehler große Konsequenzen nach sich ziehen.
  • Hitzebeständiges Glas ist ebenfalls ein Problem, da es Zusatzstoffe enthält, die das Recycling erschweren. Damit können ganze Containerladungen unbrauchbar gemacht werden, sodass man Teekannen und Trinkgläser besser im Restmüll entsorgen sollte.
  • Gerne verwechselt wird auch, dass der grüne Punkt auf einer Verpackung nichts darüber aussagt, wie sie zu entsorgen ist. Ausschlaggebend hierbei ist einzig und allein das Material.
  • Sämtliche Arten von beschichteten Papier gehören nicht ins Altpapier, da dieses dann nicht mehr recyclebar ist, da die bedruckte Seite in der Regel mit einer hauchdünnen Plastikschicht überzogen ist. Somit gehört geschichtetes Papier in der Regel eher in den Verpackungsmüll, aber definitiv nicht ins Altpapier.
  • Pro Jahr werden in Deutschland etwa 633kg Müll pro Kopf produziert.
  • Kot, egal ob vom Mensch oder Tier, ist zwar grundsätzlich biologisch abbaubar, gehört aber nicht in die Biomülltonne. In den Exkrementen können sich massenhaft Keime, aber auch Rückstände von Medikamenten befinden, die bei der Kompostierung nicht ausgefiltert oder abgetötet werden können.
  • Taschentücher gehören in den Restmüll, während Küchenkrepp in kleinen Mengen durchaus in die Biomülltonne gegeben werden kann.
  • Auch Knochen und Gräten gehören nicht in den Biomüll, sondern in den Restmüll.
  • Kleine Elektrogeräte können ganz einfach im Handel abgegeben werden. Solange das Elektrogerät weniger als 25cm Kantenlänge hat, was zum Beispiel beim Handy, MP3-Player oder einem Schuh mit beleuchteter Sohle der Fall sein kann, kann man es einfach beim Großhändler abgeben. "Groß" meint in diesem Falle, dass 400m2 Fläche für Verkauf und Lagerung von Elektrogeräten zur Verfügung stehen müssen. Solche Geschäfte sind gesetzlich dazu verpflichtet, kleine Elektrogeräte anzunehmen. Bei größeren Elektrogeräten müssen sie dies allerdings nur, wenn man ein etwa gleichwertiges Produkt im selben Laden kauft.
  • In Deutschland fallen jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen Haushaltsmüll an.
  • Grundsätzlich gibt es das erste Recycling seit 1961 in Deutschland, als der Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft, BDE, gegründet wurde.

  • [KaKra]

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