Eltern sind die wichtigsten Vorbilder
Ein gesundes Essverhalten der Eltern ist die beste Voraussetzung für Kinder, sich gesund zu ernähren. Wenn Eltern mit Freude gesund essen, übernehmen die Kinder früher oder später dieses Verhalten. Manche Kinder übernehmen das Verhalten der Eltern erst, wenn sie größer sind. Häufig kommen als Teenager die Ernährungsgewohnheiten der Eltern zum Vorschein.
Wenn die Eltern heimlich ungesund essen und nur wegen der Vorbildfunktion gesund essen, so hat dies wenig Sinn. Denn Kinder durchschauen dieses Spiel sehr rasch.
Kinder müssen gesunde Ernährung erst lernen
Eltern sollten sich zur Aufgabe machen, ein Umfeld zu schaffen, in dem gesunde Ernährung ihren Platz hat. Ein schöner Essplatz etwa kann zum gesunden Essen einladen. Denn die Stimmung beim Essen hat einen großen Einfluss auf das Ernährungsverhalten des Kindes.
Kinder verbinden mit dem Essen bestimmte Gefühle und diese können Eltern gezielt beeinflussen. Gesundes Essen sollte aussschließlich mit freudigen, lustigen und angenehmen Emotionen in Verbindung gebracht werden.
Tipp: Beim Essen werden lustige Geschichten zu den vitaminreichen Speisen erfunden. Oder jeder Essplatz wird besonders schön gedeckt.
Lesetipp: Übergewicht bei Babys. Gründe in der Ernährung.
Zeit für das Essen nehmen
Essen sollte ein Teil des Lebens eines Kindes sein. Durch Fertiggerichte und rasche Snacks ist Essen immer mehr zur Nebensache geworden und geht schnell zur Sache. Dabei sollte man sich ausreichend Zeit für die Nahrungsaufnahme nehmen.
Kinder bestimmen beim Essen gerne mit
Kinder sollten zudem die Möglichkeit haben, beim Einkauf mitzubestimmen, nach Möglichkeit bei der Zubereitung zu helfen und neue Lebensmittel kennenlernen. So entsteht Freude am Essen und Ernährung kann wieder mit den Sinnen erlebt werden: Fühlen, Schmecken, Sehen und Riechen.
Tipp: Auch unbeliebte Speisen werden durch das eingenhändige Zubereiten oft interessanter.
Praktische Tipps für Eltern
Ein paar Tipps, die Eltern eine gute Orientierung bieten, sind folgende:
- Eltern sollten Kinder dazu anhalten, mit dem Essen aufzuhören, wenn sie satt sind.
- Neugierig und offen gegenüber den Essvorlieben des Kindes sein
- Kinder sollten nie unter Zwang unbeliebte Lebensmittel probieren müssen. In den meisten Fällen kommt vom Kind selbst irgendwann der Impuls, es kosten zu wollen.
- Trotzdem können unbeliebte Speisen immer wieder angeboten und von Eltern gegessen werden. So verschwinden sie nicht ganz von der Bildfläche.
- Dem Kind kein schlechtes Gewissen machen, wenn es vorübergehend kaum Obst oder Gemüse isst. Gesundes Essen sollte nicht mit Druck und Zwang in Verbindung gebracht werden.
- Obst immer wieder auch als Saft, Smoothie oder Milchshake anbieten.
- Gemüse kann in Suppen, Saucen, Laibchen oder Aufläufen püriert mitgekocht werden.
- Eltern sollten gesunde Speisen, die das Kind mag, immer wieder anbieten.
- Bei Fast Food, Süßigkeiten, Fertiggerichte, Limonaden und Knabbereien sollten klare Regeln festgelegt werden. Zum Beispiel eine kleine Portion pro Tag.
- Keine Verbote aussprechen, denn so werden die Lebensmittel erst richtig reizvoll.
- Essen nicht als Trostspender einsetzen. Damit prägen Eltern bei ihren Kinder das Verhalten, Essen bei Stress oder Verstimmung als Trostspender zu nutzen.
Die Grundpfeiler einer gesunden Ernährung
Die Grundpfeiler der gesunden Ernährung sollen folgende sein: Reichlich pflanzliche Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Pflanzenöl. Mäßig tierische Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst und Ei. Sparsam Fette, Süßigkeiten und Fertiggerichte. Ungesüßte Milchprodukte 2 bis3 Portionen pro Tag.
Lesetipp: 10 Tipps. Gesunde Ernährung von Anfang an.
Kinder wählen instinktiv das, was ihnen bekommt
Neueste Studien kamen zu folgendem interessanten Ergebnis: Tatsächlich wählen Kinder ihrem Instinkt nach das Nahrungsmittel, dass ihnen am Besten bekommt. Davon ausgenommen waren stark verarbeitete und gesüßte Lebensmittel, wie Fertigprodukte, Fast Food und Süßigkeiten. Bei zu starker Verarbeitung von Naturprodukten scheint die angeborene richtige Wahl nicht zu funktionieren.