Die aufgeführten Verfahren gehören zu der natürlichen Empfängnisverhütung.
Die Schleimhaut-Methode nach Billing
Die Billings-Methode dient zur Unterscheidung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage einer Frau. Hierbei wird die Konsistenz des Schleims an der Gebärmutter untersucht, der sich kurz vor dem Eisprung verändert. Der zu untersuchende Schleim heiß Zervixschleim und verändert während des Zyklus seine Konsistenz und Menge. Hierfür untersuchst Du das Scheidensekret über mehrere Monate morgens mit den Fingern. Drücke dabei den Schleim zwischen Zeigefinger und Daumen und öffne sie anschließend wieder. Dein Eisprung steht kurz bevor, wenn sich dabei sechs bis zwölf Zentimeter lange Fäden ziehen lassen.
Fazit: Die Schleimhaut-Methode ist als allgemeine Verhütungsmethode nicht unbedingt zu empfehlen, da sehr viele Frauen bei dieser Empfängnisverhütungsmethode schon schwanger geworden sind. Jedoch eignet sie sich deshalb umso mehr für Paare, die versuchen ein Kind zu bekommen.
Die Muttermunduntersuchung
Der Muttermund bzw. seine Öffnung verändert sich im Laufe des Zyklus. Bei der Muttermunduntersuchung untersuchst Du die Muttermundöffnung täglich mit den Fingern. Am einfachsten ist die Durchführung, wenn Du die Beine anwinkelst (hockend oder liegend) und anschließend den Zeigefinger einführst, bis Du den Muttermund ertastest. Im Muttermund befindet sich eine Öffnung, die sich an fruchtbaren Tagen weich und geöffnet anfühlt und an unfruchtbaren Tagen fest, hart und geschlossen ist.
Fazit: Auch dieses Verfahren ist eher für Paare zu empfehlen, dass sich ein Kind wünschen und nicht unbedingt einer Empfängnis vorbeugen möchten.
Die Temperaturmethode
Die Temperaturmethode beruht auf der Messung der morgendliche Körpertemperatur (Basaltemperatur). Du misst bei diesem Verfahren täglich nach dem Aufwachen Deine Temperatur und trägst sie in eine Tabelle ein. Beim Eisprung erhöht sich die Temperatur drei Tage lang hintereinander um mindestens 0,2 Grad Celsius. Dabei kann man rückwirkend erkennen (anhand der steigenden Temperatur), dass der Eisprung stattgefunden hat. Auf der anderen Seite kann man so auf die unfruchtbaren Tage schließen.
Fazit: Bei sehr disziplinierten Frauen, die auf exaktes Messen und auswerten der Tabelle achten, hat sich die Temperaturmessung als Verhütungsmethode bewährt. Sie wäre somit eine Ergänzung zu einer anderen natürlichen Empfängnisverhütung. Für Mütter, die sich ein Kind wünschen, ist sie nicht so geeignet, weil man den Eisprung erst rückwirkend bestimmen kann.
Der Eisprungtest (LH-Test)
Der LH-Test dient dazu, die fruchtbaren Tage bzw. den Zeitpunkt des Eisprungs einer Frau zu bestimmen. Die erhöhte Konzentration des LH-Hormons (Luteinisierendes Hormon) im Körper bewirkt das Einsetzen des Eisprungs. Durch einen LH-Test aus der Apotheke kannst Du nachweisen, ob der Hormonspiegel gestiegen ist. Die Messung sollte über mehrere aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden. Hierfür ist es entscheidend, dass Du Deine Zykluslänge kennst. So fängt man bei einem Zyklus von 28 Tagen mit dem Test am 9. Tag nach dem ersten Tag der letzten Periode an oder bei einem Zyklus von 30 Tagen am 10. Tag.
Fazit: Die Verpackungsbeilage verspricht eine 99-prozentige Genauigkeit der Messung und somit eine ziemlich genaue Bestimmung des Eisprungs. Sie ist für jedes Pärchen zu empfehlen, dass sich ein Baby wünscht.
Wichtig: Sowohl die Muttermunduntersuchung als auch die Temperatur- und Billings-Methode verhüten mit dem Prinzip der Enthaltsamkeit während der fruchtbaren Phase einer Frau. Um also in dieser Zeit Geschlechtsverkehr zu haben, solltest Ihr zusätzlich mit einem Kondom verhüten.
Sekundäre Symptome des Eisprungs
Viele Frauen spüren auch anhand körperlicher Anzeichen, dass der Eisprung stattfindet. Oft ähneln diese Symptome einer herannahenden Menstruation. So können unter anderem ein Ziehen im Unterleib, ein aufgeblähter Bauch, leichte Miniblutungen oder empfindliche Brüste in der Mitte des Zyklus auf den Eisprung deuten. Wichtig ist jedoch, dass diese Anzeichen nicht zur Bestimmung der fruchtbaren Tage geeignet sind.
[MM]