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Lernmuffel mit Gesellschaftsspielen motivieren

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Spielend lernen mit Gesellschaftsspielen
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 30.05.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Dein Kind will nicht lernen und du hast keine Idee mehr, wie du es noch motivieren sollst? Dann bist du hier genau richtig. Mit Hilfe von Gesellschaftsspielen gibt es einige Möglichkeiten. Welche Spiele sich dafür eignen und wie du sie dir zu Nutzen machen kannst, erfährst du hier.
Was du hier lesen kannst:
  • Alle Kinder spielen gern
  • Spieltrieb von Kindern nutzen
  • Was man mit Gesellschaftsspielen alles trainieren kann
  • Kooperative Spiele
  • Rollenspiele
  • Spiele im Freien
  • Zeit für gemeinsame Aktivitäten

Alle Kinder spielen gern


Kinder lernen nicht durchs Lernen, Kinder lernen einzig und allein durch Spielen. Das Spiel ist für alle Kleinkinder der einzige und effektivste Weg, um Dinge, die es lernen muss, auch wirklich zu lernen. Heutzutage glauben viele, dass spielen eine unnütze Tätigkeit ist, die lediglich Zeit verplempert, aber keine sinnvollen Resultate bringt. Dies ist eine Fehleinschätzung. Kinder spielen, um zu lernen und lernen am besten aus dem Spiel heraus. Macht man sich das bewusst, dann ist es recht naheliegend, dass Kinder durchaus auch durch Gesellschaftsspiele lernen können. Die meisten Kinder finden Gesellschaftsspiele ganz toll und so ist es in der Regel auch kein größeres Problem, sehr zielgerichtet bestimmte Dinge zu vermitteln, indem man ein passendes Gesellschaftsspiel auswählt.

Spieltrieb von Kindern nutzen

Wer sein Kind erfolgreich fördern möchte, der ist immer dazu angehalten, den natürlichen Spieltrieb des Kindes für sich zu nutzen. Kinder sind allen Spielen gegenüber meistens recht aufgeschlossen und so kann man ihnen viele Dinge als Spiel verkaufen, die genau genommen Übungen oder Training von bestimmten Fähigkeiten sind. Schauen wir uns dafür doch einmal das Memory-Spiel an. Jeder kennt den Spieleklassiker und weiß, dass es bei dem ganzen Spiel eigentlich nur darum geht, sich zu merken, wo welche Symbole unter welchen Karten liegen, welche Karten noch unbekannt sind und diese korrekt zu kombinieren. Im eigentlichen Sinne ist Memory also eigentlich eine Art Gedächtnistraining. Während es recht schwer sein dürfte, kleine Kinder dazu zu motivieren, Gedächtnistraining zu betreiben, indem sie Dinge auswendig lernen, lassen sie sich aber in der Regel ganz einfach zu einer Partie Memory verführen und werden hinterher begeistert nach mehr verlangen, weil es für sie persönlich ein Spiel und keine Lernsitzung ist.
Selbst Kinder, die schon in der Schule sind, fallen auf diesen einfachen Trick herein und sind durchaus bereit, etwas an ihren Fähigkeiten zu tun, wenn man es schafft, dies spielerisch zu verpacken.

Was man mit Gesellschaftsspielen alles trainieren kann

Mit Gesellschaftsspielen lassen sich eine ganze Menge Fähigkeit trainieren. So kann man zum Beispiel mit Memory das Gedächtnis stärken, mit Mikado die Auge-Hand-Koordination und mit Twister die eigene Körperbeherrschung weiterentwickeln. Beim Flaschendrehen geht es womöglich um Mutproben, beim Schach wird das Vorausplanen und -denken geübt, Halma und Mühle fördern ebenfalls das strategische Denken. Scotland Yard und Cluedo erfordern vor allem logisches Denken und die Fähigkeit, Schlussfolgerungen zu ziehen. Logicals fordern logische Überlegungen. Stadt Land Fluss kann helfen, die Geographiekenntnisse zu verbessern, sämtliche Varianten des "Ich packe meinen Koffer"-Spiels sind wiederum ein gutes Gedächtnistraining und so lassen sich vermutlich noch eine ganze Menge an weiteren Spielen finden, die Fähigkeiten trainieren.
Gesellschaftsspiele steigern nicht nur die Fähigkeiten des Kindes, sondern im Normalfall auch die soziale Kompetenz und das Familiengefühl sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.

Kooperative Spiele

Ein Haken bei vielen Gesellschaftsspielen ist die Tatsache, dass es immer Gewinner und Verlierer gibt. Gerade bei Kleinkindern, aber auch bei älteren Kindern kann dies sehr schnell zu großem Stress und Frust führen. Hier bietet es sich an, einfach mit dem Kind zusammen zu spielen und dafür bieten sich kooperative Spiele an. Kooperative Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass es kein Gegeneinander gibt. Kooperative Spiele werden, wie der Name schon sagt, gemeinsam gespielt und erwarten die Kooperation aller teilnehmenden Spieler. Diese Spiele stellen den Spielern eine Aufgabe, die sie gemeinsam erledigen müssen. Für kleine Kinder könnte man hier zum Beispiel das Spiel "Verfuxt" nennen, bei dem das Ziel des Spieles ist, gemeinsam herauszufinden, welcher Fuchs die Eier gestohlen hat und das möglichst bevor der Fuchs in seinem Bau verschwindet. Hierzu ist es erforderlich, dass die Spieler sich ein wenig absprechen und gemeinsam an dem Erreichen des Ziels arbeiten.

Kooperative Spiele werden von allen Spielern gemeinsam gewonnen oder von allen Spielern gemeinsam verloren, aber es gibt keine lachenden und weinenden Parteien an einem Spieltisch. Ältere Spieler mögen womöglich mit der Buchumsetzung "Die Zwerge" als kooperatives Spiel mehr Freude haben und noch ältere Spieler finden eventuell bei "Andor" genau das, was sie suchen. Kooperative Spiele erfordern in der Regel Teamarbeit, Absprachen und das Bewusstsein, dass man gemeinsam am gleichen Strang zieht, um ein Ziel zu erreichen. Kooperative Spiele sind dementsprechend immer eine gute Sache, um den Teamgeist innerhalb der Familie, aber auch zwischen Freunden zu stärken und den Kindern zu zeigen, dass man zusammen mehr erreichen kann. Kooperative Spiele sind definitiv eine interessante Alternative zu herkömmlichen Spielen, die aufgrund ihrer Machart natürlich immer für Einzelkämpfer gedacht sind und letztendlich immer vermitteln "sei so gut wie du kannst, dann gewinnst du, ansonsten verlierst du".

Rollenspiele

Auch Rollenspiele können für Kinder eine interessante Erfahrung sein. Wir reden hier nicht von irgendwelchen Rollenspielen am PC, obwohl diese durchaus auch recht interessant sein können und, wenn man die Passenden für Kinder wählt, sicher auch sehr lehrreich, sondern es geht hier um klassische "Pen and Paper"-Rollenspiele, wie sie die meisten vermutlich unter den Begriffen "Das schwarze Auge" oder "Dungeons and Dragons" bereits kennen. Natürlich kann man mit einem Kleinkind nicht wirklich "Dungeons and Dragons" spielen und den ganzen Tag durch irgendwelche Verließe laufen, um Monster zu schlachten und Schätze zu heben. Aber es gibt durchaus Rollenspiele, die auch Kinder geeignet sind. Des Weiteren kann man fast jedes Rollenspiel sicher auch so anpassen, dass es mehr um den Spielspaß und das Rollenspiel geht und weniger um die Welt. So gibt es unter anderem das "Das schwarze Auge Kids", mit dem versucht wurde, schon jüngere Kinder in die Welt der Rollenspiele einzuführen, aber es gibt auch eigene Kinder-Rollenspiele mit verschiedenen Schwerpunkten und verschiedenen Herangehensweisen. Je nach Alter des Kindes kann es durchaus sinnvoll sein, verschiedene Dinge einmal auszuprobieren oder - und das ist das Schöne an einem Rollenspiel - einfach etwas Passendes selbst zu entwerfen.

Für jene, die "Pen and Paper"-Rollenspiele nicht kennen, fassen wir einmal kurz zusammen: Es gibt einen Erzähler, der die gesamte Welt und die Geschichte gestaltet und der quasi der Spielleiter ist und immer das letzte Wort hat. Der Rest der Anwesenden ist in der Regel Spieler, die mit Helden, das sind Charaktere mit Werten, Vor- und Nachteilen, versuchen, ein vorgegebenes Abenteuer zu bestehen. Hierbei benötigt man in der Regel nur die Wertebögen der Charaktere und einige Würfel. Der Rest des Spiels findet größtenteils in der Fantasie der Anwesenden statt. Rollenspiele sind klasse, da sie den Kindern die Möglichkeit geben, Dinge auszuprobieren, sich auf die Fähigkeiten ihrer Helden einzulassen und keine Begrenzungen zu haben außer denen, die der Spielleiter setzt. Das Schöne an einem klassischen Rollenspiel ist die Tatsache, dass es keine Berge oder kein großes Meer gibt, was dich daran hindert, irgendwohin zu gehen und dass es quasi keine Lösungswege gibt, die nicht versucht werden könnten, zu gehen. Ob man mit dem Lösungsweg Erfolg hat, hängt davon ab, ob der Held in der Lage ist, ihn umzusetzen und letztendlich ist es ein bisschen Spielleiterentscheid, ob man seinen Plan tatsächlich so in die Tat umzusetzen kann oder ob es physikalisch oder aufgrund von irgendwelchen anderen Regeln nicht möglich ist. Rollenspiele fördern die Kommunikationsfähigkeit, denn die Kinder müssen sich beim Rollenspiel alles selbst vorstellen und müssen genau beschreiben, wie sie in der vorgegebenen Situation reagieren, was sie machen und vorhaben. Dies setzt einiges an sprachlichen Verständnis und Ideen voraus, vor allem aber die Fähigkeit, seine Idee sprachlich darzustellen. Dies ist auch der Grund, warum Rollenspiele erst ab einem bestimmten Alter wirklich Sinn machen, denn die Kinder müssen verstehen, dass nicht sie hier aktiv handeln. Sie müssen vielmehr beschreiben, wie sie handeln und das ist unter einem bestimmten Alter, das sehr unterschiedlich sein kann, kaum umzusetzen.
Trotzdem sind Rollenspiele sehr lehrreich, denn je nach Auslegung der Geschichten, je nach Schwerpunkt, den man beim Rollenspiel setzt, der Welt in der man sich bewegt und den äußeren Gegebenheiten, können Rollenspiele einiges an Wissen und Kompetenzen vermitteln. Man kann schon sagen, dass Rollenspiele ein bisschen wie interaktive Märchen sind, in denen die Kinder Erfahrung machen können, die sie sonst kaum in der Lage sind, zu machen.

Spiele im Freien

Wer nun glaubt, dass Gesellschaftsspiele grundsätzlich immer nur im Haus stattfinden müssen, der irrt sich. Es gibt diverse Möglichkeiten und Aktivitäten, mit denen man draußen ebenfalls glücklich wird. So kann es unglaublich lustig sein, die Kinder auf eine Schnitzeljagd zu schicken oder einfach am sogenannten Geocaching teilzunehmen. Geocaching ist eine Schatzsuche für Erwachsene. Es gibt Karten, auf denen Standorte vermerkt sind, an denen jemand eine kleine Box oder etwas ähnliches versteckt hat, in der sich ein Dokument befindet, wo man sich eintragen kann, aber in manchen Fällen auch Dinge, die man tauschen kann. Ziel ist es, dass man anhand der Koordinaten und einer ganz groben Beschreibung, wo sich etwas befindet versuchen muss, diesen Ort zu finden. Bei manchen Geocaches ist dies recht einfach, da sie zum Beispiel in der Nähe von bekannten Plätzen versteckt sind, andere sind schon etwas trickreicher. Man weiß nie so genau, was einem beim Geocaching erwartet und gerade Kinder haben sehr viel Spaß daran, am richtigen Ort nach dem entsprechenden Platz zu suchen. Verkauft man den Kindern das Ganze als große Schatzsuche, machen sie in der Regel sehr gerne mit und während die Erwachsenen stark damit beschäftigt sind, den richtigen Ort zu lokalisieren, haben die Kinder am perfekten Ort dann viel Spaß, den Hinweisen nachzugehen, die es vielleicht gibt und zu finden, was es zu finden gibt. Dies kann zum Beispiel die Tatsache sein, dass man in der Nähe einer Gedenkstätte den Hinweis hat, dass das gesuchte Objekt quasi auch ein Gedenkstein ist. Sucht man dann um die Gedenkstätte herum, stellt man fest, dass es außerhalb der eigentlichen Gedenkstätte einen großen Stein gibt, der unten ein großes Loch hat und in diesem Loch befindet sich eine Box. Andere Objekte sind vielleicht eine Tupperdose, die in einem Gebäude so versteckt ist, dass man ein wenig danach suchen muss.

In der Regel macht es den Kindern sehr viel Spaß, gemeinsam auf die Suche nach dem eigentlichen Schatz zu gehen, auch wenn man hierzu sagen muss, dass manche dieser Orte und Gegenstände wirklich kompliziert versteckt und nicht ganz einfach auszumachen sind. Mit derlei Spielen kann man sehr viel Zeit draußen verbringen und sie machen vielen Leuten Spaß. Beim Geocaching gibt es einige Regeln, an die man sich halten sollte, damit auch andere noch Spaß daran haben können.

Zeit für gemeinsame Aktivitäten

Am meisten Spaß machen all diese Dinge, wenn man gemeinsam Zeit verbringen kann. Egal welches Gesellschaftsspiel man schließlich spielt, vieles geht doch einfach darum, gemeinsam mit der Familie etwas zu tun und zusammen ein Ziel zu erreichen oder einfach nur gemeinsam Zeit zu verbringen. Gesellschaftsspiele und gemeinsam verbrachte Zeit sind unglaublich wichtig, um das Familienklima zu stabilisieren und zu pflegen und dafür zu sorgen, dass sich alle wohl fühlen und Spaß haben. Spaß sollte bei gemeinsamen Aktivitäten immer ganz oben stehen und man sollte sehr viel Zeit darauf verwenden, gemeinsame Aktivitäten mit viel Freude zu begehen.
[KaKra]

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