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Konzentrationsfähigkeit beim Schulkind - ein Überblick

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Sich für längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren fällt Kindern nicht immer leicht
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 28.10.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
In der Schulzeit hängen Erfolg und Misserfolg grundsätzlich immer von der Konzentrationsfähigkeit des Kindes ab. Warum dies so ist, wie du die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen kannst, sowie eine Auflistung aller störenden Faktoren erfährst du hier in diesem Artikel.
Was du hier lesen kannst:
  • Warum ist die Konzentrationsfähigkeit wichtig?
  • Tipps und Tricks für den Alltag
  • Kurzübersicht: Konzentrationsprobleme und Lösungen
    • Überforderung
    • Unterforderung
    • Zeitdruck
    • Ungeduld
    • Reizüberflutung
    • Desinteresse
    • Fehlende Routinen
    • Soziale Probleme
    • Ängste, Sorgen und Nöte
    • Weitere Tipps

Warum ist die Konzentrationsfähigkeit wichtig?


Konzentrationsfähigkeit ist der Schlüssel für so ziemlich sämtliche Tätigkeiten, die man im Laufe seines Lebens ausführen muss. Grundsätzlich ist es die Fähigkeit, sich gedanklich, aber auch gefühlsmäßig über einen gewissen Zeitraum hinweg mit einer einzigen Sache zu beschäftigen. Die Konzentrationsfähigkeit erlernt ein Kind in der Regel fast vollständig innerhalb der eigenen Familie, wo es diese auch regelmäßig trainieren kann. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes seine wahrscheinlich wichtigste Fähigkeit ist, wenn es darum geht, in der Schule erfolgreich zu sein. Die Konzentrationsfähigkeit ist stark von der Eltern-Kind-Bindung abhängig, weshalb eine gute Beziehung zwischen dem Kind und seinen Eltern für eine optimale Konzentrationsfähigkeit zwingend erforderlich ist.

Tipps und Tricks für den Alltag

Die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes kann man sehr gut steigern, indem man dafür sorgt, dass das Kind einen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Aktivität findet. Damit sich das Kind sinnvoll konzentrieren kann, muss es sich auch körperlich ausreichend bewegen. Hier ist es unglaublich wichtig, eine gewisse Balance zu finden, denn überwiegt das eine oder das andere, leidet darunter in der Regel die Konzentrationsfähigkeit. Fairerweise muss man hierzu sagen, dass in der Regel mehr Bewegung geringerer Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit hat, als zu wenig. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die täglichen Strukturen Kindern Halt geben und diese meistens wissen, wann was ansteht. Durch diesen Gewöhnungseffekt wird der Tagesablauf für Sicherheit und Ruhe beim Kind sorgen und ihm deutlich mehr Halt vermitteln, als bei Kindern, bei denen alles immer relativ planlos und spontan verläuft.

Da Kinder Erwachsene immer grundsätzlich als Vorbild sehen, sind es dementsprechend Dinge, die wir tun, die im Normalfall von ihnen nachgeahmt werden. Aus diesem Grund sollte man häufiger selbst versuchen, zur Ruhe zu kommen und sich nicht permanent ablenken zu lassen. Wenn man Zeit mit seinem Kind verbringt, sollte das Smartphone beiseite gelegt werden oder am besten ausgeschaltet sein. Es geht darum, dem Kind hier einen vernünftigen Umgang vorzuleben. Nur wenn man es schafft, dass sich das Kind wohl fühlt und den Eindruck hat, dass man sich Zeit für seine Bedürfnisse nimmt, kann man mit dem Kind in der Regel auch vernünftig über die Dinge sprechen, die es tatsächlich bewegen.
Grundsätzlich solltest du immer dafür sorgen, dass du weißt, wie sich dein Kind fühlt. Auch ist es ganz wichtig, dass du deinem Kind vermittelst, dass man mit Multitasking in der Regel nicht besonders weit kommt. Am produktivsten ist man, wenn man es schafft, über einen gewissen Zeitraum hinweg wirklich konzentriert an einer Sache zu arbeiten und sich hierbei auch nicht unterbrechen zu lassen. Die Idee, mehrere Sachen gleichzeitig tun zu können, sorgt im Normalfall nur dafür, dass alles deutlich länger braucht und die Ergebnisse selten so gut sind wie die Ergebnisse, die man erzielen kann, wenn man sich auf eine Sache tatsächlich richtig konzentriert. Auch wichtig ist es, dass das Kind Geduld erlernt, und versteht, dass es manchmal etwas Zeit braucht, bis sich Erfolge einstellen oder das Verständnis für eine Sache und die Zusammenhänge tatsächlich wächst. Das Kind muss verstehen, dass es nicht erwarten kann, dass es von heute auf morgen plötzlich komplexe Zusammenhänge versteht oder seine Schulnoten innerhalb weniger Tage deutlich verbessert. Auch wichtig ist, dass das Kind versteht, dass die Mühe und die Zeit, die es jetzt in das Arbeiten investiert, sich irgendwann auszahlen werden. Es ist wichtig für das Kind, zu begreifen, dass man in der Regel irgendwann seine Früchte ernten kann.

Kurzübersicht: Konzentrationsprobleme und Lösungen

Hier haben wir noch einmal zusammengestellt, was die wichtigsten Faktoren sind, die die Konzentrationsfähigkeit des Kindes einschränken und zu Problemen führen können. Gleichzeitig geben wir ein paar Tipps, was man dagegen tun kann.

Überforderung

Überforderung ist ein ganz großes Problem, denn diese ist sehr individuell und bei jedem Kind sehr unterschiedlich, wann dieser Punkt erreicht ist. Wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass das Kind nicht überfordert wird, da sonst die Lust am Lernen und damit auch die Konzentrationsfähigkeit deutlich in den Keller gehen. Grundsätzlich ist man als Eltern gefragt herauszufinden, wo die Belastungsgrenzen des Kindes sind und die Überforderung anfängt. Hierbei sollte man regelmäßig dafür sorgen, dass das Kind Aufgaben gestellt bekommt, die unterhalb dieser Grenzen liegen und die das Kind somit gut bewältigen kann. Das sorgt im Normalfall dafür, dass das Kind Selbstvertrauen aufbaut und beginnt, seine eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen. Gerade Kinder, die eine lange Zeit von vorne bis hinten versorgt worden sind, haben große Probleme, wenn sie plötzlich vor ihren Hausaufgaben alleine stehen. Deshalb ist es unglaublich wichtig gerade im Zuge der Schulzeit dafür zu sorgen, dass es nicht zu einer Überforderung des Kindes kommt, weil man jahrelang Händchen gehalten hat und dies dann plötzlich nicht mehr tut.

Auch klare Regeln, welche Aufgaben erledigt werden müssen, wann diese dran sind und wie lange diese dauern sollen, können helfen, Überforderungen aufzulösen. Wenn das Kind den Eindruck hat, es versinke im Berg der Arbeiten, kann es manchmal hilfreich sein, sich einfach mit einem Zettel und einem Stift an einen Tisch zu setzen und aufzuschreiben, was genau gemacht werden muss und wie man das am besten strukturieren kann. Hier solltest du deinem Kind dabei helfen, denn meistens fühlen sich die Berge an Dingen, die wir erledigen sollen, deutlich größer an, als sie in Wahrheit eigentlich sind.

Unterforderung

Konzentrationsprobleme können auch immer dann auftreten, wenn es zu einer Unterforderung des Kindes kommt. Dies ist in der Regel immer dann der Fall, wenn die Aufgaben, die das Kind bewältigen soll, zu einfach für das Kind sind. Um einer Unterforderung vorzubeugen, ist es durchaus ratsam dafür zu sorgen, dass das Kind regelmäßig Aufgaben bekommt, die es tatsächlich auch herausfordern und an die Grenze dessen bringen, was es tatsächlich leisten kann. Nur an solchen Herausforderung wächst das Kind und sollte es doch einmal nicht in der Lage sein, die Herausforderung alleine zu bestehen, kann man ihm durchaus helfend unter die Arme greifen.

Zeitdruck

Auch Zeitdruck kann dafür sorgen, dass wir uns nicht richtig konzentrieren können. Wenn wir permanent wie auf heißen Kohlen sitzen, weil wir entweder so viel zu tun haben, dass wir es gar nicht alles schaffen oder einfach den Eindruck haben, dass wir enorm unter Zeitdruck stehen, sorgt das in der Regel dafür, dass alle Arbeiten deutlich länger brauchen, einfach nur deshalb, weil wir durch diesen Zeitdruck abgelenkt werden. Feste Rituale und Zeiten können hierbei durchaus helfen.

Ungeduld

Auch Ungeduld kann ein ganz großes Problem bei manchen Kindern sein, denn sie erschaffen sich mit ihrer eigenen Ungeduld einen Zeitdruck, der eigentlich gar nicht wirklich vorhanden ist. Meist liegt es einfach daran, dass die Kinder irgendetwas anderes machen wollen und absolut keine Lust haben, jetzt Hausaufgaben zu machen. Hier könnte es sich durchaus anbieten dafür zu sorgen, dass das Kind nicht den Eindruck hat, dass es endlich frei ist, wenn die Hausaufgaben erledigt sind, sondern dass du durch feste Zeiten, die du zum Beispiel vorgibst und der Regel, dass vor einer bestimmten Zeit dann auch sowieso nichts anderes gemacht wird, eventuell Abhilfe schaffen. Wie gut oder schlecht das Kind darauf reagiert und wie gut sich das Ganze umsetzen lässt, ist natürlich stark abhängig davon, was genau die Ungeduld des Kindes auslöst und wie zielführend diese Herangehensweise dann erscheint. Grundsätzlich ist Ungeduld aber ein großer Punkt, der ebenfalls zu Konzentrationsproblemen führen kann und gerade im Bereich der Hausaufgaben ganz häufig zu großen Problemen und Auseinandersetzungen führt.

Reizüberflutung

Auch eine Reizüberflutung kann durchaus dafür sorgen, dass die Konzentrationsfähigkeit leidet. Dies kann daran liegen, dass es einfach zu viele Dinge gibt, die das Kind wahrnehmen kann, wie zum Beispiel spielende Geschwister im gleichen Raum, das dudelnde Radio oder der laufende Fernseher. Je mehr Reize auf das Kind einprasseln, desto schwerer hat es das Kind damit, sich wirklich auf die Tätigkeit, die es gerade ausführen will, zu konzentrieren. Auch das Smartphone sollte nicht in Reichweite des Kindes liegen, da dieses in der Regel nur dafür sorgt, dass es regelmäßig darauf schauen möchte. Klingeltöne und Vibrationsalarm sollten ebenfalls abgestellt sein, denn wir kennen das von uns selbst vermutlich schon: Sobald das Telefon vibriert oder klingelt, hat man erst dann wieder Ruhe, wenn man nachgeguckt hat, wer was von einem wollte. Das Handy einfach einmal wegzulegen gilt übrigens auch für die Eltern, wenn diese sich im selben Raum wie ihre Kinder befinden, da auch das die Kinder in der Regel gut ablenken kann.

Desinteresse

Desinteresse ist ein ganz großes Problem, das die Konzentrationsfähigkeit der Kinder deutlich mindert, einfach deshalb, weil es so schwer ist, diesem beizukommen. Was will man einem Kind auch sagen, wenn es absolut kein Interesse an Physik oder Geschichte hat? Es ist nicht ganz einfach, plausible Argumente zu finden, die das Kind vor allem auch akzeptieren kann und die das Pflichtbewusstsein des Kindes ansprechen, das im Endeffekt dafür Sorge tragen sollte, dass sich das Kind tatsächlich dann auch mit dieser Tätigkeit beschäftigt. Gerade wenn das Kind kein Interesse an etwas hat, dann muss man ganz gewaltig aufpassen, dass es nicht versucht, sich mit vorgeschobenem Multitasking aus der Affäre zu ziehen. Denn meistens geht es dabei darum, sich mit der anderen Tätigkeit abzulenken und etwas anderes zu tun als das, woran das Kind nun einmal kein großes Interesse hat. Desinteresse ist mit Abstand das schwierigste Problem, das man im Bereich der Konzentrationsprobleme bei seinem Kind haben kann. Geduld und Ausdauer sind hier die Mittel der Wahl, denn nur damit kommt man dieser Problematik irgendwann bei. Druck und Stress sollten hierbei allerdings vermieden werden, da dies in der Regel nur dafür sorgt, dass die Abneigung für das Thema oder das Fach noch wächst.

Fehlende Routinen

Auch fehlende Routinen können zu Konzentrationsproblemen führen. Am besten und produktivsten arbeiten wir immer dann, wenn wir genau wissen, was wann ansteht und wenn dieses immer zur gleichen Zeit am besten dasselbe ist. Je klarer uns unser eigener Tagesablauf ist und je besser strukturiert dieser ist, desto einfacher fällt es uns in der Regel auch, uns in bestimmten Zeitfenstern tatsächlich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die vor uns liegen. Leidet dein Kind also unter fehlenden Routinen, kann dies zu Konzentrationsschwierigkeiten führen. Hier ist recht einfach Abhilfe zu schaffen, indem man entsprechende Arbeitszeiten einführt, in denen das Kind Hausaufgaben macht oder lernt. Mit der Zeit und konsequenter Umsetzung sorgt das dafür, dass sich die Konzentrationsfähigkeit des Kindes in der Regel deutlich verbessert.

Soziale Probleme

Auch soziale Probleme können durchaus die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes einschränken. Gerade dann, wenn das Kind Probleme aus der eigenen Familie mit sich herum trägt, denkt es vielleicht häufig über diese nach und kann sich dann nur schwer auf die Aufgaben im Unterricht oder bei den Hausaufgaben konzentrieren. Auch fehlende Freunde oder soziale Kontakte oder ein Streit können hier zu Konzentrationsschwierigkeiten führen. Das Beste, was man hier machen kann, ist dem Kind viel Liebe geben und sich die Zeit nehmen, mit dem Kind über die Probleme zu sprechen und zu versuchen, familiäre Zwistigkeiten fernab der Kinder auszutragen.

Ängste, Sorgen und Nöte

Ängste Sorgen und Nöte können auch schon Kinder davon abhalten, konzentriert zu arbeiten. Hierbei müssen es nicht unbedingt Dinge sein, die real existieren. Man kann häufig beobachten, dass es Ängste, Sorgen oder Nöte sind, die nur im Kopf des Kindes existent sind und die eigentlich gar kein Problem darstellen. Auch hier hilft ein klärendes Gespräch mit den Kindern im Normalfall.

Weitere Tipps

Um die Konzentrationsfähigkeit von Kindern grundsätzlich zu verbessern, gibt es auch diverse Möglichkeiten, die nichts mit Schule zu tun haben. Es gibt Konzentrationsspiele, wie zum Beispiel Memory, die die Konzentrationsfähigkeit deutlich steigern. Aber auch das Balancieren, Geschicklichkeitsspiele, Knobelspiele, Wahrnehmungsspiele, Schach, Musik, Sport, das Erzählen von Geschichten und sogar Musikrätsel sind dafür geeignet, die Konzentrationsfähigkeit des Kindes zu stärken. Dabei muss es nicht unbedingt kompliziert sein, denn auch so simple Spiele wie das "Iich packe meinen Koffer"-Spiel sind sehr gut dafür geeignet, dass die Kinder ihre Konzentrationsfähigkeit verbessern.
[KaKra]

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