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Kinderzähne. Karies

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Wenn der Zahn fault
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AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 10.08.2021Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie
Das ist schon spannend mit den Zähnen: Man bedenke, dass alle 20 Milchzähne eines Kindes bereits um die 8. bis 10. Schwangerschaftswoche angelegt sind. Da ist der Embryo gerade einmal zwei bis drei Zentimeter groß.

Verrückt, oder? Zuerst sind es noch kleine, weiße Knospen, die nur unter dem Mikroskop erkennbar sind. Bei der Geburt des Babys sind sie dann schon startklar, kommen aber erst im Alter von einem halben Jahr langsam zum Vorschein. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich die ersten weißen Spitzen erkennen lassen, wird auch das Thema Zahnpflege interessant.

Was ist Karies?

Der Begriff Karies bezeichnet Zahnfäulnis. Das heißt, der Zahnschmelz und das Dentin werden durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien "Streptococcus sobrinus" und "Streptokokkus mutans" zerstört. Die Bakterien lassen sich auf der Zahnoberfläche nieder und schädigen diese langfristig.

Über Plaque (Zahnbelag) auf dem Zahn freuen sich die Bakterien ebenso wie über Zucker und Kohlenhydrate. Die Bakterien "essen" den Zahnbelag und scheiden dann verschiedene Substanzen aus, die den Zahnschmelz angreifen. Eine gewisse Anzahl dieser Bakterien lebt in jeder Mundhöhle, ohne dass sie Schaden an den Zähnen anrichten. Gefährlich wird es, wenn sie sich vermehren.

Stadien des Karies

Karies wird in verschiedene Stadien eingeteilt – abhängig davon, welche Zahnschicht betroffen ist:
  1. Stadium "Initialkaries"

    Der Zahnschmelz der äußeren Schicht wird demineralisiert. Die Zähne bekommen kleine weiße Flecken. In diesem Stadium kann mit richtiger Ernährung und Fluorid-Zahncremes die weitere Kariesentwicklung gestoppt werden.
  2. Stadium "Dentinkaries"

    Das Zahnbein ist befallen. Phasenweise ist ein pochender, dumpfer Schmerz spürbar. Das Loch, meist bräunlich-schwarz gefärbt, ist mit bloßem Auge erkennbar. Der befallene Teil des Zahns muss entfernt werden, damit sich der Karies nicht weiter ausbreitet. Mit einer Füllung wird der Zahn wieder aufgefüllt.
  3. Stadium "Karies profunda"

    Auch tiefe Zahnfäule genannt. Zwei Drittel des Zahns sind befallen. Die Zahnschmerzen sind stark. In diesem Stadium kann der Karies noch entfernt werden. Entzündungen wird mit bakterienhemmenden Füllungen entgegengewirkt.
  4. Stadium "Karies penetrans"

    Das Dentin ist komplett von Karies durchdrungen. Man spricht von durchdringender Zahnfäulnis. Das Loch ist so tief, dass der Zahn-Nerv erreicht wird. Die Zahnschmerzen sind sehr stark. Die Bakterien zerstören den Nerv. Jetzt hilft nur noch eine Wurzelbehandlung. Da ein toter Zahn porös wird und leicht ausfallen kann – hat er doch mit der Wurzel einen Teil des "Halteapparates" verloren – wird oft eine Krone angefertigt, die sich schützend um den toten Zahn legt.
  5. Stadium "Endstadium"

    Die Bakterien haben den Nerv zerstört, der Zahn fällt aus oder wird vom Zahnarzt gezogen. Später kann ein Zahnimplantat oder eine Brücke eingesetzt werden.
  6. Stadium "Blutkreislauf"

    Gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, kann es zu Blutvergiftung und schweren Herzerkrankungen kommen.

Was kannst du tun?

Nach dem Essen ist Zähneputzen Pflicht. Aber: Eine halbe Stunde warten, bis sich der Zahnschmelz von den Essenssäuren erholt hat. Wird gleich nach dem Essen geschrubbt, kann der schützende Schmelz abgetragen werden. Täglich zwei bis drei Mal Zähneputzen mit speziellen Kinder-Zahnpasten ist wichtig. Denn nur regelmäßiges Zähneputzen entfernt gründlich den Zahnbelag.

Haben die Zähne der Kinder besonders kleine Fissuren und Rillen, bieten Ärzte eine Fissuren-Versiegelung an. Die Rillen werden aufgefüllt, Bakterien können sich nicht mehr einnisten - bei den Milchzähnen ebenso wie bei den richtigen Zähnen. Denn: Ist ein Milchzahn befallen, können sich die Bakterien bis zu den richtigen Zähnen, die bereits im Kiefer liegen, durchfressen und sie angreifen.

Regelmäßige Zahnarztbesuche sind Pflicht. Zudem gibt der Zahnarzt den Kleinen Tipps zur richtigen Zahnputztechnik. Werden alle Regeln zum Zähneputzen befolgt, ist Angst vorm Zahnarzt völlig unnötig. Zudem sollten die Eltern alle zwei Wochen die Zähne ihrer Sprösslinge kontrollieren. Ist Zahnbelag erkennbar, muss ordentlicher geputzt werden. Sind Verfärbungen zu sehen oder fühlt sich der Zahnschmelz rau an – sofort zum Zahnarzt.

[AKL]

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