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Wenn es mit einem weiteren Kind nicht klappen will

kinderwunsch
Korkey / Pixelio.de
Wo bleibt das zweite Kind?
Bild: Korkey / Pixelio.de
AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 18.05.2011Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales
Paare, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt, sprechen häufig sehr offen über ihre Gefühle und Belastungen, ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Kind und welche Schritte sie bereit sind zu gehen, um ein Baby zu bekommen.

Allgemein nehmen Familie und Freunde des Paares regen Anteil, bangen und hoffen, bieten Unterstützung an und versuchen, dem Paar eine Stütze zu sein. Viele Paare, die allerdings schon ein oder mehrere Kinder haben und bei denen sich eine weitere Schwangerschaft nicht einstellen will, erleben eher das Gegenteil.

Das Umfeld reagiert mit Unverständnis

Zunächst fallen sie häufig in ein großes Tief. Mindestens einmal sind sie doch schon Eltern geworden, warum also will es mit einem weiteren Kind einfach nicht klappen? Nicht selten werden sie von einer Art Schamgefühl erfasst, das sie daran hindert über den unerfüllten Wunsch noch ein Baby zu bekommen, zu reden.

Aber auch wenn sie darüber sprechen, reagiert das Umfeld nicht selten mit Unverständnis. Viele Paare müssen sich anhören, ob sie es nicht als undankbar empfinden unter dem unerfüllten Kinderwunsch zu leiden, wo sie doch bereits Eltern sind. Sätze wie "Ihr habt doch schon, was wollt Ihr denn noch mehr?" fallen. Solche Reaktionen verschließen die Paare, geben ihnen noch mehr das Gefühl ihr Wunsch sei egoistisch und mit der Zeit wagen sie nicht einmal mehr mit ihren engsten Angehörigen über Erfolge und Misserfolge zu sprechen.

Gerade dies sollte aber nicht so sein müssen! Ein Paar, das sich bewusst für ein weiteres Kind entscheidet, hat ein Anrecht darauf genauso ernsthaft beachtet zu werden wie ein Paar, das sich ein erstes Kind wünscht. Zu allererst sollten sich die Eltern klar werden, dass sie sich nicht schämen müssen, wenn sich eine weitere Schwangerschaft nicht so einfach einstellen will.

Fachärztlichen Rat einholen

Gründe kann es viele geben, die meist schon recht schnell herausgefunden werden können. Versucht das Paar bereits einen geraumen Zeitraum wieder schwanger zu werden, sollten unbedingt Fachärzte hinzugezogen werden. Bei beiden Partnern könnte es zu Veränderungen in der Fortpflanzungsfähigkeit gekommen sein, die eventuell mit hormonellen Schwankungen, Zystenbildung, verschlechtertem Spermiogramm und vielen anderen Ursachen zusammenhängen. Manchmal reicht eine Veränderung der Lebensumstände, in anderen Fällen können Hormonbehandlungen helfen, manchmal sind auch operative Eingriffe nötig.

Zu all den Möglichkeiten ist es wichtig, dass der psychische Druck nicht zur zusätzlichen Belastung wird. Stößt man innerhalb des engeren Umfelds auf Unverständnis, so kann man Kontakt zu anderen Paaren aufnehmen, die ebenfalls betroffen sind oder waren. Durch das offene Reden wird meist schon erreicht, dass das Paar wieder mehr Selbstbewusstsein erlangt und nicht im Stillen an sich zweifelt.

Nicht aufgeben!

Gilt es - medizinisch gesehen - mögliche Ursachen auszuklammern, hilft es nicht einfach einen netten Arzt zu haben, dem man vertraut, der aber ohne weitere Untersuchungen nicht mehr als ein freundliches Schulterklopfen mit dem Ausspruch "Das wird schon noch!" übrig hat. In diesem Fall sollte man entweder deutlich darauf bestehen solange alles zu prüfen bis man sicher eine medizinische Ursache ausschließen kann oder den Arzt wechseln, um eine engagierter Unterstützung zu bekommen.

In sehr vielen Fällen spielt jedoch vor allem die Psyche eine wichtige Rolle. Unter selbst gesetztem Druck wird es sich nicht leichter schwanger und manchmal kann es schon helfen den Gedanken an den Wunsch nach einem weiteren Kind etwas weniger zum nächsten Hauptziel im Leben zu machen.

Sich eine Zeit lang abzulenken, die Dinge in Ruhe auf sich zukommen zu lassen, sich selbst die Chance zu geben "Gut Ding Weile" sein zu lassen, kann häufig schon schneller zum erhofften zweiten, dritten oder vierten Kind führen, als man sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hat.

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