Dieter Schütz / pixelio.de
Nicht ohne meinen Verpflegungsbeutel!
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 04.03.2011 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Der Kindergarten ist in der Regel die Betreuungsform für Kinder berufstätiger Eltern, die das dritte Lebensjahr vollendet haben. Immer öfter erweitern Kindergärten aber auch ihr Betreuungsangebot, so dass auch jüngere Kinder in sogenannte Kindergemeinschaftsgruppen aufgenommen werden.Hiermit wird einem Trend weg von bestimmten Altersstrukturen und pädagogischen Ansätzen hin zu kombinierten und alterserweiterten Betreuungsformen Rechnung getragen.
Das Kindergartenalter
Traditionell beginnt das Kindergartenalter ab 3 Jahren. Kinder können in diesem Alter schon einiges, von selbständigem An- und Ausziehen, Ball spielen und Bilder malen. In Deutschland nehmen Kindergärten Kinder an, wenn sie das dritte und in der Schweiz das vierte Lebensjahr vollendet haben. In Österreich muss das Kind mindestens zweieinhalb Jahre alt sein.
Was ist der Kindergarten
Kindergärten sind sozialpädagogische Einrichtungen und gelten als einer der Elementarbereiche unseres Bildungswesens. Neben der reinen Betreuungsaufgabe haben sie einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag, der die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes zum Ziel hat. Kinder werden hier systematisch auf zukünftige Anforderungen und Aufgaben, beispielsweise in der Schule, vorbereitet.
Betreuungsformen
Auch hier können viele unterschiedliche Formen der Tagesbetreuung unterschieden werden, um den variierenden Betreuungsbedarf von Eltern zu entsprechen. So gibt es zum Beispiel Ganztagskindergärten, Kindergärten mit verlängerten Vormittagsgruppen, Halbtagskindergärten oder Kindergärten mit überlangen Öffnungszeiten.
Pädagogisches Konzept
Auch das Spektrum an pädagogischen Ausrichtungen ist enorm und reicht von Regel- über Montessori- bis zu Sonderkindergärten, Heilpädagogischen Tagesstätten und schulvorbereitenden Einrichtungen. Die drei Letztgenannten dienen der besonderen Förderung behinderter Kinder. In sogenannten Integrationskindergärten werden behinderte Kinder gemeinsam mit nicht behinderten gefördert und betreut.
Übrigens: Kindertageseinrichtungen für behinderte Kinder zeichnen sich in der Regel durch kleinere Gruppen aus und verfügen im Idealfall über mehr Personal als andere Kindergärten.
In denen schwankt die Gruppengröße je nach Bundesland zwischen zwölf und 25 Kindern.
Kindergarten für die Entwicklung des Kindes
Womit wir auch gleich schon bei einer der positivsten Aspekte der Kindergartenbetreuung wären, der Tatsache, dass ohne den Kindergarten viele Kinder keine Möglichkeit hätten mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Zwar beklagen viele Eltern, dass ihre Sprösslinge, seitdem sie in den Kindergarten gehen, zum Teil wilder und aufsässiger sind als vorher, Pädagogen sehen im Kindergarten aber eine nicht zu unterschätzende Chance für die soziale und persönliche Entwicklung.
Besonders in den sogenannten altersgemischten Gruppen, in denen Kinder mit anderen Gleichaltrigen oder aber älteren bzw. jüngeren Kindern zusammenkommen. Hier müssen sie Toleranz und Rücksicht gegenüber kleineren und schwächeren Kindern entwickeln. Auch Frustrationen über negative Erlebnisse mit älteren Kindern, wenn man beispielsweise einsehen muss, einmal nicht der oder die Stärkste oder Geschickteste zu sein, gehören - auch mit Hinblick auf den Eintritt in die Schule - zur Sozialerziehung eines Kindes. Frust auf der einen und Erfolgserlebnisse auf der anderen Seite sind fester Bestandteil des Lebens. Im Kindergarten lernt ein Kind, seine Grenzen auszutesten, im Vergleich mit anderen zu bestehen, seine Stärken und Schwächen einzuschätzen und, dass man manchmal auch ein „Nein“ akzeptieren muss.
Andere Kinder verfügen über unterschiedliche Erfahrungsschätze. Vielleicht sprechen sie auch eine andere Sprache und kommen aus einem anderen Kulturkreis oder einer anderen Schicht, so dass das Kind jede Menge Neues lernen kann. Freundschaften entstehen, Spiele fördern kooperatives Verhalten und die allgemeine Motorik. Darüber hinaus ist das Kind Teil eines Wir-Gefühls unter Kindern, das ihm Eltern so nicht vermitteln können.
Wenn die KiTa nicht optimal ist
Natürlich gibt es auch bei dieser Tagesbetreuungsform negative Aspekte. Etwa wenn sich das eigene Kind schlecht in bestehende Gruppengefüge einbringen kann oder sich partout nicht wohl fühlt. Viele KiTas verfügen über zu wenig Personal, so dass auf eine Erzieherin oft zu viele Kinder kommen, deren optimale Betreuung dann nicht gewährleistet ist. Besonders, wenn die Erzieherin überfordert ist. Manche Kinder weinen auch beim Abschied von Mami oder Papi herzzerreißend oder finden morgens Ausreden, um nicht in den Kindergarten gehen zu müssen.
Viele Eltern reagieren ebenfalls geschockt, wenn ihnen zu Ohren kommt, dass ihre Kinder sich im Kindergarten prügeln. Wieder andere reagieren empfindlich auf laute Lärmpegel, besonders wenn es zu Hause meist sehr leise zugeht. Oder aber das Essen ist qualitativ schlecht. Hier schwebt dann allerdings die Frage nach einer Alternative für Kinder dieser Altersgruppe im Raum. Sie bei einer Tagesmutter zu lassen, die mehrere Kinder betreut, könnte eine Möglichkeit sein.
So findest du den richtige Kindergarten für dein Kind: Checkliste Kindergarten
[AKH]