Eltern sind die wichtigsten Vorbilder
Können Kinder lernen mit Süßigkeiten umzugehen, wenn Eltern Schwierigkeiten damit haben? Die Antwort ist: nur schwer. Denn Kinder übernehmen das Verhalten der Eltern, auch wenn sie es nicht sehen. Das heißt, wenn Eltern sich mit Süßigkeiten trösten oder Stress abbauen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Kinder dieses Verhalten übernehmen.
Prinzipiell sollte man darauf achten, Essen nicht als Trost, Belohnung oder Bestrafung einzusetzen. Das gilt sowohl für Eltern als auch Kinder. Wenn Kinder lernen, ihre Emotionen mit Essen zu befriedigen, behalten sie dieses Verhalten ein Leben lang bei. Frustessen, Nahrungsentzug oder sogar Esstörungen können die Auswirkungen dieser Erziehung sein.
Eltern prägen den Geschmack des Kindes
Der Geschmacksinn des Babys kann durch den Verzehr von gesüßtem Brei oder süßer Milch auf süß geprägt werden. Diese Kinder verlangen häufiger nach Süßigkeiten und essen größere Mengen davon als Kinder, die im ersten Lebensjahr keine gesüßten Speisen erhalten haben. Im ersten Lebensjahr sollten Kinder keine Speisen mit Honig, Zucker oder anderen Süßungsmitteln zubereitet bekommen.
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Kinder müssen den Umgang mit Süßem lernen
Kinder sollen lernen mit Süßigkeiten umzugehen. Sie zu verbieten, ist keine Lösung. Süßigkeiten sollen einen fixen Stellenwert in der Ernährung haben und nicht schlecht geredet werden. Prinzipiell sollte sich jede Mutter mit ihrem Kind auf einen bestimmten Umgang mit Süßigkeiten einigen. Es gibt keine otpimale Formel für jedes Kind. Mit der "80:20-Regel" haben Eltern einen guten Leifaden, für den Umgang mit Süßigkeiten. Wenn sich ein Kind zu 80% von gesunden und frischen Lebensmitteln ernährt, kann es etwa 20% Ungesundes zu sich nehmen. Zu den ungesunden Speisen zählen aber nicht nur Süßigkeiten, auch Fast Food, Frittiertes, viele Kinderlebensmittel, Kinderriegel, Pudding oder Kuchen sind Teil der 20%.
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welche Rolle Süßigkeiten in der Ernährung von Kindern spielen.
Praktische Tipps für den Alltag
Tipp eins: Kinder mitentscheiden lassen
Beim Wocheneinkauf, oder im Gespräch zuhause dürfen die Kinder selbst ihre Rationen für die kommende Woche aussuchen. Die Süßigkeiten werden nach Wunsch rationiert. Etwa eine Kleinigkeit jeden Tag, oder etwas mehr alle zwei Tage. Viele Kinder können besser damit umgehen, wenn es 2 süße Tage in der Woche gibt (mit weniger Einschränkungen)und die restlichen Tage keine Süßigkeiten.
Tipp zwei: Süßigkeiten weg von dem Augen
Die Süßigkeiten sollten außer Sichtweite aufbewahrt werden. Und auch auf eine "Süßigkeitenschublade" wird idealerweise verzichtet, sie ist eine zu große Verführung.
Tipp drei: Kindern die Nachteile von Zucker beibringen
Wissensvermittlung: Kinder sollten den Zusammenhang zwischen zuviel Süßigkeiten und Übergewicht beigebracht bekommen und lernen, Wohlgefühl und Gesundheit einzuschätzen.
Tipp vier: Schokolade von Oma?
Der Umgang mit geschenkten Süßigkeiten von Oma, Opa, Tante und Onkel: Sehr oft funktioniert der Umgang mit Süßigkeiten gut - bis die Verwandtschaft zu Besuch kommt und das Kind mit Süßem beschenkt wird. Auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen, wird idealerweise mit dem Besuch abgeklärt, ob Süßigkeiten erwünscht sind.
Tipp fünf: Schokolade nicht ins Kinderzimmer
Wenn dennoch Süßigkeiten geschenkt werden, sollten die Kindern diese nicht selbst im Kinderzimmer aufbewahren, sondern in einem dafür vorgesehenem Schrank. Für Kleinkindern sollte dieser Schrank unerreichbar sein.