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Kann Gesundes schädlich und Ungesundes nützlich sein?

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Was ist wirklich gesund und worauf sollte man verzichten?
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 15.12.2019Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Was ist gesund und was nicht? Ist Gesundes immer gesund oder gibt es Mengen, wo etwas Gesundes dann doch plötzlich wieder ungesund wird? Diesen interessanten Fragen gehen wir in diesem Artikel einmal näher auf den Grund.

Inhalt des Beitrags:
  1. Gesund und schädlich
  2. Wichtige Stoffe
  3. Giftige Stoffe
  4. Die Menge macht das Gift

Gesund und schädlich

Interessant ist, dass viele Menschen versuchen die Welt in einfache Kategorien wie gesund oder ungesund, gut oder böse, schwarz oder weiß einzuordnen. Dabei ist das Leben so vielschichtig, dass eine derartige Unterteilung in der Regel wenig Sinn macht. Meistens ist es so, dass die Dinge, mit denen wir uns umgeben in irgend einem Grauton erstrahlen und sowohl das eine als auch ein wenig vom andern sind. Genauso ist es übrigens auch im Zuge der Ernährung und der Heilmittel. In der Regel kann man sagen, dass kein Stoff ausschließlich gesund oder ausschließlich ungesund ist. Und damit beantwortet sich jetzt schon die Frage, ob Gesundes schädlich und Ungesundes nützlich sein kann, mit einem eindeutigen Ja. Man kann zum Beispiel beobachten, dass unsere Intuition und unser Instinkt einiges beim beurteilen von Dingen mit auf dem Weg gibt. So betrachten wir eine breiige Konsistenz intuitiv erst einmal mit Skepsis, bevor wir sicher sein können, woraus sie besteht. Das liegt zum Teil daran, dass der Mensch breiige Nahrung mit faulen und matschigen Nahrungsmitteln assoziiert und zuerst erkennen muss, ob es sich hierbei um etwas Verdorbenes oder etwas Genießbares handelt. Genauso geht es uns auch in der Regel auch mit unbekannten roten oder grünen Früchten und Gemüse. Rot ist eine Signalfarbe, die uns im ersten Moment häufig nicht an bekannte leckere Bären denken lässt, sondern eher an giftige Beeren, die uns womöglich schaden könnten. Bei grünen Früchten ist es weniger die Tatsache, dass sie giftig sein könnten, als das Grün eher für unreife Dinge steht. Grüne Tomaten sind unreif und Kartoffeln, die grün sind, sollte auch nicht verspeist werden, da sie eine große Menge toxisch wirkendender Stoffe enthalten, wie zum Beispiel das Solanin, das hierbei in höherer Konzentration enthalten ist und nicht ganz ungefährlich ist. Grundsätzlich können wir uns häufig nicht mehr auf unseren Instinkt verlassen, was das Essen angeht. In der Regel ist es immer gut sich vorher zu erkundigen und zu prüfen, dass von dem Lebensmittel, das wir konsumieren möchten, keinerlei Schaden ausgeht. Interessant ist, dass es durchaus Nahrungsmittel gibt, die als gesund und lebensnotwendig gelten, allerdings in größeren Mengen absolut schädlich wirken. Im Gegensatz dazu sind in vielen unserer Medikamente Giftpflanzen enthalten, die vor allem in geringerer Konzentration und in medizinisch aufbereiteter Form, dem Körper helfen statt ihm zu schaden. Ein Beispiel für dieses Vorgehen findet man in der Homöopathie. Ein bekanntes Mittel aus der Homöopathie das häufig gerade bei Kleinkindern als Schmerz- und Fiebermittel empfohlen wird, ist Bella Donna. Dabei handelt es sich hierbei um nichts anderes als Tollkirsche. Die Tollkirsche ist eine hochgiftige Pflanze, die allerdings medizinisch aufbereitet schon seit Jahrhunderten als Heilmittel genutzt wird.

Wichtige Stoffe

Wie kompliziert die Sache mit den Lebensmitteln ist, können wir wunderbar anhand des Beispiels von Wasser einmal ganz klar deutlich machen. Grundsätzlich weiß jeder, dass für viel Wasser brauchen und dass, wenn wir nicht genug Wasser trinken, unser Körper darunter leidet. Je nachdem wen man gerade fragt, soll man zwischen anderthalb und 3 l Wasser am Tag trinken. Damit kann man sich also relativ sicher sein, Wasser ist einer der wichtigsten Stoffe, den wir täglich zu uns nehmen müssen. Doch selbst bei diesem, kann ein zu viel schädlich sein. Nimmt ein erwachsener Mensch innerhalb von 3 Stunden 5 l Wasser oder mehr zu sich, so kann dies ebenfalls schädlich sein und im schlimmsten Falle sogar zum Tod führen. Der Grund hierfür liegt einfach darin, dass durch die übermäßige Wasseraufnahme der Natrium- und Elektrolythaushalt in ein massives Ungleichgewicht gestürzt wird und der Körper hierdurch in ein Notfallprogramm verfallen muss, dass die Nierenfunktion teilweise ganz einstellt, um nicht noch mehr Salz zu verlieren. Das Problem ist das sich aber das Wasser natürlich weiter im Körper ansammelt und schließlich sogar im Hirngewebe eingelagert wird. Aus diesem Grund haben Menschen mit einer typischen Wasservergiftung auch starke Kopfschmerzen. Gibt es akute Anzeichen auf eine Wasservergiftung, sollte übrigens unbedingt sofort der Notarzt verständigt werden, der dann mithilfe eines Tropfes mit Elektrolyten und Kochsalz ein Gleichgewicht wiederherstellen kann. Somit ist einer der wichtigsten Stoffe für unseren Körper in entsprechender Menge also ebenfalls gefährlich.

Giftige Stoffe

Hast du öfter einmal grüne Bohnen Zuhause? Wenn ja, dann solltest du vielleicht wissen, dass sie sehr giftig sind zumindest, wenn man sie roh verzehrt. Bereits 5-6 rohe grüne Bohnen reichen aus, um dein Kind tödlich zu vergiften der Grund hierfür liegt einfach in dem Leptin Phasin, das sich im Körper an die Blutkörperchen bindet und dafür sorgt, dass es zu einer Verklumpung des Blutes kommt. Es stört empfindlich den gesamten Stoffwechsel und kann wie schon beschrieben zum Tode führen. Allerdings ist das Gift gar kein großes Problem mehr, wenn man die grünen Bohnen einfach mindestens 15 Minuten lang gekocht hat. Durch das Kochen wird aus Phasin soweit zerstört, das es absolut keinen Schaden mehr anrichten kann und somit kann man sich die grünen Bohnen gekocht auch wunderbar schmecken lassen. Ebenso tödlich kann auch eine frische Muskatnuss sein. Aufgrund ihrer ätherischen Öle und einer hohen Konzentration an Myristicin reichen bereits 4 g frisch gemahlene Muskatnuss aus, um beim erwachsenen Menschen zu Halluzinationen und schließlich sogar zum Tode führen zu können. Benutzt man allerdings nur geringe Mengen Muskatnuss wirkt diese anregend.

Die Menge macht das Gift

Als Fazit kann man sagen, dass unser tägliches Kochen fast schon eine ganz eigene Gefahr für sich selbst darstellt. Denn den meisten Menschen ist es gar nicht mehr bewusst, welche Lebensmittel eine Bedrohung für uns darstellen und bei welchen Lebensmitteln es bestimmte Zubereitungsnormen geben muss bzw. bei welchen Lebensmitteln auch die zu hohe Dosis, schon zu Problemen führen kann. Wer glaubt, dass es sich hierbei nur um vereinzelte Lebensmittel handelt, irrt, vielmehr gibt es eine lange Liste an Dingen, die falsch zubereitet oder in großen Mengen konsumiert zu einer tödlichen Gefahr werden können. Das Ganze beginnt bei Apfelkernen und reicht bis zum Safran. Und das Gemeine ist, dass man auf die meisten dieser Lebensmittel auch nicht unbedingt verzichten möchte bzw. dies auch nicht tun sollte, denn ganz ähnlich wie bei der Bella Donna zum Beispiel, bestimmt die Art und Menge des Verzehrs ganz extrem, welche Wirkung sie auf uns hat. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass vorausgesetzt man bereitet die Zutaten richtig zu, herkömmliche Mengen aus einem Gewicht in den meisten Fällen keine Bedrohung für Leib und Leben darstellen. Auch 5 l Wasser in 3 Stunden konsumiert man in der Regel nicht so ohne weiteres. Plant man allerdings eine Schlemmerorgie, sollte man durchaus etwas Zeit dafür aufwenden, um etwas über die entsprechenden Lebensmittel, die zum Einsatz kommen sollen, zu recherchieren, um Problemen vorzubeugen. Wie bereits vorher gesagt, kann man durchaus sagen, dass persönlich schädlich und ungesundes nützlich sein kann. Und das bei vielem im Leben einfach stumpf die Menge das Gift ausmacht. Es wird Zeit, dass wir uns wieder etwas mehr mit unserer Nahrung auseinandersetzen, als wir es bisher tun und auch unsere Kinder wieder einen besseren Bezug zu dem bekommen, was diese täglich in sich hineinstopfen.

 

[KaKra]

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