Autoreninfo | Mag. Valerie Dietrich | |
aktualisiert: 16.11.2019 | Online Redakteurin | |
Psychologie, Beruf und Karriere |
Homöopathie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Hier in diesem Artikel erfährst du, wann du sie bei Kindern einsetzen kannst, was du in der Hausapotheke haben solltest und wann du auf jeden Fall zu einem Arzt gehen musst.
Die Homöopathie ist eigentlich immer dann geeignet, wenn es irgend eine akute oder chronische Erkrankung beim Baby oder Kind sanft zu behandeln gilt. In manchen Fällen lässt sich mithilfe der Homöopathie einem Infekt sogar vorbeugen. Einige ganz typische Anlässe für den Einsatz von Homöopathie wären unter anderem:
Gesteigerte Infektanfälligkeit
Unfälle
Muskelkater
Verletzung
Insektenstiche
Schlafstörung
Zahnungsschmerzen
Neurodermitis
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)
Blähkoliken
Magen Darminfekte
Verstopfung
Erkältung
Bettennässen
Husten
Schnupfen
Allergien
In vielen Fällen kann die Homöopathie einfach begleitend zu einer anderen Therapie eingesetzt werden, vor allem dann, wenn die Erkrankung ernster ist.
Das korrekte Mittel zu finden ist bei der homöopathischen Behandlung nicht immer ganz einfach, denn das Mittel muss zu den Beschwerden des Kindes passen und es stehen über 200 verschiedene Mittel zur Verfügung. Wollen die Eltern selbst das geeignete Mittel heraussuchen, so müssen sie ihr Kind auf der einen Seite gut beobachten und auf der anderen Seite nach Möglichkeit nach seinem Zustand befragen. Verschiedenste Bücher, aber auch diverse Internetseiten können helfen, die Beschwerden einzugrenzen und den passenden Wirkstoff zu finden. Deutlich sinnvoller ist es natürlich, einen ausgebildeten Homöopathen zu besuchen und diesem die genaue Stoffauswahl zu überlassen. Trotzdem haben wir einmal eine kleine Liste zusammengestellt mit den am häufigsten in der Homöopathie eingesetzten Mitteln und ihren Anwendungsgebieten.
Arconitum
bei beginnendem fieberhaften Infekt
bei Schnupfen
bei Husten
bei Gliederschmerzen
bei Ohrenschmerzen
Apis
bei Insektenstichen
bei Entzündungen
Arnica
bei Verletzungen
Bei Knochenbrüchen
bei Prellungen
bei Wunden
bei Verrenkungen
Arsenicum album
bei Magen- und Darmbeschwerden
bei Heuschnupfen
Bei Neurodermitis
Belladonna
bei einem Sonnenstich
Bei Fieberkrämpfen
bei akuten Mittelohrentzündungn
bei Zahnungsfieber
bei Koliken
bei Scharlach
Bryonia
Bei Erkältungskrankheiten
bei Kopfschmerzen
Carbo vegetabilis
bei Blähungen
Bei Magen-Darm-Erkrankungen
bei Krampfhusten
Chamomilla
bei Blähungskoliken
bei Zahnungsbeschwerden
Bei cholerischem Verhalten
Colocynthis
bei Darmstörungen
Bei Koliken
Drosera
bei krampfartigem Husten
bei Kehlkopfentzündungen
bei Husten nach Masern
Dulcamara
bei Erkältungen
Bei Nebenhöhlenentzündungen
bei Blasenentzündungen
Ferrum phosphoricum
bei Abwehrschwäche
bei akuten Hals- und Ohrentzündungen
bei Magen-Darm-Erkrankungen
bei Erkältungen
Gelsemium
bei Prüfungsangst
Bei Lampenfieber
bei Kopfgrippe
Ipecacuanha
Bei Übelkeit
bei Erbrechen
Nux vomica
bei Magen- Darmstörungen
Bei grippalen Infekten
bei Kopfschmerzen
Phytolacca
bei Halsentzündungen
bei Pfeifferschem Drüsenfieber
Pulsatilla
bei Verdauungsbeschwerden
Bei Erkältungen
bei Bindehautentzündungen
Spongia
bei Krupphusten (bellender Husten)
In der klassischen Homöopathie werden, besonders wenn es sich um akute Fälle handelt, die Medikamente nicht unbedingt nach der Uhr gegeben, sondern nach Bedarf. Die meist verwendete Darreichungsform in der Homöopathie sind Tabletten, Tropfen oder natürlich Globuli. Die meisten Babys und Kleinkinder können in der Regel grundsätzlich erst einmal alle drei Formen einnehmen, man sollte lediglich bei den Tropfen aber darauf achten, dass man speziell nicht alkoholische Lösungen für seine Kinder besorgt. In der Regel werden zur Selbstbehandlung niedrige und mittlere Potenzen verwendet und man kann im Akutfall drei Globuli eines Mittels mit der Potenz C6 oder D6 bis zu sechsmal täglich oder drei Globuli der Potenz C12 oder D12 zweimal täglich einnehmen. Tropfen werden in der Regel zur Behandlung bei chronischen Krankheiten verwendet, während bei Tabletten die Einnahmeempfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten sind. Sowohl Globuli als auch Tabletten lassen sich hervorragend in Wasser auflösen und gerade ganz Kleinkindern mit einem Löffel geben. Größeren Kindern kann man die Globuli einfach unter die Zunge legen, wo sie sich im Normalfall selbst auflösen.
Gerade wenn es um die Behandlung von Babys und Kindern geht, muss darauf geachtet werden, dass man einen Arztbesuch nicht allzu weit hinausgezögert. Die homöopathische Behandlung sollte eine schnelle und spürbare Wirkung in einem angemessenen Zeitrahmen haben und eine deutliche Verbesserung des Kindeswohls sollte ersichtlich sein. Ist dies nicht der Fall, sollte man das Kind direkt einpacken und zum Kinderarzt fahren, um die Krankheit nicht zu verschleppen. Grundsätzlich sollte bei Beschwerden, die schon länger bestehen, immer ein Kinderarzt zu Rate gezogen werden und man sollte diesen von seinen Selbstversuchen auch in Kenntnis setzen. Schwerwiegendere Erkrankungen oder schlimmere Verletzungen sollten immer in Zusammenarbeit mit einem Kinderarzt behandelt werden. Es ist durchaus möglich, dem Kinderarzt zu sagen, dass man einen homöopathischen Behandlungsansatz wünscht und sich mit dem Kinderarzt auf ein Vorgehen zu einigen, dass im Sinne des Kindes ist.
Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die klassische Homöopathie und ihre ganz spezifische Wirksamkeit in der Wissenschaft stark umstritten ist und durch Studien nicht eindeutig belegt werden kann, schadet es sicher nicht, bei ernst zunehmenden Krankheiten immer auch den Rat des Kinderarztes einzuholen.
[KaKra]
Hast du schon positive Erfahrungen mit Homöopathie für Kinder gemacht?