fotolia.de -@Irina Schmidt
Hausaufgaben müssen kein täglicher Kampf sein
Bild: fotolia.de -@Irina Schmidt
Autoreninfo | Katharina Krause |
|
aktualisiert: 04.02.2019 | Vierfache Mutter und Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Hausaufgaben gehören zum Leben von Eltern von schulpflichtigen Kindern einfach dazu. Mit den folgenden
5 Tipps müssen die Hausaufgaben nicht mehr zu einem Stressfaktor im Leben werden.
Was du hier lesen kannst:
- Richtige Zeit für Hausaufgaben
- Perfekte Lernumgebung
- Freiraum für das Kind
- Hilfsmittel
- Pausen
Richtige Zeit für Hausaufgaben
Genauso wichtig wie die richtige Lernumgebung, auf die wir gleich im Anschluss einmal näher
eingehen werden, ist auch die richtige Lernzeit. Jeder Mensch lernt zu einer anderen Zeit lieber
und das sollte man durchaus berücksichtigen. Zwar sagt man, dass die beste Zeit für
Hausaufgaben zwischen 13h30 und 16h00 Uhr ist, doch manche Kinder lernen
deutlich ruhiger und sinnvoller, wenn sie gegen Abend nach dem Abendessen lernen dürfen.
Wichtig ist hier, dass etwa eine halbe Stunde seit der letzten Mahlzeit vergangen ist, damit die
Kinder sich nicht mit einem vollem Bauch direkt wieder hinsetzen müssen. Grundsätzlich sollte
einfach individuell entschieden werden, wann das Kind am liebsten lernt.
Hier bietet es sich durchaus an, das Kind einfach einmal selbst machen zu lassen und einen Plan aufstellen zu lassen und dann nur zu kontrollieren, ob das Kind diesen selbst erstellten Plan auch tatsächlich einhalten konnte und wie die Resultate waren, die es dort
fabriziert hat. Solange das Ergebnis vollkommen in Ordnung ist, besteht kein weiterer
Handlungsbedarf, einen anderen Zeitraum für die Hausaufgaben zu wählen. Mit etwas Glück
sucht sich das Kind instinktiv den Zeitraum raus, der am günstigsten ist. Hier sollte
man also als Eltern etwas Zurückhaltung wahren und das Kind die Aufgaben wirklich
selbstständig zeitlich planen lassen. Das sorgt zum einen dafür, dass das Kind deutlich
motivierter an die Sache herangeht, zum anderen aber auch dafür, dass das Kind lernt, wie es
seine Zeit selbst einteilen kann. Wichtig ist hier, auch einmal flexibel zu sein, denn wenn das
Kind zum Beispiel zu einem Geburtstag eingeladen ist oder mit Freunden gern in ein
Schwimmbad gehen möchte, so sollten die Hausaufgaben durchaus im Zweifelsfall erst nach
dem Schwimmbadbesuch gemacht werden. Das Kind muss verstehen, dass Hausaufgaben
natürlich wichtig sind, dass sie aber nicht das einzige im Leben sind, was zählt. Hier muss man
vielleicht als Elternteil hin und wieder ein bisschen korrigierend eingreifen, aber grundsätzlich
sollte die Zeitplanung vom Kind erledigt werden.
Perfekte Lernumgebung
Es kann nur der vernünftig lernen, der einen sinnvollen Arbeitsplatz hat. Wichtig ist, dass das
Kind einen aufgeräumten, ruhigen und vor allem hellen Platz für die Aufgaben hat. Dieser sollte
vollkommen frei von Spielsachen sein und auch von allen anderen Dingen, die das Kind
irgendwie von seiner Arbeit ablenken könnten. Auf dem Schreibtisch liegt nichts außer dem,
was das Kind unbedingt zum Arbeiten braucht. Alles was zusätzlich auf
dem Tisch liegt, könnte ein Gegenstand sein, der das Kind im Endeffekt nur davon abhält,
sinnvoll zu arbeiten, weil es sich durch diesen ablenken lässt oder sich mit diesem ablenkt, weil
es keine Lust hat, seine Hausaufgaben jetzt zu erledigen.
Geschwister sollten, wenn das Kind Hausaufgaben macht, in einem anderen Raum untergebracht sein und das Kind möglichst nicht
stören. Fernseher und Radio, sowie auch alle anderen Haushaltsgeräte sollten, wenn möglich,
ausgeschaltet sein, da sie die Kinder in der Regel nur ablenken und damit die Bearbeitung der
Hausaufgaben extrem in die Länge ziehen können. Bei ganz einfachen Aufgaben ist es natürlich
durchaus möglich, Musik oder ein Hörspiel zu hören, gerade dann, wenn die Hausaufgaben
irgendetwas mit ausschneiden, malen oder kleben zu tun haben. In dem Moment also, wo mehr
die Hände als das Hirn des Kindes gefordert ist, ist es also durchaus erlaubt, auch das Radio
oder ein Hörbuch einzuschalten. In dem Moment, wo das Kind aber rechnen, schreiben oder
etwas lesen soll, sollten all diese Quellen einfach stumm geschaltet werden, damit sich das
Kind wirklich passend auf die Aufgaben konzentrieren kann.
Freiraum für das Kind
Grundsätzlich mögen Kinder es besonders gerne, wenn sie irgendetwas selbst entscheiden
dürfen, da sie das im Normalfall nicht an allzu vielen Stellen im Leben können. Auch bei den
Hausaufgaben sollte man dem Kind also einen größtmöglichen Freiraum lassen, gleichzeitig
aber natürlich für Fragen zur Verfügung stehen. Hierbei ist es allerdings wichtig, dafür nicht
direkt neben dem Kind zu sitzen oder dem Kind wirklich eine permanente Anleitung zu bieten,
da es sonst fast unmöglich ist zu sagen, wie viel von den Hausaufgaben das Kind wirklich
selbstständig hat lösen können. Auch die Reihenfolge, in der das Kind die Hausaufgaben
letztendlich bearbeiten möchte, sollte freigestellt sein. Natürlich kann man mit dem Kind einmal
darüber reden, warum es sich dafür entscheidet erst das eine und dann das andere zu machen
und vielleicht auch darüber sprechen, warum es vielleicht in einzelnen Fällen sinnvoller wäre,
etwas anderes zu machen, aber grundsätzlich sollte die letzte Entscheidung beim Kind liegen.
Immer unter der Voraussetzung natürlich, dass im Endeffekt das Ganze dafür sorgt, dass die
Hausaufgaben erledigt sind und dass es keine mittelschweren Katastrophen gibt, wenn du bei
diesem Vorgehen bleibst. Die Kinder lernen hierdurch, dass sie eigenverantwortlich mit den
Hausaufgaben umgehen müssen und durchaus in der Lage sind, eigene Entscheidungen zu
treffen, was in der Regel dazu führt, dass sie wesentlich entspannter an den Hausaufgaben
selbst arbeiten können, weil sie nicht vorher einen Kampf darum führen mussten, welche
Hausaufgabe nun als erstes gemacht werden muss.
Hilfsmittel
Wie wir wissen, können Kinder sehr unterschiedlich sein, was die Methoden und Lernhilfen
angeht, mit denen sie besonders gerne arbeiten. Während der eine vollkommen glücklich ist,
wenn er einen Karteikasten bekommt, so braucht ein anderes vielleicht eher ein passendes
Lernprogramm oder aber andere Schüler, mit denen es sich austauschen kann. Hier ist vor
allem wichtig, dass du auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehst und dein Kind letztendlich
mehr oder weniger entscheiden kann, welche Methoden ihm am besten liegen und diese
vorrangig zu nutzen. Grundsätzlich ist aber wichtig, dass je nach Lerntyp des Kindes passende
Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Es kann durchaus sein, dass das Kind einen extra DIN-A drei
Block braucht, um sich dort Mindmaps zu erstellen oder Zusammenhänge aufzuzeichnen,
interaktive Lernspiele oder Apps fürs Handy oder sonst irgendwelche Dinge, mit denen es ihm
gelingt, den Stoff für sich sinnvoll darstellbar zu machen. Hier sollte man vor allem auf die
Wünsche und Ideen der Kinder eingehen, denn sie wissen in der Regel am besten, wie sie
selbst lernen.
Pausen
Genauso wie das konzentrierte Lernen müssen auch die Pausen geregelt werden. Jedes Kind
kann sich genau wie jeder Erwachsene nur eine begrenzte Zeit am Stück wirklich
konzentrieren. Für fünf- bis siebenjährige Kinder geht man davon aus, dass 15 Minuten
vollkommen ausreichend sind, um die Kinder passend zu beanspruchen. 15 Minuten arbeiten,
dann eine kleine Pause einlegen.
Acht- bis neunjährige Kinder können sich etwa 20 Minuten lang konzentrieren und bei 10 bis
zwölfjährigen weiß man, dass sie nach etwa 30 Minuten eine Pause brauchen.
Diese Unterbrechungen sind ganz wichtig, da die Kinder nicht in der Lage sind, sich länger auf den
Stoff sinnvoll zu konzentrieren. Auch die Qualität dieser Pause ist ganz enorm wichtig. Frischluft und Bewegung
steigern gerade bei Kleinkindern die Konzentrationsfähigkeit enorm.
[KaKra]