Autoreninfo | Katharina Krause | |
aktualisiert: 24.10.2019 | Vierfache Mutter und Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Man kann sogar sagen, dass Kinder, die besonders hartnäckig sind, keine tollen Talente oder eine übermäßig hohe Intelligenz brauchen, um erstaunliche Sachen zu erreichen. Was einigen Kindern an Begabungen fehlt, machen sie einfach durch ihre Hartnäckigkeit wieder wett. Hierbei lässt sich durchaus immer wieder beobachten, dass Kinder gibt, die zwar ganz tolle Begabungen haben, diese aber nicht halb so effizient einsetzen, wie sie es könnten, da ihnen einfach niemals die entsprechende Hartnäckigkeit beigebracht wurde.
Da kleine Kinder in der Regel bis zu einem gewissen Alter nur zu Hause
sind, heißt das im Rückschluss auch, dass die Eigenschaft der Hartnäckigkeit schon im eigenen
Haushalt trainiert werden muss. So solltest du deinen Kindern immer wieder Möglichkeiten
eröffnen, mit deren Hilfe sie es schaffen, den Zusammenhang zwischen harter Arbeit und
Anstrengung und dem endgültigen Resultat und der Freude darüber zu erlernen. Im Konkreten
heißt das, dass man durchaus immer einmal wieder verschiedene Angebote machen
sollte, etwas Komplexeres zu tun. Lass dein Kind zum Beispiel puzzeln. Beim Puzzeln braucht
es einiges an Geduld und Anstrengung, um das Bild zusammenzusetzen und im Anschluss
solltest du diese Anstrengung belohnen, indem du das Puzzle zum Beispiel in einem
Bilderrahmen verpackst und an die Wand bringst.
Genauso kann man das Kind aber auch in
einem Sportverein anmelden, ihm ein Handwerk beibringen oder sein Interesse an
naturwissenschaftlichen, geschichtlichen oder anderen Themenbereichen wecken. Finde hier
einfach einen Weg, dein Kind mit etwas zu fordern, was bei deinem Kind auch tatsächlich auf
Interesse stößt. Die einfachste Art und Weise Hartnäckigkeit bei Kindern zu fördern ist, dies mit
Tätigkeiten zu tun, die die Kinder gerne ausführen, weil die Tätigkeit ihnen dann extrem viel
Spaß macht. Wenn du schaffst, dass dein Kind etwas mit Leidenschaft tut, dann wird es dieses in der Regel auch mit einer gewissen Hartnäckigkeit tun und seine Hartnäckigkeit dann auch trainieren.
Ebenso wichtig ist es auch hier wieder, dass du
deine Vorbildfunktion sehr ernst nimmst. Kinder lernen in den ersten Jahren vor allem dadurch,
dass sie das Verhalten ihrer Eltern nachahmen. Wenn dein Kind also nicht erlebt, dass du
hartnäckig an einem Ziel arbeitest, so wird es vermutlich auch selbst nicht auf die Idee kommen,
dies zu tun. Hier sollte es immer wieder Möglichkeiten geben, bei denen das Kind mitbekommt,
wie auch du deine Hartnäckigkeit einsetzt, um Dinge zu erreichen, damit es dieses Verhalten
nachahmen kann.
Ebenso wichtig ist es, dass das Kind nicht zu einem kleinen, dressierten
Affen wird. Es geht also nicht darum, dass das Kind eine Anstrengung macht, nur um direkt im
Anschluss eine Belohnung dafür zu bekommen. Das funktioniert zwar, hat aber weniger mit der
Aneignung von Hartnäckigkeit zu tun, als eher mit dem Dressieren eines Tieres. Du willst dein
Kind aber nicht dressieren, sondern seine Hartnäckigkeit stärken und ihm Möglichkeiten
offenbaren, wie es auch langfristigere Ziele erfolgreich zu einem Ende bringen kann. Kinder, die
nur auf die schnelle Belohnung aus sind, werden mit langfristigen Zielen große Probleme
haben, die nicht sein müssten. Auch das Loben sollte niemals vergessen werden, doch man
sollte hierbei ganz gewaltig aufpassen, denn grundsätzlich ist es immer besser, die
Anstrengung eines Kindes zu loben als die Resultate. Hier sind wir wieder bei dem Unterschied
zwischen der Erziehung und der Dressur. Du willst nicht, dass dein Kind das Lob als eine
Belohnung ansieht und die Anstrengung nur unternimmt, um die Belohnung zu bekommen. In
der Regel ist es immer dann der Fall, wenn Lob für erfolgreiche Tätigkeiten ausgesprochen
wird. Viel besser ist es, das Kind dafür zu loben, dass es sich in irgendeinem Bereich sehr
anstrengt und versucht, seine Fertigkeiten in diesem Bereich auch tatsächlich
weiterzuentwickeln. Hartnäckigkeit bedeutet in der Regel auch, dass man nicht einfach aufgibt,
wenn es irgendwo kompliziert wird, sondern dass man nach Wegen sucht, um an diesen
Hindernissen vorbeizukommen.
[KaKra]
Glaubst du, dass du deinem Kind ausreichend Herausforderungen präsentierst?