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Die Schuhe alleine zubinden - eine Art von Selbständigkeit
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Autoreninfo | Katharina Krause |
|
aktualisiert: 18.03.2019 | Vierfache Mutter und Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Schon vor der Schulzeit wird der Grundstein für den schulischen Erfolg oder Misserfolg gelegt. Kinder müssen eine ganze Menge verschiedener Fähigkeiten mitbringen, um in der
Schule wirklich sinnvoll bestehen zu können. Wir geben euch hier ein paar Grundlagen an die Hand.
Was du hier lesen kannst:
- Vor der Schulzeit wird der Grundstein gelegt
- Selbstbewusstsein
- Selbstständigkeit
-
- Neugier
- Selbstkontrolle
- Soziales Engagement
- Verantwortung für sich selbst
- Pflichtbewusstsein
- Sprachfertigkeiten
- Lernbereitschaft
- Belastbarkeit
- Leistungsbereitschaft
- Kommunikationsfähigkeit
- Alltagskompetenzen
- Kooperationsbereitschaft
- Fazit
Vor der Schulzeit wird der Grundstein gelegt
Die meisten Fähigkeiten, die für ein Kind in der Schule interessant sind, sind Dinge, die es schon von Geburt an ganz nebenbei im Alltag lernen kann und lernen sollte. Je früher
begonnen wird diese Fähigkeiten zu schulen, desto leichter
wird dem Kind in der Regel die anschließende Schulzeit fallen. Kinder, die erst mit Beginn der
Schule diese Fähigkeiten erwerben müssen, haben es in der Regel deutlich schwerer als jene
Kinder, die dies von Zuhause aus direkt mitbekommen.
Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein ist für die schulische Karriere definitiv interessant, da im Normalfall
fehlendes Selbstbewusstsein ist die Noten schlechter werden lässt, als sie sein müssten.
Um selbstbewusst zu sein, muss das Kind lernen, dass es zu seinen Taten stehen muss und wissen, dass es viele Dinge schon sehr gut kann und jene Dinge, die es noch nicht
kann, nur noch nicht gelernt hat, aber lernen kann und wird. Selbstbewusste Kinder wissen,
dass sie sich nicht verstecken müssen, beteiligen sich in der Regel besser und reger am
Unterricht und haben weniger Probleme damit, einen Fehler zu machen. Fehlendes Selbstbewusstsein in der Schule sorgt meist recht schnell dafür,
dass gerade die mündlichen Noten auf der Strecke bleiben, da die Kinder sich nicht trauen, vor
allen anderen etwas zu sagen aus Angst, dass das, was sie sagen, falsch sein
könnte.
Selbstständigkeit
Auch Selbstständigkeit spielt in der Regel eine große Rolle, denn in der Schule ist
plötzlich niemand mehr da, der den Kindern permanent hilft. Sie müssen selbstständig ihren
Ranzen ein- und wieder ausräumen, ihre Stifte wieder in die Federmappen zurücklegen
und den Bleistift selbstständig anspitzen. Kinder, die bisher nur
gelernt haben, dass ihnen alles fertig gemacht wurde, haben es bei Schulbeginn in der
Regel sehr schwer, da es für sie ungewohnt und fremd ist, sich um bestimmte Dinge
selbst zu kümmern. Jedes Kind sollte dementsprechend möglichst früh zu einem gewissen
Maße an Selbstständigkeit trainiert werden, denn zum einen sorgt Selbstständigkeit dafür, dass
ein Kind selbstbewusster ist und zum anderen wird Selbstständigkeit in der Schule auch gefordert.
Neugier
Grundsätzlich sind Kinder von Natur aus neugierig, doch wenn sie mit ihrer Neugier immer
nur vor Wände laufen, schläft diese irgendwann ein. Es ist also unglaublich
wichtig, dass du dafür sorgst, dass dein Kind weiterhin neugierig bleibt, denn Kinder, die
neugierig sind, wollen etwas Neues lernen und neue Dinge erforschen. So haben
es Lehrer in der Regel leichter, neugierigen Kindern neuen Unterrichtsstoff schmackhaft zu machen als
Kindern, die absolut keine Neugier mehr von sich aus haben. Wer sich also seine Neugier
bewahren kann, hat es in der Regel in der Schule ebenfalls deutlich leichter. Daher sollten
alle Eltern Wert darauf legen, die Neugier ihrer Kinder zu hegen und zu pflegen und diese als
etwas Gutes und nicht als etwas Lästiges zu empfinden.
Selbstkontrolle
Selbstkontrolle ist ebenfalls einer von diesen Punkten, den viele Kinder, aber auch manche
Erwachsene, einfach nicht beherrschen. Dabei ist die Selbstkontrolle unglaublich interessant.
Unter Selbstkontrolle versteht man jene Möglichkeiten, sich selbst von fixen Ideen
abzuhalten. Selbstkontrolle bedeutet, dass man sich nicht ablenken lässt, dass man plötzliche
Impulse, im Zaum halten kann und somit auch seine
Gefühlsregungen noch beherrscht. Selbstkontrolle lernen Kinder in der Regel immer dann,
wenn sie mit Dingen umgehen lernen müssen, die ihnen nicht gefallen. Selbstkontrolle heißt im
gewissen Maße auch, Frustrationstoleranz zu entwickeln und auch in Situationen ruhig zu
bleiben, wo man vielleicht etwas nicht direkt bekommt oder irgendetwas nicht so klappt, wie
man sich dieses wünscht. Selbstkontrolle kann schon früh im Haushalt trainiert werden.
Soziales Engagement
Ein großes Problem, das viele Kinder heutzutage haben, ist die Tatsache, dass sie zu
Einzelkämpfern erzogen werden. Dabei ist es unglaublich wichtig, dass man gerade auch in der
Schule gelernt hat, zusammenzuarbeiten und vielleicht auch ein gewisses soziales Engagement
zu entwickeln und sich für Dinge einzusetzen, die nicht nur einen selbst betreffen und auch bei Dingen mitmachen zu können, die einen vielleicht gar nicht so
wirklich interessieren. Soziale Fähigkeiten sind unglaublich wichtig und sollten ebenfalls früh in
der Kindheit trainiert werden. Dies tut man am besten, indem man dem Kind
einfach vorlebt, wie es richtig funktioniert.
Verantwortung für sich selbst
Auch die Verantwortung für sich selbst muss ein Kind übernehmen können. Viele Kinder, die
Mist bauen verweisen darauf, dass auch andere
Kinder dies getan hätten. Die Verantwortung für sich selbst und sein eigenes Handeln
zu übernehmen und für alle Konsequenzen, die aus diesen beiden Dingen resultieren,
einzustehen, fällt schon den meisten Erwachsenen nicht besonders leicht und auch hier kann
man gar nicht früh genug damit anfangen, seinem Kind beizubringen, dass es für sein
Handeln, seine Taten, aber auch im gewissen Maße für sich selbst verantwortlich ist.
Es muss lernen, dass nicht immer irgendjemand da ist, der sämtliche Verantwortung übernimmt
und dass man bestimmte Dinge irgendwann auch selbst übernehmen muss. Auch
Verantwortung lässt sich in der Regel sehr leicht schon im frühen Kindesalter üben. Hierbei geht
es vor allem darum, dem Kind zu zeigen, dass jede Entscheidung, die es trifft, auch
Konsequenzen hat und dass diese nicht einfach verschwinden, nur weil es plötzlich bequemer
wäre, wenn man diese Entscheidung so oder so nicht getroffen hätte.
Pflichtbewusstsein
Vielen Kindern heutzutage fehlt ein Pflichtbewusstsein und auch dies ist etwas, was im frühen
Kindesalter leichter zu lernen ist, als wenn man dies erst dann lernt, wenn man schon etwas
älter ist. Beim Pflichtbewusstsein geht es letztendlich darum, bestimmte Dinge auch dann zu
machen, wenn man keine Lust hat - einfach nur, weil man sie nun mal tun muss. Das kann zum
Beispiel die Tatsache sein, dass man sich vor dem Essen die Hände wäscht oder dass man
immer sein Spielzeug richtig wegpackt, damit nicht irgendjemand drauftritt und sich verletzt
oder eben jeden Tag sein Haustier füttert.
Sprachfertigkeiten
Das sicher Zeitraubenste an der kindlichen Entwicklung ist der Auf- und Ausbau der
Sprachfähigkeiten. Diese bilden sich nur dann sinnvoll, wenn man mit dem Kind auch
tatsächlich spricht. Das Kind braucht soziale Interaktion mit anderen Menschen oder Kindern,
um richtig sprechen zu lernen. Kein Film der Welt, keine Lernsoftware und nichts anderes
Elektronisches kann das Gespräch zwischen Eltern und Kindern ersetzen. Am besten
entwickelt sich das Sprachverständnis bei Kleinkindern, wenn ihre Eltern viel mit ihnen reden,
und versuchen, viele Situationen zu kommentieren, die gerade akut sind.
Lernbereitschaft
Die Lernbereitschaft hängt im Normalfall ganz eng mit der Neugier des Kindes zusammen. Je
neugieriger das Kind ist, desto eher ist es auch bereit, etwas Neues zu lernen. Lernbereitschaft
in dem Sinne kann man eigentlich nicht wirklich trainieren, sondern man kann dem Kind einfach nur
zeigen, dass es toll ist, immer etwas Neues zu lernen und dieses möglichst schon früh.
Die meisten Kinder sind bis in die mittlere Grundschulzeit hinein durchaus lernbereit und
verlieren diese Eigenschaft erst dann, wenn sie begreifen, dass sie lernen müssen, auch wenn es sie gar
nicht wirklich interessiert.
Belastbarkeit
Kinder müssen im gewissem Maße auch belastbar sein. Sie müssen in der Lage sein,
mit Situationen, die ihnen nicht gefallen, umzugehen, genauso wie mit jemandem, der sich
nicht ganz fair ihnen gegenüber verhält. Weinerliche Kinder und Kinder, denen schnell alles
zu viel wird, haben in der Schule ebenfalls ein großes Problem. Meistens Einzelkinder,
aber auch die Kinder, die recht wenig soziale Interaktion in ihrer Kindheit erlebt haben und
womöglich aus einem sehr ruhigen Haushalt kommen, sind diese oft weniger belastbar als Kinder aus
Haushalten mit anderen Kindern. Je mehr die Kinder früh gefordert und gefördert werden, desto
belastbarer sind sie hinterher in der Schule auch. Natürlich hat jede Belastbarkeit auch ihre Grenzen, doch man sollte dafür sorgen, dass die Kinder nicht zu sehr in Watte
gepackt werden, denn spätestens wenn sie die Schule müssen, wird Belastbarkeit gefragt sein.
Leistungsbereitschaft
Auch Leistungsbereitschaft fällt unter die Dinge, die ein Kind dringend lernen muss,
bevor es in die Schule kommt. Die meisten Kinder, die in der Schule Probleme haben,
haben nur eine sehr geringe Leistungsbereitschaft und in der Regel auch kein Interesse,
irgendetwas daran zu ändern. Auch hier sind wieder die Eltern gefragt, die Kinder früh zu fordern
und zu fördern.
Kommunikationsfähigkeit
Unter Kommunikationsfähigkeit fällt nicht nur die Tatsache, dass das Kind ein gewisses
Sprachverständnis aufbringen und gleichzeitig in der Lage sein muss, sich passend zu
artikulieren, sondern auch, dass es die Spielregeln im sozialen Miteinander kennt und korrekt
anwenden kann. Zur Kommunikationsfähigkeit gehört auch, andere Leute aussprechen zu
lassen und eine Diskussion zu führen, ohne dem Gegenüber an die Gurgel zu gehen. Hier
sollten die Eltern wert darauf legen, früh zu vermitteln, dass man alles auf einem vernünftigen
Weg kommunikativ lösen kann. Wem das gelingt, der hat seinem Kind hierbei einen großen
Gefallen für die Schule getan.
Alltagskompetenzen
Auch Alltagskompetenzen sollten Kinder zu Beginn der Schulzeit schon erworben haben.
Hierbei geht es um all jene Dinge, von denen man eigentlich annehmen müsste, dass sie ein
Kind mit sechs oder sieben Jahren schon beherrscht. Kinder, die nicht in der Lage sind, aus
einem Glas zu trinken, sich selbstständig die Schuhe zu binden oder Probleme haben, ihre
Jacke alleine zu schließen, haben in der Schule in der Regel auch keine große Freude. Es gibt
einfach Dinge, die ein Kind in einem bestimmten Alter nun mal können muss und es
liegt an den Eltern, diese Alltagskompetenzen zu vermitteln.
Kooperationsbereitschaft
Auch die Kooperationsbereitschaft in der Schule ist sehr interessant, denn letztendlich
funktioniert es nicht, wenn ein Kind seine Kooperation mit dem Lehrer einfach verweigert. Das
Zusammenspiel zwischen Lehrer und Schüler funktioniert nur, wenn beide sich darauf einlassen
und auch dies ist etwas, was dem Kind in seiner frühen Jugend schon beigebracht werden
kann. Auch im Umgang mit anderen Schülern ist dies unerlässlich.
Fazit
Wer seinem Kind diese Eigenschaften und Werte früh vermittelt und dafür sorgt, dass sie
erhalten bleiben und geschult werden, der bereitet sein Kind optimal auf die Schulzeit vor. Zwar lässt sich damit noch nicht garantieren, dass immer
alles problemlos verlaufen wird, doch das Kind ist, wenn es diese Kompetenzen erworben hat,
durchaus in der Lage, sich gut durch die Schulzeit zu bewegen und hierbei auch einigermaßen
erfolgreich zu sein.
[KaKra]