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Gemüse stellt sich vor: Steckrübe

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Die Steckrübe ist ein guter Vitamin C-Lieferant.
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 19.03.2014Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Fast vergessen: die Steckrübe

Ich bin die Steckrübe und unter sehr vielen Namen bekannt. Manche nennen mich schwedische Rübe, da ich erst im 17. Jahrhundert nach Deutschland kam. Andere sagen zu mir auch Butterrübe, Wruke oder Kohlrübe.

Mein eigentlicher botanischer Name lautet jedoch Brassica napus subsp. rapifera. Eigentlich gehöre ich weitläufig zur Familie des Raps, den Du sicher von den Feldern mit leuchtend gelben Blüten kennst. Ich selbst bin allerdings etwas bescheidener als mein Verwandter und halte mich nicht so dicht gedrängt an meine Geschwister auf Beeten und Äckern, da ich zum wachsen auch Platz brauche.

Die Farbe der Schale variiert

Meist wachse ich eher rundlich und habe eine robuste Schale, die grünlich, manchmal auch rötlich-violett schimmert. Lange Zeit hat man mich nicht gern gegessen. Das lag daran, dass in sehr schweren Zeiten, als Kriege herrschten und die Menschen großen Hunger hatten, ich das hauptnahrungsmittel für viele war. Man kann mich nämlich recht gut anbauen, da ich eher anspruchslos und pflegeleicht bin.

Steckrübe lässt sich lange lagern

Nach der Ernte ab dem Spätsommer bis in den Herbst bin ich lange lagerungsfähig. Als nun die Menschen, vor allem im ersten Weltkrieg, im Winter von 1916 auf 1917, kaum Kartoffeln hatten, weil die Ernten schlecht ausfielen, holte man mich in die Küchen. Ich wurde wie Fleisch gebraten, als Gemüse gedünstet oder gekocht, püriert, zur Suppe gekocht und man machte aus mir sogar Brotaufstriche, wie Marmelade.

Weil die Kriegszeiten lang dauerten und die Menschen danach lange Zeit brauchten, um das Land wieder aufzubauen, war ich viele Jahre nicht von den Speiseplänen wegzudenken. Das hatte zur Folge, dass man sich an mir tatsächlich übersättigt hat. Du kennst das ja vielleicht, wenn Du Deine Lieblingsspeise jeden Tag oder in größeren Mengen isst, dann sehnst Du Dich irgendwann nach etwas anderem und die Lieblingsspeise schmeckt Dir nicht mehr so gut.

Steckrübe lange vergessen

Und weil man mich dann lange satt hatte, vergaß man mich weitestgehend. Erst in den letzten Jahren haben die Menschen mich wiederentdeckt und mittlerweile erfreue ich mich wieder größter Beliebtheit.

Guter Vitaminlieferant

Ich bin ein Kohlehydratlieferant, besitze Viel Vitamin A und Beta Carotin. Dazu noch die Vitamine B1, B2 und C. Obwohl ich auch Eiweiß und Fett besitze, bin ich dennoch kalorienarm. Außerdem habe ich viele Mineralstoffe und enthalte wertvolle Senföle.

Mein Fruchtfleisch ist je nach Sorte blass bis kräftig dunkelgelb. Bei einem Gewicht von bis zu einem Kilo kann ich schon eine kleine Familie gut satt machen.

So schmeckt die Steckrübe

Vom Geschmack her könnte man sagen, dass ich ein süßliches, ganz leicht herbes Aroma habe, mit ein wenig Kohlgeschmack. Beim Garen kann es sein, dass mein Fruchtfleisch etwas dunkler bis fast orange wird. Kinder essen mich meist sehr gern, eben weil ich ein eher liebliches Gemüse bin.

Die Steckrübe zubereiten

Natürlich sollte man meine feste Schale großzügig abschneiden, denn sie ist zu hart und trocken, um mitgegessen zu werden. Mein Fruchtfleisch schneidet man am besten in etwa 1 Zentimeter breite und dicke Streifen, die etwa 4-5 Zentimeter lang sind, wenn man mich zum Gemüse verarbeiten möchte. Soll ich als Fleischersatz gebraten werden, schneidet man mich am besten in große Scheiben.

Als Gewürz bin ich schon mit etwas Salz, eventuell auch Pfeffer zufrieden. Gedünstet, mit etwas Butter, Petersilie und in einer Mehlschwitze oder geschmort mit Schinken und Zwiebeln, kann man mich ganz schnell und super einfach zubereiten.

Steckrübe als Kompott

Aber Du könntest mich auch zusammen mit Äpfeln kochen und als Kompott verspeisen.Probiere mich einfach. Ich bin mir sicher, Du wirst mich lieben und wir sind bald schon Freunde, die sich gern und oft auf Deinem Teller treffen.

Lesetipp: Gemüse stellt sich vor: Mangold.

[SyKo]

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