Mittlerweile ist dein Kind zwei Jahre alt und trotzdem haben Stäbe und Stöcke ihren Reiz noch
nicht verloren und werden das für die nächsten paar Jahre auch nicht tun. Zum Glück kommt
dein Kind nun aber langsam in Bereiche, wo man ihm durchaus vermitteln kann, wo die
Gefahren beim Spielen mit Stäben und Stöcken sind und wie man diese möglichst umgehen
kann. Grundsätzlich ist die Hauptgefahr beim Spiel mit Stäben und Stöcken die Tatsache, dass
das Kind mithilfe von diesen etwas herunterreißen könnte, das sonst außerhalb seiner
Reichweite stehen würde. Gerade Bilder von den Wänden, aber auch Tassen vom Tisch oder
Ähnliches können so zu einer Gefahr werden. Darüber hinaus besteht immer noch die
Möglichkeit, dass ein Kind auf die Idee kommt, mit dem Stab oder Stock, mit dem es gerade spielt, Haustiere, andere Kinder oder Erwachsene zu schlagen. Während es für die Letzteren
im Normalfall eher ein Ärgernis ist und höchstens zu einigen blauen Flecken führen kann, ist
das Schlagen von Haustieren oder anderen Kindern durchaus gefährlich und sollte unter allen
Umständen unterbunden werden.
Herd
Der Herd ist und bleibt für die meisten Kinder auch mit zwei Jahren noch unglaublich
faszinierend und am liebsten würden sie das Essen auf dem Herd selbst kochen. Diese
Faszination für den Herd verlieren die meisten Kinder auch nicht und so wird über einige Zeit
hinweg große Vorsicht geboten sein, damit das Kind nicht womöglich irgendwann einmal einen
heißen Topf anfasst, die Hand auf die heiße Herdplatte legt oder gar einen Topf mit heißem
Inhalt zu sich hinunterzieht. Grundsätzlich ist die Küche kein Ort, wo man sein Kind
unbeaufsichtigt spielen lassen kann und somit solltest du dies auch nicht zulassen. Darüber
hinaus helfen Herdsicherungen und womöglich auch ein Laufstall, das Kind von gefährlichen Orten fernzuhalten.
Kühlschrank
Auch der Kühlschrank wird weiterhin und mit zunehmender Größe des Kindes in der Regel
mehr oder weniger große Gefahren bereithalten. Zum einen besteht immer die
Chance, dass das Kind aus dem Kühlschrank irgendetwas herausholt, was es eigentlich
nicht essen darf oder was nicht für den Konsum gedacht ist. Darüber hinaus besteht auch
immer die Möglichkeit, dass Glasplatten zu Bruch gehen und sich das Kind dann an den
Scherben verletzt. Zudem kann es auch passieren, dass das Kind sogar in den Kühlschrank hineinklettert und sich die Kühlschranktür
danach schließt.
All diese Gefährdungen für das Kind muss man im Hinterkopf behalten, wenn
das Kind in einen Raum kommt, in dem ein Kühlschrank steht. Große Kühlschränke können, so
sie nicht eingebaut oder festgemacht sind, beim Versuch des Kindes sie zu öffnen auch
umfallen und das Kind unter sich begraben. Grundsätzlich sollte das Kind in einem Raum, wo
ein Kühlschrank ist, nicht allein und unbeaufsichtigt spielen dürfen und man sollte dafür sorgen,
dass Kühlschränke nicht umfallen können und dass sie sich am besten von Kinderhand gar
nicht erst öffnen lassen. Hierzu gibt es Kindersicherungen, die verhindern, dass Kinder in der
Lage sind, den Kühlschrank zu öffnen und somit alle daraus resultierenden Probleme direkt
beseitigen.
Elektrogeräte
Auch Elektrogeräte sind für die meisten Kinder in diesem Alter unglaublich interessant und so
lassen sie sich nur schwerlich davon abbringen, mit ihnen zu spielen. Auch mit zwei Jahren
muss man leider noch immer feststellen, dass die meisten Kinder kein gesteigertes Interesse
daran haben, vernünftig zu sein und von den ach so interessanten Dingen ihre Finger zu
lassen. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis du dich darauf verlassen kannst, dass das
Kind nicht doch irgendetwas anfasst, was es nicht anfassen soll, aufhört, das Telefon oder die
Fernbedienung zu mopsen oder begeistert auf deinem Smartphone herumzuwischen.
Treppen
Mit zwei Jahren können die meisten Kinder in der Regel schon relativ gut
selbstständig Treppen laufen und schaffen dieses unter normalen Umständen auch recht
konstant und ohne größere Unfälle. Die meisten Kinder sind durchaus in der Lage, eine Treppe
zumindest unfallfrei hinaufzugehen und viele können auch schon einzelne Stufen oder vielleicht
auch mehrere Stufen hintereinander ohne Hilfe sicher hinaufkommen. Trotzdem stellen Treppen
immer noch eine große Gefahr dar, denn in dem Moment, wo sich das Kind irgendwie ablenken
lässt, ist in Abhängigkeit der Höhe der Treppe mit schwerwiegenden Verletzungen zu rechnen,
wenn das Kind sich doch einmal verschätzt, das Gleichgewicht verliert und die Treppe
hinunterfällt. Von daher muss man Treppen auch heute noch sichern und immer darauf achten,
dass die Kinder, wenn sie Treppensteigen, konzentriert bleiben.
Es kann durchaus
eine heilsame Lösung sein, wenn man das Kind wenige Stufen oder kleine Treppen alleine
nehmen lässt und auch nicht eingreift, wenn es auf diesen herumzublödeln beginnt. Es
kann nämlich durchaus sinnvoll sein, wenn das Kind einmal überwacht von der ersten Stufe aus auf der
Nase landet, weil es sich überschätzt hat, denn dies sorgt meistens dafür, dass das Kind
deutlich vorsichtiger ist als vor dieser Erfahrung. Das heißt jetzt nicht, dass du dein Kind
unbedingt an einer Treppe unbeaufsichtigt spielen lassen sollst, aber das kann durchaus
heißen, dass du durchaus einmal zulassen solltest, dass das Kind gegebenenfalls auch eine Treppenstufe hinunter fällt.
Besonders beliebt sind hierbei die kleinen Zimmerrutschen, die in der Regel kaum einen halben
Meter hoch sind und bei denen auch keine schlimmen Verletzungen zu befürchten sind, wenn
das Kind von dieser Rutsche einmal hinunterfällt. Die Treppen an diesen Rutschen sind eine
verdammt gute Übung für Treppen, die es im Haus womöglich sonst noch gibt. Wichtig ist zu
wissen, dass die meisten Kinder nach einem kleinen Sturz deutlich vorsichtiger werden.
Dementsprechend solltest du dein Kind diese Erfahrung recht früh machen lassen, denn je
jünger das Kind ist, wenn es diese Erfahrung macht, desto ungefährlicher sind in der Regel die
Sturz-Orte.
Abfalleimer
Mit zwei Jahren wissen die meisten Kinder schon ziemlich gut, was sie dürfen und was sie nicht
dürfen und manche sind auch schon durchaus bereit, sich an gewisse Vorgaben zu halten. Das
bedeutet nun aber nicht, dass du dein Kind unbeaufsichtigt einfach so spielen lassen kannst,
denn du musst jederzeit damit rechnen, dass die Neugier und der Spieltrieb des Kindes über
deine Verbote siegen. Grundsätzlich begreifen nun aber Kinder Stück für Stück immer mehr, dass
der Abfalleimer ekelig ist und dass sie mit Dingen, die ekelig sind, nicht wirklich spielen sollen.
Dies ist ein guter Schritt, denn das sorgt im Normalfall dafür, dass du deutlich weniger Zeit
damit verbringen musst, dein Kind von den Abfalleimern fernzuhalten. Ihr Interesse, Dinge in
Schachteln oder Behälter zu packen und wieder aus diesen herauszunehmen hat sich in der
Regel mittlerweile auch stark reduziert und sie finden ganz andere Dinge viel interessanter,
so dass das Aus- und wieder Einräumen von Mülleimern, nicht mehr ganz so weit oben auf ihrer
Prioritätenliste steht. Aufgrund der starken Keimbelastung bei Mülleimern aller Art solltest du
trotzdem dafür sorgen, dass dein Kind nicht die Gelegenheit hat, am Mülleimer zu spielen.
Steckdosen
Steckdosen werden noch lange Zeit ein Problem sein, auf das du sehr stark aufpassen musst,
denn auch wenn das Kind zwischenzeitlich immer mal wieder das Interesse an Steckdosen
verliert, kommt dieses in der Regel doch immer wieder. Steckdosensicherungen sind gut und
schön, doch die meisten sind nur geklebt und viele Kinder haben mittlerweile längst raus,
wie man diese aus der Steckdose entfernen kann. Hat das Kind das noch nicht
raus, musst du jederzeit damit rechnen, dass es in einem unbeaufsichtigten Moment recht
schnell herausfindet, wie es diese aus der Steckdose lösen kann. Steckdosen sind vor allem
deshalb interessant, weil die meisten Kinder es unglaublich faszinierend finden, dass all die
interessanten Elektrogeräte immer dann irgendetwas tun, wenn sie in der Steckdose
eingesteckt sind, während sie nicht reagieren, wenn sie eben nicht eingesteckt sind. Hier hilft es
nur, konstant dafür zu sorgen, dass das Kind nicht an den Steckdosen spielen kann, sodass du
genügend Zeit hast, Unfälle zu vermeiden, wenn ein Kind doch einmal in einem
unbeaufsichtigten Moment allein an eine Steckdose herankommt.
Grundsätzlich gilt, dass
man Steckdosen immer gesichert haben sollte und nicht tolerieren darf, wenn das Kind auch
nur in der Nähe einer Steckdose versucht, irgendetwas zu machen. Das Kind muss begreifen,
dass Steckdosen ohne Wenn und Aber absolut und jederzeit tabu sind. Nur so kann man Unfälle vermeiden!
Losreißen aufgrund interessanter Dinge
Gerade mit zwei Jahren besteht immer noch die Gefahr, dass sich das Kind losreißt, weil es
nicht mehr an der Hand gehen möchte, weil es nicht mehr in die Richtung möchte, in die du
möchtest oder weil es irgendetwas sieht, das es so stark interessiert, dass es diesem auf Teufel komm
raus sofort näher kommen möchte. Gerade an Straßen ist Losreißen eine der größten
Problematiken, mit der man sich als Elternteil auseinandersetzen muss, wenn man mit dem
Kind unterwegs ist. Hierbei kann es schnell dazu kommen, dass aus einer relativ harmlosen
Situation heraus Dinge entstehen, die katastrophale Folgen haben können!
Beim Losreßen ist das große Problem, dass Kinder in der Regel nicht nach
rechts oder links gucken und es somit schnell passieren kann, dass sie so fixiert auf den
Gegenstand ihrer Begierde sind, dass sie alles um sich herum vergessen. Es ist durchaus
eine Überlegung wert, das Kind an ein sogenanntes Kindergeschirr mit Leine zu legen, um zu
verhindern, dass sich das Kind wirklich weit von dir entfernen kann. Während die einen
dies befürworten, stellen die anderen fest, dass man dies nicht tun kann, doch im Endeffekt
sollte die eigentliche Entscheidung eher sein, sich danach richten, wie stark der Drang ist, sich
loszureißen und irgendwohin zu rennen und wie gut du das unter Kontrolle bekommst. Im
Zweifelsfall ist eine Sicherung des Kindes sicher nicht die verkehrte Alternative.
Toilette
Zwei Jahre ist das "magische Alter", in dem die meisten Eltern anfangen, das Kind ins
Sauberkeitstraining zu schicken. Hierbei geht es darum, endlich die lästigen Windeln
loszuwerden und das Kind dorthingehend zu animieren, dass es sich um seine körperlichen
Bedürfnisse kümmert, sich deren bewusst wird und lernt, frühzeitig Bescheid zu geben, wenn es
auf die Toilette muss. Bei den meisten Kindern funktioniert dies mit 24 Monaten noch überhaupt
nicht und man kann beobachten, dass gerade Jungs hier deutlich langsamer in der Entwicklung
sind als Mädchen. Wie bei allem muss man auch bei der Sauberkeitsentwicklung des Kindes
darauf achten, wie weit das Kind schon fortgeschritten ist und was es überhaupt wirklich
wahrnimmt. Das große Problem beim Sauberkeitstraining ist die Tatsache, dass die Kinder in
der Regel nicht gelernt haben darauf zu achten, wann sie auf die Toilette müssen und wann sie
dies ankündigen müssen. Vielen Kindern fällt es sehr schwer, rechtzeitig Bescheid zu geben,
weil in dem Moment, wo ihnen auffällt, dass sie auf die Toilette müssen, das Problem eigentlich
schon fast beseitigt ist, weil sie gerade dabei sind zu pinkeln. Es dauert eine ganze Weile, in der man das Kind immer wieder gezielt darauf hinweisen muss, dass es frühzeitiger merkt, dass es gleich muss, um dann
rechtzeitig auf die Toilette gehen zu können.
Die Toilette ist allerdings aber auch ein großer
Problemfaktor, denn nicht selten stehen im Toilettenraum auch Putzmittel für eben jene und
auch das Wasser und die Toilette selbst sind häufig mit Keimen belastet und niemand möchte,
dass das Kind mit der Toilette spielt. Der Toilettenraum ist daher, auch ein
Problembereich, denn auf der einen Seite möchten wir, dass sich das Kind mit der Toilette
auseinandersetzt, gleichzeitig ist die Toilette ist aber kein Spielplatz für kleine Kinder. Hier muss es
definitiv ganz konsequente Regeln geben, die zum Beispiel besagen, dass nur dann auf die
Toilette gegangen wird, wenn man muss und dass auf Toilette gehen bedeutet, dass man den
Raum betritt, Hose und Windeln herunterzieht, sich auf die Toilette setzt und dort sitzen
bleibt, bis man fertig ist, sich dann wieder anzieht, Hände wäscht und den Raum verlässt. Der Toilettenraum
und die Toilette selbst sind kein Ort, wo man das Kind spielen lassen sollte, auch wenn es
durchaus dem ein oder anderen Elternteil durch den Kopf gehen könnte, dass das Spielen an
der Toilette vielleicht die Vorurteile und die Angst vor der Toilette, die viele Kinder haben,
senken könnte. Hier ist der Nutzen aber nicht so groß, wie das Risiko. Wenn du einmal
anfängst, das Kind im Toilettenraum spielen zu lassen, musst du davon ausgehen, dass es sehr
schwer wird, dieses Verhalten wieder zu ändern.
[KaKra]