Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 17.02.2010 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Vor Beginn der ärztlichen Geburtshilfe hat sich keine Frau zum Gebären freiwillig hingelegt. Frauen von Naturvölkern entbinden meistens hockend vor einem Baum oder die Hockposition wird durch zwei Frauen gestützt. Mit der Erfindung der Gebärzange wurden die Frauen aber des Öfteren hingelegt. Auch heißt es, das Luis XIV immer als Spanner hinter einem Vorhang gestanden hat und seinen Mätressen beim Entbinden zugesehen hat und die Ärzte angewiesen hat die Frau hinzulegen, damit er etwas sehen kann.
Nun habe ich als Hebamme natürlich eine gewisse "Macht" über die Frau ... wenn ich ihr mit Inbrunst sage, dass sie nun ihr Kind mit zwei Wehen herausschieben kann, wenn sie sich auf den Kopf stellt, bin ich mir sehr sicher, dass es die meisten Frauen versuchen würden. Diese Macht darf nie missbraucht werden, das ist aber häufig der Fall. Die Frau ist ausgeliefert.
Wenn euch jemand sagen würde "hier hast du einen Spaten, grab mal 200 Quadratmeter Gartenland um, aber bitte liegend im Liegestuhl", dem würde jeder den Vogel zeigen. Es geht nicht darum einer Frau ihre Position aufzuzwingen, sondern ihr aktiv zu helfen die ihre zu finden. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass es bei Geburt eher um die bequemste Position für den Arzt und die Hebamme geht und nicht um die "beste" und bequemste für die werdende Mutter.
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