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Gebärmuttersenkung

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Eine gute Beckenbodenmuskulatur hilft einer Senkung vorzubeugen.
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 30.09.2015Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Der Uterus ist ein besonders wichtiges Organ der weiblichen Anatomie, wie Du in unserem Artikel "Uterus – Wissenswertes über die Gebärmutter" lesen kannst. Angesiedelt im kleinen Becken, in direkter Nachbarschaft zu Blase und Darm, wird sie durch ein Geflecht aus Bindegewebe und Beckenbodenmuskulatur an Ort und Stelle gehalten. Was aber, wenn diese Haltekonstruktion im Lauf des Lebens schwächer wird oder mitunter ganz ihren Dienst aufgibt? Hier sprechen Mediziner vom sogenannten Descensus uteri. Das bedeutet, dass die Gebärmutter nach unten in Richtung Scheide sinkt. Um einen Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps) handelt es sich dagegen, wenn in schweren Fällen die Gebärmutter teilweise oder ganz aus der Scheide herausrutscht. Soweit muss es aber nicht kommen! Durch vorbeugende Maßnahmen lässt sich die Gefahr einer Gebärmuttersenkung verringern.


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Foto: mamiweb.de

Medizinisch betrachtet wird die Gebärmuttersenkung der Definition nach in vier unterschiedliche Schweregrade eingeteilt, wobei die Senkung ersten Grades einer Senkung entspricht, die nicht bis zum Scheideneingang reicht. Dies wäre dann Grad II. Von Grad III spricht man, wenn die Senkung über den Scheideneingang hinausreicht. Grad IV entspricht dem sogenannten Totalprolaps, bei dem sich der Uterus durch die Scheide nach außen stülpt und die Scheide nach sich zieht. In der Regel verhält es sich so, dass mehrere Faktoren zusammenspielen müssen, um eine Gebärmuttersenkung auszulösen. So sind Frauen eher gefährdet, die von Natur aus ein schlechtes Bindegewebe haben und in Berufen arbeiten, in denen sie viel und lange stehen oder schwere Lasten heben bzw. tragen müssen. Frauen in anderen Berufszweigen, die von Natur aus eine gesunde Muskulatur haben oder diese durch Sport stärken und trainieren, haben hingegen ein geringeres Risiko. Die angeborene Bindegewebsschwäche alleine wird erst nach den Wechseljahren als ein Risikofaktor für eine Gebärmuttersenkung angesehen.

Zu den weiteren Faktoren, die eine Gebärmuttersenkung begünstigen können, gehören Übergewicht, angeborene Lageanomalien und eine chronische Druckerhöhung im Bauchraum, ausgelöst durch eine chronische Bronchitis oder Verstopfung. Ein Hauptfaktor ist natürlich die Geburt. Besonders die Entbindung sehr großer und schwerer Kinder, Mehrlingsgeburten oder Geburtsverletzungen können zu einer späteren Senkung der Gebärmutter führen. Auch rasch aufeinander folgende Geburten können eine dauerhafte Schwäche des Beckenbodens verursachen.

Werdenden Müttern wird hier Schwangerenturnen im Rahmen der Geburtsvorbereitung und Rückbildungsgymnastik nach der Geburt empfohlen. Auch eine ausgewogene Ernährung hilft dabei Übergewicht oder eine extreme Abmagerung (diese kann die Gebärmuttersenkung ebenfalls fördern) zu vermeiden. Gezielte Übungen für den Beckenboden sowie Sportarten wie Gymnastik, Schwimmen und Wandern helfen nicht nur dabei, die wichtige Muskulatur zu stärken und so vor einer Senkung zu schützen, sondern bessern sogar bereits bestehende Senkungszustände.

Habe ich eine Gebärmuttersenkung?

Es gibt eine Reihe von Symptomen, die auf eine Gebärmuttersenkung hindeuten: Häufiges Wasserlassen, Urinverlust bei körperlicher Belastung, immer wieder auftretende Harnwegsinfekte, Rücken- oder Unterleibsschmerzen, eine Neigung zu Verstopfung, (blutiger) Ausfluss oder Entzündungen und Schleimhautbeläge durch eine sich verändernde Scheidenflora. Viele betroffene Frauen berichten auch von einem Druckgefühl nach unten, oder einem Gefühl, als ob sich ein Fremdkörper in der Scheide befinde, der herausfallen könne. Eine eindeutige Diagnose kann aber nur der behandelnde Arzt stellen.

Therapieansätze:

Die Therapie dieser Erkrankung richtet sich nach dem Grad der Senkung und wird in Abhängigkeit bestimmter Faktoren wie dem Alter der Patientin, einem bestehenden oder nicht bestehenden Kinderwunsch bzw. der Frage nach der sexuellen Aktivität gewählt. Bei einer leichten Senkung, wie sie bei fast jeder Frau, die ein Kind geboren hat auftritt, hilft die schon angesprochene Beckenbodengymnastik eine Verbesserung zu erzielen oder den Status Quo beizubehalten.
Liegt eine stärkere Senkung vor, die beispielsweise eine Harninkontinenz zur Folge hat, oder handelt es sich um einen Teil- oder Totalvorfall, ist eine Operation unumgänglich, während der die nötige Stabilität wieder hergestellt wird. Besteht bei einer Patientin kein Kinderwunsch (mehr), kann auch die Entfernung der Gebärmutter in Betracht gezogen werden. Bei Patientinnen sehr hohen Alters, bei denen ein erhöhtes Operationsrisiko besteht, besteht außerdem noch die Möglichkeit des operativen Verschlusses der Scheide. Dieser Eingriff wird allerdings nur als Notlösung betrachtet.

[AKH]

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