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In der Schwangerschaft leistet die Gebärmutter viel.
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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 30.03.2011 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
So viel wächst die Gebärmutter in der Schwangerschaft
Spätestens wenn sie die Bewegungen des eigenen Kindes im Bauch spüren und sich dieser nicht mehr verstecken lässt, machen sich werdende Mütter die Vorgänge in ihrem Inneren bewusst.Besonders die Gebärmutter muss viel leisten. Auch das Herz-Kreislauf-System muss mehr Blut durch den Körper pumpen, der wachsende Bauch erhöht den Druck auf die Venen und auch der Rücken und die angrenzenden Muskeln werden deutlich mehr beansprucht als vorher. Der Körper wird in einer Schwangerschaft eben in seiner Gänze gefordert und behält nach der Geburt oft die „Erinnerungen“ an diese Zeit zurück.
Wachstumsschub der Gebärmuter in der Schwangerschaft
Der Hohlmuskel Gebärmutter hat im normalen Zustand einen Durchmesser von cirka zehn Zentimetern, wobei sie auf ein Gewicht von um die 50 Gramm kommt. In der Schwangerschaft aber wächst ihre Muskelmasse auf 1000 bis 1500 Gramm an, wobei die Muskelzellen einen Längenzuwachs um das Zehn- bis Vierzigfache verzeichnen. Und auch in der Breite dehnt sie sich um das Dreifache aus - unterstützt durch plazentare Steroidhormone, einem natürlichen Doping des Körpers. Was dann folgt, ist Training. Die Muskelzellen werden durch vorerst nicht spürbare Schwangerschaftskontraktionen auf Trab gebracht.
Uterus beginnt zu wachsen
Angesiedelt zwischen Blase und Darm liegt der Uterus zu Beginn der Schwangerschaft noch tief, etwa auf der Höhe der Schamhaare. Die Operation „Platz schaffen fürs Baby“ geht aber im Verlauf der Schwangerschaft stetig voran und ab der zwölften Schwangerschaftswoche ragt bereits die obere Wölbung des Uterus, der sogenannte Fundus, über den Beckenrand hinaus und lässt sich durch die Bauchdecke hindurch ertasten.
Gebärmutter wandert nach oben
Er wird im Verlauf der Schwangerschaft nun stetig weiter nach oben wandern, bis er in der 36. Woche fast das Brustbein erreicht, um dann kurz vor der Geburt, wenn das Köpfchen ins Becken eintritt, wieder ein wenig tiefer zu sinken.
Früher gehörte die Kontrolle des Fundusstandes – der Abstand vom Schambein bis zum oberen Gebärmutterrand – zu einem der wichtigsten Orientierungspunkte bezüglich der Bestimmung des Schwangerschaftsalters.Heute, durch den Einsatz von Ultraschallscreenings, wird ihm nicht mehr ganz so viel Bedeutung beigemessen. Trotzdem ertastet der Arzt während der Vorsorge-Untersuchungen in der Schwangerschaft von außen, wo sich die Oberkante des Uterus befindet und trägt diese Ergebnisse in den Mutterpass ein, die Du dann auf den Seiten sieben und acht (Gravidogramm) einsehen kannst.
Querfinger als Maßeinheit
Angegeben wird der Fundusstand in Relation zum Körper der Schwangeren, wobei der Querfinger als Maßeinheit dient. Er ist abhängig von der Lage und Größe des Babys und der Menge an Fruchtwasser. Als Anhaltspunkte zur Ermittlung des Fundussstandes dienen dem Arzt der Bauchnabel, der Rippenbogen und das Schambein als Orientierungshilfe.Steht also ein Wert von N2 in Deinem Mutterpass, bedeutet dies, der Fundus steht zwei Finger unterhalb des Bauchnabels. Trägt er oder sie stattdessen S+1 ein, so steht der Fundus einen Querfinger über dem Schambein. 2-Rb bedeutet: zwei Querfinger unter dem Rippenbogen. Weitere Informationen liefert Dir die unten stehende Tabelle.
[AKH]